South Africa - again

Reisezeit: Oktober / November 2015  |  von Stephanie L.

Krüger Nationalpark: Satara Camp - Tag 2

Beide Daumen hoch für Satara

Da wir heute früh raus wollten, haben wir und gestern Abend noch mit Frühstückskeksen und Bananen eingedeckt. Das Frühstück im Camp Restaurant fällt also aus. Vorgenommen hatten wir uns um 05:30 bei Öffnung der Gates zu starten. Mein Mann war ja bisher der Meinung unser Moskitonetz wäre überflüssig. Heute Morgen hatten wir eine dicke Motte im Zimmer. Wo immer sie auch herkam, ich war froh über mein Netz. Um 06:10 Uhr waren wir dann zur Abfahrt bereit. Nicht pünktlich, aber doch recht früh. Als erstes machen wir uns auf den Weg zu der Brücke, an der gestern die Löwinnen mit ihren Jungen gesichtet wurden. Leider hatten wir auch heute Morgen kein Glück. Wir fahren zuerst wieder auf der Hauptstraße Richtung Süden zu den Plätzen an denen wir gestern die Löwin und den Leoparden entdeckt haben. Den Platz der Löwin am Wasserloch finden wir schnell wieder. Jedoch leider leer. Um ehrlich zu sein ist es auch recht unwahrscheinlich, dass die Tiere da wurzeln schlagen. Die Stelle an dem wir den Leoparden gesehen haben finden wir nicht wieder, da wir ihn irgendwo zwischen einigen Büschen entdeckt haben. Nach einigen Minuten erstreckt sich links von uns eine große, freie Fläche. An der Straßenseite standen bereits zwei Fahrzeuge. Das ist meist ein gutes Zeichen. Kaum hatten wir angehalten, sehen wir auch schon den Grund der Ansammlung. Ein Gepard. Er zählt nicht zu den Big 5, ist jedoch ein wunderschönes, graziles Tier. Er liegt im Schatten eines größeren Buschs. Letztes Jahr ist uns kein Gepard vor die Linse gekommen. Umso mehr freuen wir uns. Wir beobachten das Tier eine ganze Weile. Nach einiger Zeit steht er auf um sich auf dem Rücken hin und her zu wälzen und sich dann wieder unter einen anderen Busch zu legen. Nur wenige Safari-Touristen nehmen sich Zeit die Tiere zu beobachten. Nach ein paar Fotos fahren die Meisten weiter. So sind wir schnell das einzige Auto. Da wir vermuten, dass er sich bei bereits 27 Grad noch eine Weile im Schatten liegend die Zeit vertreiben wird, begeben auch wir uns auf die Weiterfahrt. Durch die endlos scheinenden Landschaft zu fahren und die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten ist total entspannend. Wir fragen uns bereits welches Datum und welchen Wochentag wir haben. Ein gutes Zeichen dafür, dass wir den Grad der völligen Entspannung und des abschalten bereits nach wenigen Tagen Urlaub erreicht haben. Nach nur wenigen Kilometern blitzen Motorhauben im Schein der Sonne auf. Eine Traube aus Autos versammelt sich am Straßenrand. Wenige Meter entfernt steht ein großer Baum. Ein Leopard hält ein Schläfchen in unbequem aussehender Position. Ein sehr schönes Tier mit dem gefleckten Fell. Einige Minuten später setzt er sich auf und putzt sich. Sein Maul ist blutig. Vermutlich hat er vor seinem Nickerchen eine Mahlzeit zu sich genommen. Leider weit und breit nichts in Sicht. Er nimmt kaum Notiz von den gaffenden Touristen. Wir wollen nicht weiter stören und fahren weiter. Wir suchen auf unserer Karte nach Straßen bzw. Schotterpisten, die in der Nähe eines Flusses entlang führen. Dort halten sich meist viele Huftiere und somit auch Raubkatzen auf. Gesagt, getan. Der erste Teil der Strecke ist landschaftlich sehr eintönig und Tiere zeigen sich keine. Vorbei an einem ausgetrocknetem Flussbett und farblosen Gräsern. Jetzt merken wir die Müdigkeit. Nach einer Weile wird dir Landschaft um uns herum grüner und wir sehen die ersten Impalas. Gefolgt von Streifengnus und Kudus. Eine Elefantendame mit Jungtier im Schlepptau bewegt sich in Richtung Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite kommt ein jüngerer Elefantenbulle aus dem Dickicht. Sie scheinen sich zu begrüßen in dem sie den Rüssel in die Luft strecken. Es ist mittlerweile Nachmittag und die Temperaturen liegen um die 30 Grad. Noch gute zwei Stunden bis wir zurück im Camp sein müssen. Wir biegen auf den letzten Streckenabschnitt über Schotterpiste für heute ab. Wieder fahren wir eine gefühlte Ewigkeit durch abwechslungslose Einöde bis dich rechts ein ausgetrockneter Flusslauf auftut. Nach einer Biegung erscheinen vier Fahrzeuge vor uns. Rechts von uns erstreckt sich etwas tiefer gelegen eine grüne Oase im Flussbett. Eine große Herde bestehend aus Zebras, Kudus und Gnus grast dort. Die Ferngläser und Kameras der Menschen in den Fahrzeugen sind jedoch nach links gerichtet. Schnell entdecken auch wir was es dort zu sehen gibt. Zwei Löwinnen liegen einige Meter von der Straße entfernt im flachen Gras zwischen Büschen. Durch die Schar an Fahrzeugen neugierig geworden, stehen sie nach wenigen Minuten auf und kommen auf uns zu. Mein Puls rast bereits wieder. Das ganze Spektakel spielt sich natürlich auf meiner Seite ab � Wie könnte es auch anders sein. Nur noch wenige Meter trennen und von den Riesenkatzen. Ich fahre mein Fenster hoch. Mein Mann pflaumt mich sofort an wieso ich immer Angst habe und fährt mein Fenster mit dem Heber in der Fahrertüre wieder hoch. Nach kurzem schmollen und Gemurmel, ob ihm Fotos wichtiger sind als das Leben seiner Frau, greife auch ich wieder zur Kamera. Die eine der beiden Löwinnen legt sich direkt schräg neben unserem Auto wieder ins Gras. Die Andere scheint auf mich angriffslustig und fixiert. Die steht fast neben uns. Ich erinnere an die Videos auf Youtube in denen Löwen Autotüren öffnen und in geöffnete Autofenster mit Kopf oder Pfoten eindringen und daran wie wir beim Anschauen dieser Videos immer die Köpfe schütteln wie Menschen so dumm sein können. Wir schließen das Fenster. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Löwin nicht uns oder eines der anderen Autos, sondern die Herde auf der anderen Seite beobachtet. Ich entspanne mich etwas. Wir fahren ein Stück vor, da zwei der anderen Wagen noch etwas anderes gesehen zu haben scheinen. Hinter dem Busch wo unsere zwei Löwinnen liegen befinden sich noch sechs weiter Löwen. Keine Babys mehr, aber Jungtiere. Fünf von ihnen liegen in einer Reihe nebeneinander. Der Sechste ist etwas älter und streift umher. Wahnsinn. Acht Löwen in nächster Nähe. Leider läuft uns die Zeit davon. Wie gerne würden wir das Rudel bei der Jagd beobachten, aber wir haben noch über eine Stunde Fahrt zurück zum Camp vor uns. Wenn Ihr schon länger mit dem Gedanken spielt einmal einem Safari-Urlaub zu machen, können wir Euch das Satara Camp im Krüger Nationalpark wärmstens empfehlen. Sichtung der Big Five und von Raubkatzen quasi garantiert. Daran haben wir keinen Zweifel. Im Camp angekommen gehen wir uns im Shop mit Wasser für den nächsten Tag eindecken und begeben uns im Anschluss ins Mugg & Bean Restaurant. Da wir heute Mittag eine kurze Pause mit Pizzaeinlage von Debonnaires im Camp eingelegt haben, gibt es jetzt nur noch einen kleinen Salat. In der Mittagshitze zeigen sich nur wenig Tiere. Die Zeit kann man gut nutzen um etwas zu essen und sich die Beine zu vetreten. Zurück auf dem Zimmer fallen wir schnell in den Schlaf. Morgen wollen wir wieder wo früh wie möglich los. Wir hatten gestern ja kurz überlegt eine Safari-Tour zu buchen. Jetzt sind wir heilfroh es nicht gemacht zu haben, sonst hätten wir das Löwenrudel vermutlich nicht zu Gesicht bekommen. Wir sind und bleiben Freunde von "auf eigene Faust". Gute Nacht.

Die Gegend um das Satara Rest Camp ist Raubkatzen-Gebiet

Die Gegend um das Satara Rest Camp ist Raubkatzen-Gebiet

Wirklich gemütlich sieht das nicht aus

Wirklich gemütlich sieht das nicht aus

Die Löwinnen auf der Lauer

Die Löwinnen auf der Lauer

Auch die Rasselbande hält aufmerksam Ausschau

Auch die Rasselbande hält aufmerksam Ausschau

© Stephanie L., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr geht es für uns wieder nach Südafrika. Das Land hat uns letztes Jahr absolut begeistert. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden dieses Jahr noch einmal drei Wochen in diesem wunderschönen und abwechslungsreichen Land zu verbringen.
Details:
Aufbruch: 23.10.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 13.11.2015
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Stephanie L. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.