Canada und USA
Olympic Nationalpark II
Heute Morgen konnten wir wieder einmal feststellen - und werden es leider später im umgekehrten Sinn noch einmal erfahren - dass man Bewertungen nicht komplett vertrauen sollte. Unser Days Inn war nicht durchgehend gut beurteilt und selbst das Frühstück (kostenlos) fiel bei einigen Reisenden durch. Wir haben es anders erlebt: das Zimmer war etwas abgewohnt aber sauber und groß und das Frühstück bot wirklich alles Nötige (Cerealien, Pancakes, Obst, Toast, Butter und Marmelade und sogar Joghurts) und das alles für einen ser akzeptablen Preis, besonders für die Nähe zum Nationalpark. Also haben wir uns lecker gestärkt und sind dann Richtung Lake Crescent gestartet. Dort erwartete uns ein ganz besonderes Naturschauspiel. Da der See buchstäblich spiegelglatt war konnten sich das gegenüberliegende Ufer perfekt im Wasser spiegeln. Nur wenige Minuten später kam Wind auf, der das Wasser kräuselte und schon war der Naturspiegel verschwunden - Glück gehabt, zum richtigen Zeitpunkt vor Ort gewesen.
Auf der Weiterfahrt Richtung Mount Rainier kamen wir an einer Lavendelfarm vorbei, die wir uns natürlich erst einmal aus der Nähe ansehen wollten. Der Duft war wunderbar, die Pflanzen blühten reichlich und die Bienen hatten ihre Freude daran. In einem kleinen Laden wurden diverse Produkte aus Lavendelblüten angeboten. Auf der Farm herrschten große Hygienmaßnahmen vor, da die Blüten teilweise zum Verzehr angeboten wurden.
So langsam meldete sich der kleine Hunger und wir suchten nach den häufig vorhanden Rastplätzen. Dies kann man nicht mal ansatzweise mit denen in Deutschland vergleichen. Als erstes fällt die Sauberkeit auf, obwohl die Plätze reichlich frequentiert werden. Dann ist alles großzügig angelegt, man hat einfach Platz. Sogar für die Grillfans ist gesorgt: es gibt Sitzgruppen mit fest installierten Grills.
Unsere Mahlzeit fiel bescheiden aus, aber das Sitzen dort haben wir sehr genossen.
Nach einer doch recht langen Fahrt kamen wir gegen 18 Uhr im Hotel an und erlebten einen wahren Schock. Auf der Homepage des Hotels wurden hübsche Doppelzimmer gezeigt, die auch alle sehr gut bewertet waren. Wir hatten über booking.com gebucht und uns für ein "Budget-Zimmer" entschieden zum Preis von 140 $/Nacht. Nicht eben ein Schnäppchen, aber die Nähe zum Nationalpark treibt die Preise nach oben. Zwei Tage vor unserer Ankunft hatte man uns ein Foto in Passbildgröße vom Zimmer geschickt. Da waren wir schon sehr überrascht, aber konnten ja leider nichts mehr ändern. Als wir nun den Schlüssel bekamen, trauten wir unseren Augen nicht. Das Zimmer war eher eine Abstellkammer als ein Hotelzimmer (ca. 2,20m breit und 5 m lang), hatte zwei Betten hintereinander stehend (das wäre ja nicht so schlimm gewesen) eine nicht schließende Schiebetür im Bad - das war für uns mehr als unangenehm, eine einzige Deckenleuchte und kein Licht am Bett. Das bedeutete, man machte abends das Licht aus und musste im Dunkel sein Bett finden ohne sich irgendwo zu stoßen. Die Dusche hatte ca 60 x 60 cm mit einem Wasserstrahl, der gerade mal zum Zähneputzen gereicht hat. Wir waren sehr wütend und fühlten uns über den Tisch gezogen. Auf unsere Beschwerde hin teilte uns die Besitzerin mit, dass die Saison kurz und die Preise daher hoch seien. Die Alternative sei eine Nacht im Auto! Dankeschön, das braucht man nicht.
Das Frühstück war gut, aber wirklich genießen konnten wir es nicht: wir wollten einfach nur noch weg.
Heute fahren wir weiter zum Mount Rainier und Mount St. Helens und hoffen auf tolle Aussichten und auf ein deutlich hübscheres Zimmer am Abend.
Aufbruch: | 19.07.2019 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 12.08.2019 |