2 Wochen unter Segeln
Richtung Kilada
Längerer Törn nach Kilada
Schon früh fährt Gaby mit dem Dinghy zum Markt. Mein Vater ist etwas enttäuscht, weil niemand fragte, ob wir mit wollen. Jedoch meinen die Beiden, dass der Markt nur sehr klein sei und sie den eigentlich auch nur wegen dem frischen Knoblauch so toll fänden. So ein "Zopf" hält halt recht lange.
Dann kommt Gaby allerdings ohne Knoblauch zurück, weil der Stand, an dem er sonst verkauft wird, heute nicht da war. Das ist schade. Wobei, meinen Vater freut es, er mag nämlich keinen Knoblauch.
Nach dem gemeinsamen Frühstück legen wir ab und machen uns auf die Reise nach Kilada. Die soll etwa 6-7 Stunden dauern, sagt Andy. Mangels Wind muss erstmal der Motor aushelfen.
Heute scheint die Sonne, und es ist angenehm warm. Und auch der Wind frischt etwas auf, so dass wir, zumindest zeitweise, unter Segel laufen.
Da mein Vater heute keine Lust hat, das Steuer zu übernehmen, bin ich heute öfter dran. Als wir uns einer Stelle nähern, wo wir zwischen zwei dicht beieinander liegenden Inseln durchmüssen, und man wegen der Untiefen ganz genau Kurs halten muss, erwarte ich, dass Andy nun selbst übernimmt. Aber er scheint mir zu vertrauen, auch wenn ich nun doch wieder reichlich nervös bin. Aber er setzt sich sogar nach vorne auf die Sonnenliege zu Gaby. Später meint sie, dass sei ein riesen Kompliment, denn sowas würde er nur bei Leuten tun, denen er wirklich voll vertraut. Wow! Das macht mich schon etwas stolz!
Da ich den Kurs wohl gut gehalten habe, und wir nicht auf Grund gelaufen sind, haben wir diese schwierige Stelle nun hinter uns. Es geht nun wieder weiter unter Segeln. Der Autopilot löst mich nun ab, und so kann ich mich auch mal in sie Sonne setzen und mich in aller Ruhe umsehen.
In einer Bucht entdecken wir eine grosse Motoryacht, und schon geht die Phantasie mit uns durch, wem die wohl gehört. Von Promis aus Film und Fernsehen, bis hin zu Mitgliedern irgendwelcher Königshäuser ist alles dabei. Als man irgendwann den Namen des Schiffes erkennen kann, frage ich Google danach. Es gehört einem reichen Russen, dessen Name keinem von uns etwas sagt.
Nach einigen Stunden nähern wir uns der kleinen Insel, die Kilada vorgelagert ist. Sie wurde von einem der easyJet Bosse gekauft und ist nun seine Privatinsel.
Der Wind reicht nicht mehr zum segeln, aber die Strömung zieht uns in den Hafen. Daher bleibt auch der Motor aus. Von der Insel nähert sich ein Motorboot, und 2 Männer fragen, ob wir Hilfe brauchen. Wir verneinen, und die beiden fahren zurück.
Im sehr grossen Mooringfeld von Kilada machen wir fest. Hier in der Werft liegt die Anakoni im Winter, wenn Andy und Gaby in Berlin sind. Hier steht auch ihr Auto, mit dem sie morgen zum nahen LIDL fahren wollen. Es ist schon irgendwie lustig, da ist man so weit von daheim weg, und kann doch beim vertrauten LIDL einkaufen. Auch wenn sie das Sortiment grundlegend unterscheidet, sagt Gaby.
Naja, mittlerweile ist es Abend, und wir lassen den Tag gemütlich ausklingen. Dabei rätseln wir noch ein bisschen, um was es sich bei dem einsamen Haus auf dem Hügel wohl handelt, das eine blau-rote und blinkende Leuchtreklame hat. Ob es wohl eine Disco ist, oder ein Puff? Wirklich erkennen kann man es von hier aus nicht, aber hinfahren, oder gar laufen, will dann doch niemand.
Aufbruch: | 21.05.2017 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 08.06.2017 |