2 Wochen unter Segeln

Reisezeit: Mai / Juni 2017  |  von Jason Staab

Erster Tag- Poros

Orientierung, Einkaufen und, oh, Maulbeeren!

Am nächsten Tag wachen wir einigermassen fit auf, an die fremden Betten, die zudem noch schaukeln, müssen wir uns erst gewöhnen. Heute scheint die Sonne, die anderen meinen zwar, es sei unverhältnismässig kühl für diese Jahreszeit, aber wir, die wir den Vergleich zu zuhause haben, finden es angenehm warm. Jedenfalls kann man hier problemlos kurze Hosen und T-Shirts tragen, ohne Gefahr zu laufen, sich zu verdonnern.

Jetzt sehen wir auch, wo wir sind, quasi in einem Kanal zwischen dem Festland und der Insel Poros, jedoch näher am Festland. Dorthin fahren Gaby und ich dann mit dem Dinghy, in einen Ort namens Galatas.
Bevor wir nämlich irgendwohin segeln, müssen wir Proviant aufnehmen. Bei der Wahl der Lebensmittel wird Rücksicht auf die Wünsche der Mitsegler genommen. In meinem Fall bedeutet das, dass ich gerne Hack esse, oder Wurst, aber kein Fleisch am Stück, keine rohen Tomaten mag, und kein Geflügel oder Fisch mag. Das mögen blöde Angewohnheiten aus meiner Jugend sein, wie mein Vater schwer vermutet, ich stehe aber weiter dazu.

Galatas ist so, wie ich mir so einen griechischen Ort vorgestellt hatte, etwas verschlafen, weiss getünchte Häuser und irgendwie gemütlich. Ausserdem wachsen hier wilde Maulbeeren, zuckersüss und in grosser Menge!

Poros sieht auch nett aus, auf die Entfernung. Die Stadt liegt am Hang, und auf dem Gipfel steht ein Kirchturm. Zwischen Galatas und Poros verkehren mehrere Autofähren, sowie zahllose kleine Taxiboote.

Da es in Poros eine Eisdiele gibt, die sage und schreibe 46 Sorten Eis verkauft, und auf die Gaby schwört, und sie mir unbedingt zeigen will, machen wir nach dem Einkaufen noch einen Abstecher dorthin.
Ich kann ihr da nur Recht geben, die Auswahl ist riesig, und das Eis wirklich sehr lecker!

Obwohl wir ja Gäste an Bord sind fühlen wir uns schnell als vollwertige Crewmitglieder. Wir sind ein bisschen wie eine Familie, und darüber sind wir echt froh. Hatten wir doch vorher beide unsere Bedenken, wie das wohl wird, mit wildfremden Menschen auf so engem Raum. Aber nun ist das gar kein Problem!

Nachdem die Einkäufe verstaut sind überkommt mich der Leichtsinn, und ich springe in die Badehose, und dann über Bord. Aber aus dem Schwimmen wird nicht viel, denn nach einer Runde ums Boot bin ich durchgefroren. Wer hätte gedacht, dass das Wasser noch so kalt ist? Ich jedenfalls nicht.

Abends kommen Bekannte von Andy und Gaby, die in unserer Nähe liegen, und wir machen Musik. Die beiden sind professionelle Musiker, wir nicht, trotzdem macht es viel Spass.

Und schon geht der Tag zu Ende, wir beschliessen, morgen nach Dokos zu segeln, einer Bucht, in der man gut schnorcheln kann.

Amy  und Kira beim spielen

Amy und Kira beim spielen

Blick in den Kanal von Poros, hier vom Kirchturm aus

Blick in den Kanal von Poros, hier vom Kirchturm aus

Die Anakoni

Die Anakoni

Poros Stadt

Poros Stadt

© Jason Staab, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Wochen als Mitsegler an Bord einer Ketsch im Saronischen und Argolischen Golf.
Details:
Aufbruch: 21.05.2017
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 08.06.2017
Reiseziele: Griechenland
Der Autor
 
Jason Staab berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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