Motorradreise Chile, Argentinien, Bolivien und Peru.
Chile: Fahrt nach San Pedro de Atacama
Als ich gestern gegen Mittag mein Hotel verlassen habe war ich bestens vorbereitet für die geplante Etappe. Es standen knapp 300 Kilometer durch die Wüste auf dem Programm, auf einer Nebenroute. Die Route wurde mir von meinem Logistikagenten in die Papierkarte eingezeichnet. Während des Frühstücks versuchte ich die besagte Piste auf Google Maps zu finden und wurde enttäuscht. Erst als ich in die Satellitenansicht wechselte konnte ich erahnen, wie mein heutiger Weg verlaufen würde. Ich ermittelte über Google Maps die Koordinaten der wichtigsten Abzweigungen und deckte mich mit Wasser und etwas Proviant ein. Als ich schließlich an der Abzweigung, an der es auf die Piste geht angekommen war,kontrollierte ich erneut die Richtigkeit meiner Position.. Zu meinem erstaunen handelte es sich durchgängig um eine asphaltierte Straße, auf der außer mir ausschließlich Schwerlastverkehr der zahlreichen Minen unterwegs war. Diese Strecke hätte man bequem mit einem frisiertem Mofa zurücklegen können wäre, da nicht das Problem der nicht vorhandenen Tankstellen.
Unterwegs komme ich an riesigen LKW und Radladern der Minen vorbei und kann der Versuchung nicht widerstehen, auf ein Minengelände abzubiegen und einen dieser Monster zu erklimmen. Da die Gefahr sich einen platten Reifen einzuhandeln hier bedeutend größer ist als auf der Straße, bin ich besonders wachsam.
Als ich die Fahrt durch die noch flache und immer heißer werdende Wüste fortsetze, flimmert die Hitze in der Entfernung so sehr, dass ich nicht sicher bin ob ich am Horizont bereits die Umrisse der Salar de Atacama ( Salsplatteau )sehe, oder ich der Illusion einer Fatamorgana unterliege.
Meine Laune jedenfalls ist ausgezeichnet und ich beginne während der Fahrt Musik zu hören und singe den Refrain mit sofern ich den Text kenne. 70 Km von San Pedro passiert das Unmögliche Der Himmel wird dunkel und plötzlich komme ich in einen Regenguss und das, obwohl die Atacama als die trockenste Wüste der Welt gilt. Als kurz darauf auch noch der Reifendruckalarm zu blinken beginnt, denke ich dass ich im falschen Film gelandet bin. Zum Glück schaffe ich die verbliebene Distanz noch bis ins Ziel und beziehe mein Quartier.
Den Abend verbringe ich mit dem Ausbau und der Reperatur meines Hinterreifens. Jetzt zahlt sich hoffentlich aus, dass ich entsprechendes Material mit mir führe. Morgen werde ich sehen wie nachhaltig meine Bemühungen gewesen sind.
Morgen werde ich einige der wirklich spektakulären Orte nahe der Ortschaft besuchen sofern der flicken hält...
Aufbruch: | 14.01.2019 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 02.04.2019 |
Peru
Bolivien
Argentinien