Motorradreise Chile, Argentinien, Bolivien und Peru.
Peru
Colca Canyon
Nach einer spannenden Anfahrt die mich von der peruanischen Pazifikküste in s Hochgebirge der Anden führte, bin ich nun im Colca Canyon angekommen. Der Pass der mich hierher führte hatte in Spitze 5000 Höhenmeter, führte durch Wolken hindurch, beinhaltete 60 Km unbefestigte Schotterpiste und bescherte mir einen Temperatursturz von 30 Grad Celsius. Leichte Erdrutsche ließen mich unterwegs daran zweifeln, ob dieser Pass überhaupt passierbar ist. Als mir irgendwann endlich ein Geländewagen entgegenkam wusste ich, dass der Weg nach vorne hin frei sein musste..
Ich habe eine rustikale aber sehr schöne Unterkunft in Yanque bezogen, einem kleinen Ort der unweit von Chivay liegt. Chivay gilt gemeinhin als Tor zum Colca Canyon und verfügt über eine gute Touristische Infrastruktur. In meinem Hotel hingegen bin ich wieder mal der einzige Gast, was mir langsam etwas zu denken gibt
Auf einer 10 stündigen Endurotour quer durch den Colca Canyon, hatte ich gestern die Ehre, vom Chef meines Hostals auf seinem Motorrad geführt und begleitet zu werden. Der ausgedehnte Canyon ist eine fruchtbare Oase in dem vor allem Mais, Zwiebeln, süße Paprika und Kartoffeln angebaut werden. Der schnell fließende Colca River verrichtet auf der Talsohle unablässig seine Arbeit und gräbt sich stetig tiefer ins Gestein. An einigen Stellen des Rivers dampft und brodelt es aufgrund vulkanischer Aktivitäten. Wir hatten das Glück, den größten Raubvogel der Region, den Condor, in geringer Höhe über uns kreisen zu sehen.
In der Ortschaft Tapay besuchten wir ein kleines Volksfest. Die Dorfmusikanten spielten unablässig eine mitreißende Melodie, während die Dorfbewohner im Kreis um eine kleine Statue tanzten. Dazwischen spielten und tobten die Kinder Ortes und sogar ein Hund ließ es sich nehmen, zusammen mit den Dorfbewohnern seine Runden rund um die Statue zu drehen. Die Tatsache, dass außer mir faktisch keine Touristen dort wahren vermittelten mir das Gefühl, an einem authentischem Fest teilzunehmen und nicht an einer Folkloreveranstaltung für Busreisende. Die Fahrt durch den Canyon zusammen mit Freddi meinem Guide, der Besuch des Volksfestes und die grandiose Landschaft werden wohl zu den Highlights meiner Reise gehören.
Heute habe ich mir so etwas wie einen freien Tag genommen um diesen Bericht zu schreiben, etwas zu entspannen und in einer der Vulkanischen Thermalquellen zu baden.
Mein nächstes Ziel wird wohl der benachbarte Cotahuasi Canyon sein, der als der tiefste der Welt gilt. Die Anfahrt dorthin wird im Reiseführer als schwierig beschrieben. Allerdings dürfte dies für mich keine Schwierigkeit darstellen, da ich das Privileg genieße, mit dem eigenen Fahrzeug zu reisen....
Ich bin gespannt was mich dort erwartet und freue mich auf neue tolle Eindrücke und Erfahrungen. Ich erwarte dort übrigens nicht auf andere Reisende zu treffen. Langsam gewöhne ich mich daran alleine zu sein und meine Fähigkeit zur pantomimischen Darstellung hat sich seit Reisebeginn enorm verbessert
Aufbruch: | 14.01.2019 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 02.04.2019 |
Peru
Bolivien
Argentinien