2 Wochen unter Segeln
Nach Ermioni
Fahrt nach Ermioni
Bei gutem Wind machen wir uns am nächsten Morgen auf den Weg nach Ermioni. Wieder dürfen mein Vater und ich abwechselnd ans Steuer. Die Sonne zeigt sich heute auch, und so gleiten wir gemächlich dahin und geniessen die Ruhe, die Umgebung und das Leben.
In einer Bucht in der Nähe von Ermioni sehen wir einen grossen Traditionssegler liegen, Andy meint, dass es sich dabei wohl um ein Charterboot für Gruppen handelt.
Vor einigen Jahren habe ich mal eine Tagestour mit einem Traditionssegler mitgemacht, und seitdem haben diese schönen Schiffe eine gewisse Anziehungskraft auf mich. Da ich allerdings der Einzige bin, der sich das Schiff gerne aus der Nähe ansehen würde, segeln wir weiter.
Wir nähern uns der, Ermioni vorgelagerten, Halbinsel. Darauf stehen sehr viele Kiefern, und es führt ein Wanderweg drumrum. Gaby sagt, das sei ideal für Hundebesitzer.
Leider verlässt uns der Wind jetzt doch noch, und wir müssen den Motor starten. Von hinten kommt ein Flying Dolphin mit voller Geschwindigkeit heran. Als er uns überholt kann man sehr schön erkennen, wie er auf seinen Tragflächen gleitet. Eine interessante Technik, die wohl schon in den 60ern und 70ern entwickelt wurde, sich aber nie wirklich durchsetzen konnte. Heute wird sie eigentlich nur noch bei Fähren, wie den Flying Dolphins, und bei Rennbooten verwendet. Wen das mit den Rennbooten interessiert, der möge sich mal Bilder vom Americas Cup ansehen, am besten von diesem Jahr.
Als wir an der Halbinsel vorbei sind, haben wir Ausblick auf Ermioni. Es liegt leicht am Hang und scheint auf den ersten Blick, ein weiterer, gemütlicher, Ort zu sein. Im Hafen liegt der Flying Dolphin und nimmt bereits neue Passagiere auf. Daneben liegt ein grosses Motorschiff, welches auch für Gruppenreisen gemietet werden kann. Es gehört wohl einem Deutschen, und wird meist von Jugendgruppen genutzt.
Wir suchen uns einen Platz im etwas abgelegenen Mooringfeld.
Da es inzwischen später Nachmittag ist, fährt Gaby mit den Hunden zur Halbinsel, mein Vater begleitet sie. Andy und ich reden wieder übers segeln, und begutachten die anderen Boote, die um uns herum liegen. Einige davon kennt Andy schon.
Als die anderen zurück kommen, ist mein Vater ganz begeistert. Auf dem Weg vom Anleger zur Halbinsel sind sie an einem Haus vorbei gekommen, wo möblierte Appartements zur Dauernutzung vermietet werden. Leider standen keine Preise dran,und es war auch niemand dort, so dass er Gaby bittet, doch irgendwann mal in Erfahrung zu bringen, was es kostet.
Er hat nämlich für sich festgestellt, dass ihn das Leben an Bord ziemlich anstrengt. Nun ist er halt nicht der Kleinste, und stösst sich öfter den Kopf, die Knie oder die Ellenbogen. Da sein Rücken nicht ok ist, merkt er auch den recht bald.
Was er sich wiederum schon vorstellen könnte, wäre so eine Wohnung zu mieten, und ab und zu mitzusegeln. Und so wird aus meiner Spinnerei vom eigenen Boot, ein durchaus realisierbarer Traum. Allerdings wäre ich wohl finanziell auf seine Hilfe angewiesen, da ich nicht genug verdiene, um mir ein gutes, und geeignetes Boot zu ersparen. Andy hatte mir ja schon einige Kriterien genannt, die das Boot erfüllen muss.
Jedenfalls beschliessen wir, 2 Nächte in Ermioni zu bleiben, da übermorgen Markt ist, auf dem Gaby sehr gerne frische Sachen kauft.
Aufbruch: | 21.05.2017 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 08.06.2017 |