MYANMAR gilt es zu entdecken.....

Reisezeit: Oktober / November 2017  |  von Dagmar Ludwig

Von Nyaungswhe nach Mandalay

Nach der dritten Nacht hier mussten wir mal wieder packen. Heute steht viel Auto fahren auf dem Programm. Bis Mandalay sollen es 8 Stunden sein.

Aber erst stärken wir uns mit einem letzten leckeren Frühstück im Zawgi Inn.

Um 8.30 Uhr sind wir los gefahren. Erst waren wir noch in einem Mönchskloster, welches 1890 erbaut wurde. Hier werden die Jungs, die von ihren Eltern hier hin geschickt werden, zu Novizen ausgebildet

In der angrenzenden Pagode sind lauter kleine Buddha's in Wandvertiefungen und davor ein Schild der Person, die hier gespendet hat.

Die ganzen Berge Richtung Kalaw haben wir uns dann wieder hoch (von wo wir vor paar Tagen her kamen) gequält.
Unterwegs haben wir hin und wieder gehalten, um die Landschaft zu bewundern. Denke mal, Zayar hat die Pausen auch gebraucht und uns kam es ja auch nicht ungelegen, die Beine zu vertreten.

Man merkt aber tatsächlich, daß es hier wesentlich weniger Verkehr gibt, als noch vor paar Tagen zu den Feiertagen.

So werden Kartoffeln mit Rauchgeschmack hergestellt

So werden Kartoffeln mit Rauchgeschmack hergestellt

Wir haben auf einem Platz eine kurze Rast gemacht, dort stand ein junger Mann mit seinem Moped. Er wollte dann unbedingt ein Foto mit uns machen, na der hat was zu erzählen heute Abend

In Thazi haben wir am Bahnhof gehalten. Hier muss man umsteigen, wenn man die Route Mandalay-Yangon fährt und aber nach Westen oder Osten weiter möchte.

Da in ca. 10 Minuten ein Zug eintreffen sollte, wollten wir warten, das Ein-und Aussteigespektakel wollten wir uns doch ansehen.

Grundsätzlich ist zu den Zügen zu sagen, daß sie eigentlich in Ordnung sind, halt eben nur dreckig. ABER, die Schienen sind teils dermassen verbogen, was man sehen kann, wenn man die Gleise lang schaut, daß der Zug regelrecht darauf rum hüpft.

Die Fahrkarten hier sehen tatsächlich den Fahrkarten von uns in den 70und 80er Jahren sehr ähnlich

Die Fahrkarten hier sehen tatsächlich den Fahrkarten von uns in den 70und 80er Jahren sehr ähnlich

Jetzt kommen wir tatsächlich zu dem bisher unschönsten Ereignis unserer Reise. Der Zug fährt ein, das übliche Gedränge geht los. Ca. 2 Meter vor uns, eine Tür in einen Waggon, eine Frau (über 60 bestimmt) steigt in einen Wagen, begleitet von 2 Männern, und sie zetert ohne Ende und schreit richtig herum.
Der eine Typ will ihr andauernd die Tasche entreissen und sie schreit und geht ins Abteil und setzt sich gleich auf eine der ersten Bänke. Ich frage Zayar, was sie schreit. Ihm ist das etwas unangenehm und er murmelt was von, Frau will abhauen, Mann will sie nicht lassen....
Das Geschrei wird lauter, der Mann schlägt die Frau und keiner hilft. Ich sage wieder zu Zayar, ob ihr keiner helfen wird? Er sagt, Bahnhofspolizei ist doch da. Aber die standen draussen und haben zugeguckt. Dann hat der Mann eine Tasche der Frau dem zweiten Mann gegeben, der stand irgendwie wohl zwischen den Stühlen...
Auf jeden Fall hat der Mann versucht, sie aus dem Zug zu zerren, sie sich gewehrt, er wieder geschlagen, dann haben Jürgen und Zayar sich zum Gehen abgedreht, ich hinterher, hab mich nochmal umgedreht und bin nochmal stehen geblieben. Die Frau immer noch am Schreien im Hintergrund, wohl bemerkt. Auf einmal kam der Mann aber ohne Taschen raus und der Zug fuhr los. Da ist dann wohl doch endlich jemand dazwischen gegangen. Das war schon schrecklich, mit anzusehen, wie ihr keiner hilft, aber als Ausländer dazwischen gehen.... Sorry, aber das wäre uns doch zu heiss, wer weiss was da passsiert.
Somit ist sie nun Richtung Yangon unterwegs, wir werden nie erfahren wie das ausgehen wird. Hoffe, gut für die Frau.
Der Mann ist dann übrigens alleine vom Bahnhofsgelände verschwunden, ob der andere Typ im Zug geblieben ist, wissen wir nicht.
Ich glaube, Zayar hätte uns das gerne erspart, er war sichtlich betroffen.

Wir haben irgendwann gehalten, um eine Nudelsuppe zu essen. Nein, die schmecken hier echt lecker und kann man jeden Tag essen

Gegen 17 Uhr waren wir in Mandalay, oder besser an der U-Bein Brücke angekommen. Diese ist 1,2km lang und somit die längste Teakholzbrücke der Welt. Sie wurde ca. 1850 erbaut.

Man merkt hier schon, daß Mandalay sehr von westlichen Touristen frequentiert wird. Jede Menge Deutsche, Franzosen, Spanier....
Und auch jede Menge Birmesen.

Man läuft ein Stück über die Brücke, geht auf eine kleine Insel und wartet auf den Sonnenuntergang. Man kann aber auch mit einem kleinen Boot fahren.

Im Dunkeln ging es dann durch die chaotische Stadt, aber Zayar kennt sich ja zum Glück aus. Wir waren auch echt jetzt froh, endlich eine Dusche zu bekommen, aber da sollten wir uns irren....

Am Hotel angekommen, wurden wir vor der Tür abgefangen, es sei voll. Wir zeigten unsere Buchung und sind dann zum Check in. Dort bekamen wir mitgeteilt, daß das Hotel ein Zimmer überbucht ist, und das genau unseres.
Man hat uns ein Zimmer in einem Nachbarhotel gebucht. Wir erst mal die Bewertungen gecheckt, schien ja ganz ok zu sein. Aber wir noch etwas stur, von wegen wir haben Buchung, das andere ist ja viel billiger usw.
Irgendwann wusste die Dame sich keinen Rat mehr und hat den Geschäftsführer gerufen.
Der hat uns dann angeboten, uns in Mandalay Hill zu fahren. Wäre wahrscheinlich die bessere Option, aber wir hatten keinen Bock mehr nochmal Auto zu fahren, bzw. morgen vor Abfahrt erst noch umzuziehen, denn es ging ja schließlich nur um diese Nacht.

Man hat uns auch angeboten, den morgigen Tag auf ihre Kosten ein Taxi zu nutzen. Aber wir haben ja Zayar.

Wir haben uns dann rüber bringen lassen. Der Raum war ok, passte alles nicht mehr so ganz zusammen. Dusche war kalt, hat ewig gedauert, bis die warm wurde. Aber es ist ja nur für eine Nacht.

Wir sind zum Abendessen aber in das gebuchte Hotel, da wir ja auf die Dachterasse wollten. Leider ist die nicht offen, man kann nur an einigen Stellen rausschauen.

Wir haben gegessen, am Bericht rum gebastelt (bald bin ich endlich wieder in time). Als wir bezahlen wollten, sagte man uns, das wir eingeladen sind.
Somit waren wir heute mal so richtig sparsam und haben keine 5 Euro ausgegeben über den Tag verteilt. Also hatte es auch was Gutes.

In dem Restaurant wurde eine kleine Puppen-und Tanzshow vorgeführt. Die findet hier wohl jeden Abend statt. Gegen 21 Uhr sind wir dann als letztes gegangen. Auf der Strasse war noch jede Menge Trubel, Stadt halt.

Mal sehen, ob das morgen mit dem Umzug so alles klappt. Der Geschäftsführer hat uns versprochen, daß das Zimmer um 8 Uhr fertig ist.

Mandalay, 08.11.2017

© Dagmar Ludwig, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir haben uns wieder für Südostasien entschieden, diesmal für Myanmar, ein Land welches ja noch in den Kinderfüssen des Tourismus steckt.....
Details:
Aufbruch: 30.10.2017
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.11.2017
Reiseziele: Myanmar
Der Autor
 
Dagmar Ludwig berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.