Rundreise durch Guatemala

Reisezeit: Oktober / November 2018  |  von Beatrice Feldbauer

Transfer

So wie ich gestern mit den Geräuschen des Dschungels eingeschlafen bin, so wecken mich diese auch am Morgen. Vogelstimmen mischen sich in den permanenten Geräuschpegel der Grillen und Frösche, die mich gestern in den Schlaf gewiegt haben. Ich habe zwar kaum noch etwas gehört, bin unmittelbar nach dem Hinlegen eingeschlafen.
Es sind viele verschiedene Tonarten. Vögel, die sich Botschaften zurufen, einzelne Triller, komplizierte Tonfolgen oder ganz einfache Töne. Langsam werde ich wach, gehe in Gedanken den gestrigen Tag noch einmal durch. Auch heute wird wohl wieder einiges passieren.

Im Comedor wird das Frühstück serviert. Rührei, schwarze Bohnen, gebratene Bananen. Dazu Toastbrot mit Butter und Konfi. Ein frischer Ananassaft und Kaffee runden das Ganze ab.

Vor der Küche sitzt unser Bootsführer und bastelt ein neues Fischernetz. Mit einem ganz feinen Nylonfaden knüpft er es, es sieht aus wie Klöppeln. Bis vor zehn Jahren sei er Fischer gewesen. Im Süden von Guatemala hat er auf dem Meer sein Einkommen gefunden. Doch dann kam der Tropenstum Stan und hat ihm alles was er hatte, genommen. Zufällig hat er den Besitzer der Boote in Sayaxche kennen gelernt, der ihn als Bootsführer in den Peten engagierte. Seither fährt er mit dem Longboat auf dem Rio Petexbantun.

Schon bald heisst es Abschied nehmen. Abschied von der Lodge, die uns allen in guter Erinnerung bleiben wird. Die Mischung aus kein Strom, improvisieren mit Taschenlampen, dem Weg zu den im Wald verteilten Bungalows bei Dunkelheit und den Geräuschen des Dschungels ergibt immer eine lockere Stimmung. Dass wir dabei auch noch den gesamten Alkoholvorrat aufgebraucht haben, hat bestimmt zur allgemein guten Laune noch beigetragen.

Wir nehmen auch Abschied vom Gastgeber-Ehepaar und ihren beiden Helfern, die uns hervorragend bewirtet haben. Armando, unser Schiffsführer fährt uns zurück über den Arroyo Petexbatun zum kleinen Hafen in Sayaxche.

Kormorane, die in den obersten Ästen sitzen, kontrollieren unsere Fahrt und begleiten uns aus ihrem Revier. Weit hinten ertönen manchmal noch ein paar Brüllaffen. Die wenigen Menschen, die uns am Ufer begegnen, winken uns fröhlich zu. Silber- und Graureiher gleiten vor uns mit elegantem Flügelschlag über das Wasser.

Bald legen wir im kleinen Hafen an, wo wir uns von Armando verabschieden. Er hat uns nicht nur sicher über den Fluss geleitet, sondern gestern bei der Wanderung auch tatkräftig mitgeholfen, Wanderstäbe geschnitten, immer wieder neue Fächer aus Palmblättern gebastelt und wo Bedarf war, mit sicherer Hand über glitschige Steine geholfen.

Unser Chauffeur erwartet uns bereits mit dem Bus. Wir fahren zur Halbinsel Flores, wo wir Zeit für ein Mittagessen haben. Eigentlich sollen wir den Ort auf eigene Faust erkunden, doch zufällig finden wir uns fast alle im gleichen Lokal ein. Auf der Terrasse mit Aussicht über den See geniessen wir Pizza, Spaghetti, Fisch, Rind und Crevetten.

Jetzt fehlt noch das letzte Stück des Tages. Die Fahrt nach Tikal. Einer der Höhepunkte der Reise steht an. Der Höhepunkt des Tages ist heute der Pool. Unsere Zimmer sind fast alle in den Bungalows rund um den Pool angeordnet und darum findet man uns kurz nach der Ankunft alle im kühlen Wasser. Als dann der Mesero auch noch eine Runde Cuba Libre serviert, gibt es keine offenen Wünsche mehr.

Dann noch ein kurzes Nickerchen. Um halb sechs Uhr gibt es Strom. Die Batterien müssen dringend geladen werden. Um halb acht treffen wir uns zum gemeinsamen Nachtessen im Hotel.

Das Internet ist heute zwar wieder vorhanden, aber so schwach, dass an eine Kommunikation oder das Hochladen von Fotos gar nicht zu denken ist.
Meine Leser werden sich also nochmals einen Tag gedulden müssen, bis es Neuigkeiten gibt, während wir schon wieder Kurs auf neue Abenteuer nehmen.

Poolparty

Poolparty

Hotel Tikal Inn

Hotel Tikal Inn


ich bin übrigens nicht die Einzige, die auf unserer Reise bloggt. Auch Peter schreibt täglich über unsere Reite. Seine Seite findet man hier: [/Mape Adventures]

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist Zeit, wieder einmal nach Guatemala zu reisen. Alte Pfade aufnehmen, Freunde treffen. Das Land neu entdecken. Diesen Bericht schreibe ich vor allem für Freunde und Bekannte meiner Reiseteilneher. Für mich ist diese umdiewelt-Seite seit Jahren das beste Medium, um meine Reiseerlebnisse mit anderen zu teilen. Wie gewohnt werde ich versuchen, den Blogg täglich aktuell zu halten.
Details:
Aufbruch: 22.10.2018
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 09.11.2018
Reiseziele: Guatemala
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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