Canada und USA
New York II und III
Tag II begann mit einem sehr chaotischen Frühstück. Der Raum ist für die vielen Gäste einfach zu klein und es bildeten sich lange Schlangen am Toaster bzw. standen viele an einem Highboard und aßen im Stehen. Nach langem Hin und Her ist es uns dann gelungen, zwei Sitzplätze zu ergattern und ein hastiges Frühstück einzunehmen, da der Servicemann abräumen wollte. Es stand wieder ein volles Programm auf der Agenda und so machten wir uns rasch auf den Weg. Unser erstes Ziel war das One World Trade Center in Lower Manhattan. Wir haben vor einigen Jahren schon erst die Baustelle gesehen und dann später das fertige Gebäude von aussen. In diesem Jahr konnten wir nun das Museum besuchen.
An der Stelle wo vormals die Türme standen sind nun zwei Wasserbecken, auf deren Rand die Namen der Toten stehen. Jeweils am Geburtstag eines Toten wird eine weiße Rose neben den Namen gesteckt. Das erzeugte zum ersten Mal Gänsehaut.
Es bildeten sich sehr lange Schlangen zum Kartenkauf und dann noch bei der Sicherheitskontrolle. Wir wurden genau wie am Flughafen kontrolliert. Glücklicherweise war das Taschenmesser im Hotel geblieben.
Ein im hinteren Teil völlig zerstörtes Feuerwehrauto. Einige Männer der Besatzung sind beim Einsatz umgekommen.
Das 9/11 Memorial ist aufwühlend, beklemmend, macht betroffen, traurig und rührt zu Tränen. Die 3000 Tote bekommen ein Gesicht, sind keine "Geister" sondern man zeigt auch teilweise ihre Lebensgeschichte. Wir hörten Stimmen, die den Namen eines Toten nannten und zwar: "my Hausband.... my father....my uncle...my wife..." das ist schon heftig. Man sieht auch Gegenstände, die man nach dem Aufräumen genau einer verstorbenen Person zuordnen konnte. Da stand dann auf einem Schild zum Beispiel, dies ist das Buch von.... aus dem soundsovielten Stockwerk. Man sieht auch Videos aus Überwachungskameras, liest Geschichten von den Überlebenden. Alles in allem ist es absolut sehenswert gewesen. Nach gut zwei Stunden wollten und konnten wir aber nicht mehr und sind wieder raus in den Sonnenschein gegangen.
Und wieder war er da: der kleine Hunger. Es war inzwischen 14:30 Uhr und wir hatten eine Empfehlung für eine ganz besonderes Esserlebnis: Rice to Riches! Dies ist ein Geschäft, in dem es ausschließlich Milchreis gibt, aber nicht wie man ihn so von zuhause kennt, sondern wie in einer Eisdiele das Eis so gab es hier den Milchreis in unglaublicher Geschmacksvielfalt. Wir entschieden uns für die Varianten: Cheesecake, Zitrone + Mohn und Vanille mit Kirschen. Es war der absolute Hammer. Gut, dass es dieses Geschäft nicht bei uns zuhause gibt, da wäre die Figur noch mehr ruiniert. Wir genossen in aller Ruhe und dachten nicht an die Kalorien. ich denke, wir müssen das auch nicht, denn wir laufen hier jeden Tag viele Kilometer.
Wir hatten nachmittags nicht mehr ganz soviel Zeit zum Schlendern, da abends ein absolutes Highlight auf uns wartete. Der Besuch des Musicals "Pretty Woman" auf dem Broadway stand an. Meine Geburtstagsgäste haben mir damit ein unglaubliches Geschenk gemacht und ich stand bei den Standing Ovations mit Tränen in den Augen im Theatersaal. Die Emotionen waren einfach überwältigend. Ich konnte nicht mehr begreifen, dass ICH wirklich in New York auf dem Broadway ein Musical gesehen hatte - das klang in den eigenen Ohren völlig unwirklich.
Nach dem Besuch des Musicals sind wir noch ein Stück den Times Square entlang gebummelt.
Heute hieß es ganz früh aufstehen, denn wir hatten einen Tagesausflug inclusive. Führung zur Lady Liberty und Ellis Island gebucht. Ein Junger, lustiger und sehr engagierter Mann erwartete uns und bereitete uns einen tollen Tag. Er erzählte gut und informativ ohne zuviele Details - eben gerade die richtige Mischung. Mit der Fähre ging es hinüber zur Insel, auf der die grüne Dame steht. Sie war nicht im Ursprung grün, sondern veränderte die Farbe im Laufe der Zeit durch die Patina. Das Material ist Kupfer. Wir hatten Zugang zur obersten Plattform, von der man einen herrlichen Blick über die Bucht und auf Manhattan bzw. Ellis Island hatte.
Danach ging es mit der Fähre eine kurzes Stück weiter bis Ellis Island. Bis 1954 war hier die Aufnahme und Registrierung der Einwanderer. täglich kamen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts 5 000 - 6 000 Menschen an. In Spitzenzeiten konnten es auch 12 000 sein! Die Menschen mussten rund 8 Stunden mindestens auf eine wenige Sekunden dauernde ärztliche Untersuchung und ein ca 3 minütiges Gespräch warten, das dann über Wohl und Wehe entschied. Rund 98 % der Menschen wurde die Einwanderung ermöglicht. Amerika brauchte willige und vor allem billige Arbeitskräfte!!!
In diesem Saal wurden die Warteschlangen gebildet - teilweise waren
5 000 Menschen gleichzeitig im Raum.
Gegen 15 Uhr waren wir wieder in Manhattan, genossen eine Kaffeepause während eines kurzen, heftigen Regenschauers und wanderten dann die 5th Avenue hinunter. Es ist immer wieder irgendwie faszinierend die Namen sämtlicher großen Designer und Edelmarken über den Schaufenstern zu lesen. Die sind nicht ganz unsere Preisklasse, aber es ist mal ganz nett, die Mode oder die Accessoires von Nahem zu sehen.
Da wir am heutigen Tag die 250 KM Marke Fußmarsch in diesem Urlaub erreicht haben, werden nun die Füße hochgelegt und per Laptop etwas deutsches TV geschaut. Morgen ist schon unser letzter Tag - kaum zu fassen, wo die Zeit geblieben ist.
Aufbruch: | 19.07.2019 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 12.08.2019 |