South Africa - again

Reisezeit: Oktober / November 2015  |  von Stephanie L.

Krüger Nationalpark: Satara Camp

Big 5 check

Bisher haben wir keine Nebenwirkungen der Malariaprophylaxe. Letzte Jahr hatten wir mit unruhigem Schlaf und seltsamen, realistischen Träumen zu kämpfen. Es wird empfohlen die Tablette abends und möglichst immer zur gleichen Zeit einzunehmen. Man beginnt einen Tag vor dem Aufenthalt in einem betroffenen Gebiet (was im Krüger zu Beginn der Regenzeit im Sommer der Fall ist) mit der Einnahme und führt diese für die Dauer des Aufenthalts fort sowie sieben weitere Tage nachdem man das Malariagebiet verlassen hat. Trotz Klimaanlage ist es in unserer Hütte sehr warm. Vor allem in langem Schlafanzug als Schutz vor den Mücken zusätzlich zu geschlossenen Fenstern mit Fliegengittern, Nobite, Klimaanlage (die Kälte mögen Mücken nicht) und Moskitonetz � Heute Morgen begrüßt uns der Krüger mit Regen. Wir frühstücken im Innenbereich des Restaurants Müsli mit Joghurt und Obst. Viele Touristen frühstücken draußen im Regen dicht an dicht unter Schirmen den Inhalt ihrer Lunchboxen. Viele davon ausgerüstet mit Safarihosen, Trekking-Sandalan und Multifunktionsjacken. Ich bin der festen Überzeugung, dass es sich bei diesen Menschen um Deutsche handeln muss. Was müssen die Südafrikaner über uns denken? Das Auschecken ist hier total unkompliziert. Man wirft einfach den Schlüssel in eine dafür vorgesehen Holzbox mit der Aufschrift "Keys" an der Ausfahrt der Camps. Das Skukuza Restcamp ist übrigens das größte aller Camps und beherbergt eine Tankstelle, einen Geldautomaten, eine Post- sowie Polizeistation. Bevor wir uns zum nächsten Camp gen Norden aufmachen, geht es in südlicher Richtung zur Crocodile Bridge. Dort ist auch das gleichnamige Camp gelegen. Um über die Brücke zu gelangen, muss vor dem Camp rechts eine bewachte Schranke passieren. Der Guide war auf die Antwort seiner Frage nach unsere Nationalität hin ganz begeistert und brachte uns direkt mit der Fußballweltmeisterschaft in Verbindung. Eine fußballverrückte Nation. Als Übernachtungsgast im Krüger ist das Passieren der Brücke unter Vorlage der Permission kein Problem. Diese Erhält man bei Einfahrt durch eines der Gates als Übernachtungs- und Tagesbesucher. Als Tagesbesucher zahlt man dafür den Eintritt und als Übernachtungsgast zahlt man neben der Übernachtungspauschale noch eine Tagesgebühr, die am Ende des gesamten Aufenthalts im Park fällig wird. Wenn man mehrere Tage hier verbringt, lohnt es sich die Wildcard in Erwägung zu ziehen. Diese beinhaltet die Tagesgebühr der meisten südafrikanischen Nationalparks. Wir entschlossen bis zu unserem ersten Stop über Schotterpisten zu fahren. Dort sind meist nur wenig andere Touristen unterwegs. Ein bisschen mulmig war mir schon, da während der Regenzeit häufig Straßen im Krüger überschwemmt und nicht befahrbar sind. Während unserer Tour über die Schotterpistenroute fanden wir zwei Schilder mit der Aufschrift "Warnung. Aufgrund von Regen nicht befahrbar." vor. Da uns aber vor ein paar Minuten ein Auto entgegen gekommen war, musste die Straße ja befahrbar sein und so war es auch. Ein Nachteil der Schotterpisten ist, dass sie meist sehr schmal sowie rechts und links häufig dicht bewachsen sind. Wenn einem also auf der Piste ein ausgewachsenes Nashorn entgegenkommt bzw. die Weiterfahrt wird es eng. Und Frau kriegt dann auch schonmal schnell einen Anflug leichter Panik � Wohingegen Mann daraufhin total genervt reagiert � Todesmutig öffne ich also auf Anweisung mein Fenster um mit unserer geliehenen GoPro (Danke an unseren Schwager in Spe) das Nashorn zu filmen. Natürlich passieren die Tonnen schweren Tiere immer meine Seite. Das kennen wir ja schon � Nach einigen Minuten wühlen in riesigen Haufen Hinterlassenschaften am Straßenrand verlässt es glücklicherweise die Straße und wir können unversehrt weiterfahren. Wir sind nun übrigens Experten im Fährtenlesen anhand von Hinterlassenschaften. Die Haufen von Nashörner und Elefanten sind sich optisch recht ähnlich. Sie entscheiden sich nur anhand der Farbe. Die der Nashörner sind dunkler und anscheinend ähnelt ihr Verhalten diesbezüglich dem der Menschen. Alle machen ihr Geschäft auf derselben Stelle. Nach einiger Zeit erreichen wir unser Ziel. Die Crocodile Bridge an sich hatten wir spannender in Erinnerung oder einfach mit der Brücke am Olifants River verwechselt. Wenigstens hatte es aufgehört zu regnen. Jetzt machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Camp Satara. Die umliegende Landschaft soll eine der Besten für die Beobachtung von Predators sein. Wir sind gespannt. Endlich endet der stetige Nieselregen und die Wolken lichten sich. Je näher wir dem Camp kommen desto grüner wird die Landschaft und dementsprechend mehr Tiere lassen sich blicken. Vor allem Huftiere in größeren Herden. Wo Opfer sind muss es auch Jäger geben. Diese Theorie sollte sich bald bestätigen. Ca. 30km vor dem Camp tritt mein Gatte in die Eisen. Rechts von uns im schattigen Gras unter einem Baum entspannt eine Löwin unweit der Straße. Außer uns kein Auto weit und breit. Wir beobachten die Dame eine ganze Weile und schießen Fotos um die Wette. Da die Camp-Einfahrten jedoch im Oktober um 18:00 Uhr schließen, müssen wir leider weiter. Wir freuen uns riesig über unsere Entdeckung und auf die nächsten Tage im Satara Camp. Während mein Sitz immer wärmer wird frage ich mich, ob mit der Vollendung des 26. Lebensjahres auchInkontinenz eingekehrt ist oder ob etwas mit dem Auto nicht stimmt. Nachdem ich meinen Mann frage lacht er nur und deutet auf die Sitzheizung, die er angeschaltet hat um die Funktionsfähigkeit zu testen. Ich bin erleichtert. Der Gedanke an Inkontinenz nachdem ich gerade schon auf Faltencreme umgestiegen bin hätte ich seelisch vermutlich nicht verkraftet. Der Gedanke an ein funktionsuntüchtiges Auto umgeben von wilden Tieren war auch nicht besser. Bereits nach weiteren 15km erneut eine Vollbremsung. Wieder zu unserer Rechten schleicht ein Leopard durch den Busch. Wir können unser Glück kaum fassen. Leider ist der Leopard ein sehr scheues Tier und ein Meister im verstecken. Somit bekommen wir nur ein paar schlechte Schnappschüsse. 3,5km vor dem Camp kommt eine kleine Brücke. Wir sehen bereits aus einiger Entfernung einige Auto dort stehen. Also reihen wir uns ein und fragen unsere Nachbarn was es dort zu sehen gibt. Es wurden zwei Löwinnen mit vier Löwenbabys gesichtet. Trotz angestrengter Suche mit bloßem Auge, Fernglas und Objektiv erhaschen wir leider nur einen Blick auf die Mütter in der Ferne. Das wäre vermutlich zu viel des Guten für einen Tag gewesen. Wir sind nur mäßig enttäuscht. Dafür aber fest entschlossen uns am nächsten Tag erneut auf die Suche zu begeben. Im Camp angekommen geht alles seinen gewohnten Lauf. Check-in, Bezug unserer Hütte und ab ins Restaurant. Hier gibt es ein Restaurant der Kette Mugg & Bean. Dieses gibt es auch im Olifants Camp sowie am Flughafen in Kapstadt. Außerdem ist die südafrikanische Kette Debonaires Pizza ebenfalls hier im Camp vertreten. Shop und Tankstelle gibt es auch. Wir entscheiden uns für das Restaurant. Allerdings ist der Innenbereich recht klein und insgesamt fehlt es leider auch an Charme. Das Essen ist jedoch gut und preislich auf dem gewohnten Niveau. Es sind auffällig viele ältere Leute in den Camps. Die meisten von ihnen englischsprachig, geschätzt um die 70 Jahre alt und größtenteils selbst im Auto unterwegs. Da das Restaurant kein besonders schönes Ambiente vorweist, gehen wir relativ früh ins Bett. Wir wollen morgen direkt um 05:30 Uhr, wenn das Gate aufmacht, los. Wir überlegen morgen eventuell eine Safari-Tour mitzumachen. Letztes Jahr waren wir keine Fans von diesen Touren, da man sehr früh raus muss, es sehr kalt und windig in den offenen Fahrzeugen ist, die anderen Touristen einem die Sicht versperren und Kinder die Tiere mit Geschrei verscheuchen. Aber bei dem Aufkommen an Raubkatzen ist es eine Überlegung wert. Tagsüber sind die Katzen meist faul und versteckt aufgrund der Hitze. Gegen frühen Abend werden sie dann aktiv und legen sich auf die Lauer. Da dann auch die Dunkelheit einbricht, schließen die Camps um 18:00 Uhr bzw. ab November um 18:30 Uhr (juhu in ein paar Tagen) zur eigen Sicherheit und der der Tiere. Die Strafe bei verspäteter Ankunft liegt bei 500 ZAR pro Person und im Internet liest man sogar von Fällen, bei denen Touristen nicht mehr reingelassen wurden. P.S. Wer unter Blasenschwäche leider, für den ist Safari vermutlich nichts. Die Camps bzw. Rastplätze liegen teilweise einige Kilometer und Stunden voneinander entfernt. Außerhalb der Rastplätze auszusteigen ist strengstens verboten und wird mit hohen Geldstrafen getadelt. Wobei das im Vergleich zu einer Begegnung mit einer Raubkatze außerhalb des Autos wohl das kleinere Übel wäre. Abhilfe können leere Flaschen oder Urin-Reisebeutel (z.B. erhältlich bei Kodi) schaffen.

DAS Nashorn

DAS Nashorn

Unsere erste Raubkatze

Unsere erste Raubkatze

© Stephanie L., 2015
Du bist hier : Startseite Afrika Südafrika Satara Camp
Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr geht es für uns wieder nach Südafrika. Das Land hat uns letztes Jahr absolut begeistert. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden dieses Jahr noch einmal drei Wochen in diesem wunderschönen und abwechslungsreichen Land zu verbringen.
Details:
Aufbruch: 23.10.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 13.11.2015
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Stephanie L. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.