South Africa - again
Krüger Nationalpark: Olifants Camp - Tag 2
Keine Löwenbabys, aber...
Heute war wieder ein toller Tag mit grandiosem Abschluss. Wir können es kaum abwarten bis die Gates ab übermorgen eine halbe Stunde länger geöffnet haben. Das Beste kommt auch hier im Krüger immer zum Schluss. Aber davon später mehr. Heute schlafen wir aus. Wir sind erst gegen neun beim Frühstück mit Obstmüsli auf der tollen Terrasse. Gegen zehn Uhr sitzen wir im Auto. Ich habe ganz vergessen, dass wir gestern unser zweites Nashorn gesehen haben. Dieses Mal aus sicherer Entfernung. Kurz hinter dem Satara Camp in nördlicher Richtung scheint Nashorn Gebiet zu sein. Denn heute haben wir dort vier weitere Nashörner ausgemacht. Es gibt übrigens eine sehr gute App für den Krüger Park. Sie heißt "Latest Sightings" und dort kann man Fotos und Koordinaten der Tiere angeben, die man entdeckt hat. Heute Morgen fahren wir zuerst zwei Schotterpisten in der Nähe des Olifants Camps. Bei einer handelt es sich um diese, die wir gestern Abend gekommen sind. Es gibt einige Aussichtspunkte und Parkbuchten von denen man auf den Fluss blicken kann. An einigen Stellen ist kurz vor der Regenzeit nur wenig Wasser. Dementsprechend sind weder Nilpferde noch Krokodile zu sehen. Dafür entdecken wir aber unsere erste Hyäne in der Ferne. Sie kommt direkt auf uns zu und läuft dicht an unserem Auto vorbei ins Gebüsch. Wir fahren noch eine Weile neben ihr her bis wir sie aus den Augen verlieren. Als nächstes machen wir uns auf zu zwei Brücken, die den Fluss überqueren. Auf einer ist es sogar erlaubt aus dem Fahrzeug zu steigen. Natürlich auf eigene Gefahr. Hier müssen wir unbedingt noch einmal gegen Abend mit Stativ hin. Ebenso zu einem Aussichtspunkt ca. drei Kilometer vom Camp entfernt. Er ist hoch gelegen und bietet eine super Aussicht auf den Fluss mit der untergehenden Sonne am Horizont im Hintergrund. Von der Brücke können wir die Rücken einiger Nilpferde im Wasser ausmachen. Zwei Elefanten ziehen durch die Landschaft und Krokodile wärmen sich in der Sonne auf. Insgesamt ist die Weiterfahrt aufgrund der kargen Landschaft und ausbleibender Tiersichtungen eher langweilig. Wir können auch nicht mehr sitzen bei 10 Stunden Autofahrt am Tag. Da es morgen 35 Grad werden soll und sich bei der Hitze tagsüber wenige Tiere zeigen, überlegen wir mal einige Stunden am Pool zu verbringen. Wobei es im Auto mit Klimaanlage sicher angenehmer ist. Noch dazu das Mückenproblem. Wir haben im Internet noch einmal recherchiert und herausgefunden, dass das Malariarisiko am Olifants Fluss am höchsten ist. Seit wir uns morgens und abends wieder einsprühen ist jedoch kein Stich mehr hinzu gekommen. Wir fahren für eine kurze Pause zurück ins Camp um uns gegen halb ein Uhr Richtung Satara Camp aufzumachen. Die Fahrtzeit beträgt um die 1 1/2 Stunden. Je weiter wir Richtung Süden fahren umso mehr Tiere sehen wir. Zwischenzeitlich in der kargen Landschaft sieht man nur vereinzelt Miniantilopen. Sie sehen irgendwie aus wie Fabelwesen. Die Männchen haben zwei kleine Hörner. Ansonsten ähneln sie optisch Impalas. Ein Guide hat uns letztes Jahr erklärt, dass sie immer zu zweit unterwegs sind. Wenn sie ihren Partner gefunden haben, bleiben sie immer zusammen. Sie binden sich nur einmal im Leben. Wenn einer verstirbt, bleibt der Andere für immer alleine. Seltsamer Weise sehen wir sie jedoch fast ausnahmslos alleine. Aus diesem Grund taufen wir sie liebevoll "Alleinige" � In unserem Krüger Guide lesen wir dann nach, dass sie immer alleine unterwegs außer in der Paarungszeit. Nach zwei Stunden erreichen wir das Wasserloch, an dem wir unsere erste Löwin angetroffen haben. Hier wollten wir eigentlich drehen, um uns wieder auf den Rückweg zu machen. Ein Mann in einem vorbeifahrenden Fahrzeug hebt den Daumen in die Höhe und deutet nach links in die Landschaft. Wir fahren noch einige Meter und sehen Autos am Straßenrand. Angestrengt durchsuchen wir die gelben Gräser. Ein Leopard streift gut getarnt umher. Oder handelt es sich um einen Gepard? Andrijan schafft es gerade noch ein Foto zu schießen. Beim ranzoomen auf dem Display stellten wir schnell fest, dass es weder Leopard noch Gepard ist. Es handelt sich um eine Servalkatze. Sie zeigt sich in den Abend- und Morgenstunden. Leider ist sie schnell im Dickicht verschwunden. Wir machen uns auf den Rückweg. Vorbei an Zebra-Herden, Gnus, Impalas, zwei Giraffen direkt an der Straße, einer kleinen Herde Elefanten, die sich in einer Pfütze vergnügen. Wir sehen sogar zwei Strausse, die sich vor uns aufplustern. Letztes Jahr hatte uns ein Guide gesagt, dass es im Krüger keine gibt. Ich liebe die Nachmittagssonne. Die Landschaft leuchtet und ist in einen goldenen Schleier getaucht. Wir haben es fast geschafft. Das Camp liegt erhöht und so bietet sich immer wieder ein toller Ausblick auf den Fluss während die Sonne untergeht und in einem dunklen pink leuchtet. Aber was liegt denn da direkt am Straßenrand auf dem Boden? Hoffentlich nicht wieder ein totes Tier. Wir nähern uns langsam, um es nicht zu verschrecken. Es sind drei Tiere. Eine Hyänenfamilie. Zwei erwachsene Tiere mit ihrem Jungen. Sie dösen einfach weiter vor sich hin ohne sich an uns zu stören. Das Kleine scheint sehr müde. Immer wieder fallen ihm die Augen zu, aber spielen und entfecken ist natürlich viel interessanter. Es beißt in seine Pfoten und rollt sich herum. Dann steht es auf. Bleibt mitten auf der Straße stehen, legt sich und schaut uns an. Tapsig läuft es hinter unser Auto um sich dort in einer kleinen Pfütze zu rollen. Wahnsinnig süß. Ich mache mir etwas Sorgen, dass das Kleine überfahren werden könnte. Die Eltern scheinen momentan nicht wirklich ein Auge auf ihr Junges zu haben. Leider drängt die Zeit und wir müssen weiter. Das Motorengeräusch erschreckt das Baby und es legt sich zu unserer Erleichterung wieder zu seinen Eltern. Ein grandioser Tag neigt sich mal wieder dem Ende entgegen. Um kurz vor sechs fahren wir durch das Tor des Olifants Camps. Unser Nachbar steht vor seiner Hütte und spricht uns an als wir aus dem Auto steigen. Er hat Affen dabei beobachtet wir sie unseren Kühlschrank plündern wollten und sie verjagt. Hier sind die Kühlschränke auf der Terrasse nicht vergittert. Aus diesem Grund hängt eine Information an der Eingangstür, den Kühlschrank mit der Vorderseite an die Wand zu stellen. Die Flasche Amarula und Rosé war vermutlich uninteressant für die kleinen Gauner. Einsprühen und in lange Kleidung schlüpfen und ab geht es ins Restaurant.
Aufbruch: | 23.10.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 13.11.2015 |