2 Wochen unter Segeln
Die, etwas chaotische, Anreise
Chaos? Na und? Kann uns nichts...
Am 21.5. früh morgens, bzw mitten in der Nacht, sammelte mein Vater mich ein. Mit dem Auto ging es zum Bahnhof in Eckernförde, und von dort weiter mit dem Regionalzug nach Kiel. Dort hiess es eine Stunde warten, bis der Flughafenbus abfahren würde. Die Zeit nutzten wir, um schon mal einen Teil unseres mitgebrachten Proviants zu essen.
Die Tickets für Bahn und Bus hatte ich schon vorab im Internet gekauft, da mir das stressfreier erschien, als mich, womöglich, mitten in der Nacht mit streikenden Fahrkartenautomaten oder vollbesetzten Bussen rumschlagen zu müssen.
Der Bus war dann auch prompt so voll, dass noch ein Zweiter fahren musste. Und das morgens um kurz nach 3.
Am Flughafen dann zum Einchecken, mein 50l Rucksack musste als Sperrgepäck aufgegeben werden. Schliesslich machten wir uns auf den langen Weg zum Gate, wo wir geduldig warteten, bis das Boarding begann.
Der Hinflug mit easyJet war ein Direktflug nach Athen und dauerte ca 3,5 Stunden. Zu sehen gab es, trotz Fensterplatz, erstmal wenig, dank dichter Wolken. Also die Zeit nochmal für einen kleinen Nachschlaf genutzt.
Irgendwann riss dann die Wolkendecke auf, und unter uns glitzerte Wasser! Wir waren also schon über Griechenland, und dort unten, das war die Ägäis!
Nach der Landung dann zur Haltestelle des Busses X96, der vom Flughafen zum Hafen in Piräus fährt, von wo die Fähren zu den Inseln ablegen. Tickets kann man am Flughafen in einer kleinen Hütte bei der Haltestelle kaufen, ansonsten aber auch beim Busfahrer. Die Fahrt kostet 6€, und dauert immerhin rund 45 Minuten.
Wir fuhren durch Aussenbezirke von Athen, und merkten schnell, dass sehr viel leer stand. Und vieles auch sehr runtergekommen wirkte.
Die Fahrt war dann auch recht abenteuerlich, da der Bus, zum einen, keine Stossdämpfer zu haben schien, und zum anderen lieferte sich der Fahrer mehrfach mit Modedfahrern ein Rennen. Die Modedfahrer trugen alle keinen Helm, bis auf einen, der ihn leger in der Ellenbeuge hängen hatte, und überholt wurde von allen Seiten. Als sich dann auch noch Autofahrer mit wildem Gehupe daran beteiligten, waren wir heilfroh, nicht selbst fahren zu müssen. Aber, wie war das? Andere Länder, andere Sitten...
Am Hafen von Piräus stiegen dann alle aus, so auch wir. Nach kurzer Orientierung fanden wir dann den Schalter für die Fähren zu den Inseln. Die Flying Dolphin genannten Passagierfähren sind Hydrofoils, also Tragflächenboote. Ausgebucht waren sie leider trotzdem alle.
Man schickte uns zum Häuschen der Autofähre, doch die hatte für heute keine Fahrt mehr nach Poros. Und dort sollten wir hin. Man bot uns an, uns mit nach Ägina zu nehmen, um dann morgen von dort aus nach Poros zu fahren.
Während mein Vater anfing, sauer zu werden, schrieb ich eine Mitteilung an Andy, der meinte, er hätte noch nie gehört, dass die Fähren ausgebucht seien. Desweiteren nannte er uns ein günstiges Hotel beim Hafen, falls wir wirklich keinen Platz mehr auf einer Fähre bekämen.
Dort wollten wir dann auch gleich hin, uns hing ja immer noch die lange Nacht in den Knochen. Doch auf dem weg dorthin wollte ich einen letzten versuch beim Fährhäuschen wagen.
Ich dachte mir dann schnell eine Geschichte aus, dass wir auf ein Charterboot müssten ( was stimmte), welches heute abend noch aus dem Hafen von Poros auslaufen müsste ( was nicht stimmte). Und plötzlich waren auf der letzten Fähre des Tages doch noch 2 Plätze frei, die ich, natürlich, umgehend buchte.
Sie würde um 19.30 Uhr fahren, das war in 5 Stunden. Und nun?
Der Hunger trieb uns in ein nahegelegenes Burgerrestaurant namens Goodys, und schliesslich wieder an den hafen, wo wir Bilder machten, Leute beobachteten, oder ganz einfach mal eine Weile die Augen zumachten. Immerhin hatten wir hier, im Gegensatz zu daheim, Sonne und es war angenehm warm.
Als die Abfahrt der Fähre näher rückte, rückte auch die finstere Wand am Himmel näher, und so fuhren wir dann bei Wind und Regen gen Poros.
Dort wollte uns Andy abholen, er sagte, er sei der mit der beigen Kappe. Kaum aus der Fähre, standen dort dann gleich 3 Männer mit beigen Kappen, und keiner von ihnen war Andy.
Wir fanden uns dann doch noch, und fuhren mit dem Dinghy zur Anakoni, die an einer Mooring lag.
Dort wurden wir herzlich von Gaby und den beiden Hunden Kira und Amy begrüsst. Es gab eine kurz Führung durchs Boot, eine Erklärung der Seetoilette, und leckeren Salat. Unsere Erzählrunde war dann doch recht kurz, da uns nun vollends die Müdigkeit überfiel, und wir bald in die Kojen krochen.
Aufbruch: | 21.05.2017 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 08.06.2017 |