South Africa - again

Reisezeit: Oktober / November 2015  |  von Stephanie L.

Krüger Nationalpark: Letaba Camp - Tag 2

Eine aufregende Nacht

Heute ist es bereits morgens schon wieder sehr heiß. Es sind wieder 40 Grad vorhergesagt. Wir beschließen somit auch heute ein paar Stunden am Pool zu verbringen. Die Abkühlung tut gut. Aber aus dem Wasser raus ist es kaum auszuhalten. Im Pool brennt die Sonne einem gnadenlos auf den Kopf. Das Wasser ist ziemlich trüb und riecht stark nach Chlor. Es schwimmen eine Menge lebende und tote Insekten herum. Vor allem den Kindern macht das aber überhaupt nichts aus. Wir beobachten ein älteres Ehepaar mindestens in den 80ern, wie sie Händchen haltend von den Umkleiden Richtung Pool gehen und sich gegenseitig ins Wasser helfen. Sehr süß. Zwischendurch waschen wir eine Maschine Wäsche und hängen sie mit unserem Kordelknäuel (welches bisher nur ein Hilfsmittel beim Aufhängen des Moskitonetzes gewesen war) im Zimmer auf. Eine Frau kommt aus der Damenumkleidekabine und scheint etwas Kleines in ihrer rechten Hand zu halten und zeigt es ihrem Mann. Anschließend setzt sie es auf die Mauer der Umkleidekabinen. Es ist ein winziges Eichhörnchenbaby. Natürlich erregt so ein kleines süßes Tierchen Aufsehen und schon sind zwei Frauen mit einem kleinen Kind dort. Alle müssen es hochnehmen und anfassen als wäre es ein Haustier. Ob die Mutter es so nochmal aufnimmt ist fraglich. Sicher hat das kleine Würmchen auch Angst. Alle wollen es kuscheln, aber niemand denkt daran ihm bei der Hitze etwas Wasser zu geben. Eine der Frauen trägt es eine Ewigkeit mit sich rum und scheint auf der Suche nach dessen Mutter zu sein. Irgendwann verschwindet sie mit ihren Mann samt Eichhörnchenbaby aus dem Pool-Bereich. Vermutlich wollen sie jemanden vom Camp um Hilfe bitten. Ich denke es wäre das Beste gewesen es an Ort und Stelle zu lassen, sodass seine Mutter eine Chance gehabt hätte es zu finden. Wir liegen noch eine Weile auf unseren Liegen. Es gibt insgesamt drei Stück. Alle aus Holz und äußerst unbequem. Die Alternative, grüne Plastikstühle, sind auch nicht gerade verlockend. Einige große Vögel kreisen am zunehmend bedeckteren Himmel. Mit einem Mal zieht ein Sturm auf. Einige Plastikstühle fliegen durch die Gegend sowie jede Menge Laub und Sand. Ich bekomme irgendetwas ins Auge. Da es immer ungemütlicher wird packen wir unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weh zurück in die Hütte. Auf dem Zimmer kämpfe ich mit einer Augendusche in Form eines Wasserflaschendeckels noch einige Zeit gegen den Fremdkörper in meinem Auge an. Wir vertrödeln Zeit faul im klimatisierten Zimmer und machen uns dann auf ins Restaurant. Nachdem wir gesättigt sind geht es zurück in die Hütte. Aus unserer Nachmittagstour ist nichts mehr geworden. Einen ganzen Tag einfach mal nichts tun. Wir reden uns ein bei der Hitze sowie kaum Tiere zu Gesicht bekommen zu hätten � Ich lese noch einige Zeit im Schutz des Moskitonetzes im Bett. Obwohl für das Letaba Camp eher geringes Mückenrisiko auf Sanparks.com angesagt ist, haben wir hier das größte Problem. Im unserem Zimmer haben wir schon mehrere Mücken gesichtet. Während wir noch wach im Bett liegen kommt mir auf einmal ein seltsamer Geruch in die Nase. Ich höre wie Andrijan neben mir ebenfalls die Nase auffällig laut hochzieht. Riecht es verbrannt? Wir riechen es beide. Einige Sekunden denken wir uns erstmal nichts dabei. Schließlich grillen viele Leute vor ihren Hütten. Aber der Gestank wird immer intensiver und langsam kriegen wir Panik. Andrijan steigt aus dem Bett und sieht durch die geschlossenen Gardinen ein Flackern. Panisch bahne ich mir jetzt auch einen Weh durch das Moskitonetz und schnappe mir noch unsere Handys. Andrijan geht alleine raus mit Taschenlampe bewaffnet um die Lage zu checken. Ich warte angespannt im dunklen Zimmer. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Endlich ist er zurück und kann Entwarnung geben. Außer einem Grill war nichts zu sehen. Nochmal Glück gehabt. Weder wir noch unsere Hütte mit all unserem Hab und Gut werden von lodernden Flammen verschluckt. Allerdings hat Andrijan sich bei der Aktion eine Verletzung zugezogen. Er trägt nur noch einen Schuh am Fuß und den anderen in der Hand. Er ist in in einen Spitzen Gegenstand getreten. Im Licht untersuchen wir sowohl Schuh als auch Fuß. Ein ca. 5 cm langer Dorn, hart wie ein Nagel, hat sich durch die komplette Schuhsohle bis in den dicken Zeh gebohrt. Wir haben Schwierigkeiten den Dorn wieder aus der Sohle zu entfernen. Mit Desinfektionsspray und Pinzette verarzten wir den Zeh. Pflaster drauf und wieder ab ins Bett. Wirklich gut schlafen können wir diese Nacht beide nicht.

© Stephanie L., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr geht es für uns wieder nach Südafrika. Das Land hat uns letztes Jahr absolut begeistert. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden dieses Jahr noch einmal drei Wochen in diesem wunderschönen und abwechslungsreichen Land zu verbringen.
Details:
Aufbruch: 23.10.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 13.11.2015
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Stephanie L. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.