Motorradreise Chile, Argentinien, Bolivien und Peru.
Peru: Flug über die Nazca Linien
Die Nazca Linien aus der Vogelperspektive
Für die Fahrt von Cotahuasi nach Nazca am gestrigen Tage benötigte ich 14! Stunden. Die Strecke von insgesamt 660 Km verlief zu ungefähr 50% auf der legendären Hauptverkehrsader Südamerikas, der Panamericaner. Doch auch hier ist man vor unangenehmen Überraschungen nicht sicher. Die Straße verlief direkt am Pazifik und tauchte dabei immer mal wieder in die angrenzenden Berge ab. Während einer dieser Ausflüge ins Gebirge geschah es. Ein 50-60 meter breiter und knietiefer Fluss überspülte die so wichtige Infrastruktur. Diese Barriere stellte mich vor echte Schwierigkeiten und siehe da, schon kamen ein paar halbstarke Schlitzohren um die Ecke, um mich um möglichst viele Soles zu erleichtern. Ich handelte den aufgerufenen Preis um 50% herunter und bin trotzdem sicher ,gehörig übers Ohr gehauen worden zu sein. Das funkeln in den Augen des Samariters lässt diesen Schluss jedenfalls zu. Stabilisiert von mehreren Helfern auf beiden Seiten des Motorrades, durchfuhr ich das Gewässer. Ein liegengebliebenes Wohnmobil auf der anderen Seite des Gewässers bestätigte mich in der Annahme, dass dieser Fluss nicht in die Kategorie, das mache ich mich links gehört...
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Wer mit dem Mietwagen hie reisen möchte sollte darüber nachdenken, sich ein Allradfahrzeug zu gönnen. Wie man sieht, ist man selbst auf der Panamericaner vor Überraschungen nicht gefeilt.
Umso erleichterter war, ich als ich in der Dunkelheit mein B&B El Jardin in Nazca erreichte. ....
Das von einem Holländer geführte B&B gehört zwar eher in die gehobenere Preisklasse, dafür bekommt man allerdings schöne Zimmer, einen tollen Garten und eine gepflegte Unterkunft, die wenig Wünsche offen lässt.
Die Buchung des Fluges über die in der Wüste befindlichen Nazcalinien erfolgte unkompliziert über das B&B. Der Preis schlägt mit 80 US Dollar zu buche, hinzu kommt eine Flughafengebühr von umgerechnet 8 Euro. Da der Tourenanbieter die Fluggäste in den Hotels abholt, braucht man sich um nichts Gedanken zu machen und kann sich entspannt zurücklehnen. Am Flughafen wurde jeder Passagier aufgefordert sein Gewicht anzugeben. Anschl. wurden die Gewichtsangaben vor den Augen Aller anwesenden mittels Waage kontrolliert. Nach der darauffolgenden Pass sowie Sicherheitskontrolle konnte es endlich losgehen. Wir wurden über das Rollfeld geführt und erblickten die Cesna 207. Das einmotorige Propellerflugzeug bot Platz für zwei Piloten und 6 Passagiere. Die Platzverhältnisse im inneren waren sehr beengt und das Aus-und Einsteigen an sich hatte schon einen gewissen Abenteuercharakter. Wer an welcher Stelle Platz nehmen durfte entschied der Pilot aufgrund des Körpergewichtes. Als das Flugzeug abhob begann es ordentlich zu wackeln während wir rasch an Höhe gewannen. Über eine Intercom machten uns die Piloten auf die unter uns befindlichen Symbole und Linien aufmerksam. Jedes Kratzbild in der Wüste wurde einmal von rechts und einmal von links angeflogen, damit jeder Passagier unabhängig von der Sitzposition einen guten Blick erhaschen konnte. Ich genoss den Flug und das wackelige Erlebnis in den Wolken. Während eines Blickes auf das Display meines Handy geschah es dann. Von jetzt auf gleich wurde mir übel und ich versicherte mich sicherheitshalber über die genaue Lage der Brechbeutel. Zum Glück konnte ich mich während der verbleibenden Flugminuten zusammenreißen. Bis zu meiner vollständigen Genesung sollten jedoch noch einige Stunden vergehen...
Auch wenn mich der Blick auf die Scharrbilder von Nazca her wenig beeindruckte, war der Flug doch ein tolles Erlebnis das ich nicht missen möchte.
Als nächstes geht es in die nur 150 Km entfernte Wüstenoase Huacachina. Die Fahrt dorthin sollte dieses mal wirklich unproblematisch sein da ich nicht durch die Berge muss sondern ausschließlich entlang der Küste fahren werde...,
Aufbruch: | 14.01.2019 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 02.04.2019 |
Peru
Bolivien
Argentinien