Motorradreise Chile, Argentinien, Bolivien und Peru.
Bolivien: Der Lokomotivenfriedhof von Uyuni
Rostige Lokomotiven und windige Geschäftemacher 10.03.2019
[Die Fährt nach Uyuni und mein texanischer Reisebuddy Tim
/f]Die gemeinsame Fahrt mit meinem texanischen Bekannten Tim verlief leider nicht wie geplant. Nachdem wir uns verbindlich für den Morgen des darauffolgenden Tages verabredet hatten, erhielt ich spät in der Nacht eine Nachricht von ihm. Er und seine nicaraguanische Freundin hätten des Aschermittwoch halber beschlossen, einen weiteren Tag in Copacabana zu verweilen. Nach einigen Überlegungen beschloss ich dem gleichzutun in der Erwartung, zwei gemeinsame Tage verbringen zu können. Wir verabredeten uns erneut für den darauffolgenden Morgen 9 Uhr. Mein Wunsch schon eher aufzubrechen wurde von Tims Freundin mit dem Argument beiseite gewischt, dass es einer Latina wie ihr nicht zuzumuten sei früh aufzustehen. 9 Uhr sei bereits die maximale Schemrzgrenze....
Als es am nächsten morgen dann um 9:30 Uhr losging, offenbarten mir die zwei Langschläfer das sich ihre Reisepläme abermals geändert haben. Sie wollten nun nicht mehr mit mir nach Uyuni fahren sondern stattdessen Kurs auf das Amazonasgebiet nehmen. Statt zwei gemeinsamer Tage fuhren wir stattdessen nur drei gemeinsame Stunden nach La Paz, bevor sich unsere Wege trennten. Ich nehme den beiden die vielen Umplanungen nicht übel. Wer auf Reisen ist, sollte schließlich genau das tun wonach einem das Herz schlägt und nicht das, was Reisebekannschaften sich wünschen.
Die Staße in Richtung La Paz jedenfalls war bestens ausgebaut und die Überquerung des Titicacasee mittels wackeliger Fähre hat uns dreien großen Spaß gemacht.
Von La Paz an führte mich mein Weg über das riesige Altinplano Plateau, das auf 3800 Metern liegt. Nachdem ich nun längere Zeit im Gebirge verweilt habe, bin ich froh darüber, den Blick in die Ferne schweifen lassen zu können. Fahrtag Nummer zwei bestach ebenfalls durch eine hervorragende Straße und fantastische Landschaften.
Ankunft in Uyuni
Uyuni ist ein kleines Örtchen, von dem aus man die Salzwüste Salar de Uyuni erkunden kann. Der benachbarte Lokomotivenfriedhof in der Wüste hat sich, auch wenn er wohl ursprünglich nicht als solcher gedacht gewesen ist, zu einer weiteren Attraktion entwickelt. Auf einer größeren Fläche wurden alte Dampflokomotiven und Wagons vor geraumer Zeit einfach abgestellt und sich selbst überlassen. Die gut 3 Km lange Fahrt von meinem Hotel zum Lokfriedhof nehme ich am späten Nachmittag in Angriff. Ich erkunde das Gelände und genieße den Sonnenuntergang auf einer alten Dampflock sitzend. Der Abend gefällt mir so gut dass ich beschließe, am darauffolgenden Abend mit einer Dose Bier wiederzukommen.
Tour durch die Salar de Uyuni
Bei der berühmten Salar de Uyuni handelt es sich um eine riesige Salzebene, die von zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten umgeben.ist. In dem Ort Uyuni ist es möglich, verschiedene Touren in dem ausgedehnten Areal zu buchen. Ich interessiere mich für eine 3 Tagestour zu der Salzplatte, verschiedenen Lagunen, einem Geysir, einem semiaktiven Vulkan und heißen Quellen in denen man baden kann.
Bei diesen Touren fährt eine Gruppe von Touristen mit einem Geländewagen von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und übernachtet in einfachen Unterkünften.
Derjenige, der einen englischsprachigen Touristenführer benötigt, muss statt 110 Euro gute 150 Euro löhnen. Die mehrtägigen Touren enden unmittelbar an der Grenze zu Chile. Die meisten Touristen zieht es dann ins sehr nah gelegene San Pedro de Atacama, jenen Wüstenort, in dem ich mir einen platten Reifen eingehandelt hatte. Eigentlich war es nicht meine Absicht nochmals nach San Pedro zurückkehren. Da ich aber von San Pedro aus schnell in Argentinien bin, ist diese Variante eine mögliche Option.
Abzockerei wohin man blickt
Möglicherweise liegt es an mir und meiner Wahrnehmung der Dinge. Vielleicht habe ich aber auch recht, wenn ich mich über das Geschäftsgebahren der Touranbieter aufrege. Am heutigen Vormittag klapperte ich zwei Touranbieter ab. Beide Argenturen verlangten von mir den vollen Betrag von umgerechnet 150 Euro für die 3 Tagestour. Bedenkt man, das ich mit meinem eigenen Motorrad hinter dem Jeep herfahren möchte,mein Benzin selbst bezahle und ich keinen Schlafplatz benötige,da ich über ein Zelt verfüge, wäre ein kleiner Rabatt angemessen wie ich finde. Die Agenturen waren hier leider anderer Meinung. Es war noch nicht einmal möglich, mein gesamtes Gepäck auf den Sitz im Jeep zu legen den ich zwar voll bezahle, auf dem ich allerdings nicht sitzen werde. Das bedeutet, die Agenturen wollen ein und den selben Platz im Jeep zweimal verkaufen. Wenn man mir wenigstens 10% Rabatt gewährt hätte, wäre ich auf den Deal eingegangen und die Agenturen hätten ein und den selben Platz 1;9 mal verkaufen können. Unter diesen Umständen jedenfalls kann ich auf das unverschämte Angebot nicht eingehen. Ich habe noch weitere Anfragen gestartet und warte auf Rückmeldung der abgefragtes Agenturen....
In meinem nächsten Artikel werde ich berichten, wie die Suche nach einer halbwegs fairen Tour ausgegangen ist und was ich in der Salar de Uyuni erlebt habe....
Während des Sonnenuntergangs ergeben sich tolle Farben in der Wüste! Dieses Foto wurde nicht nachträglich bearbeitet.
Aufbruch: | 14.01.2019 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 02.04.2019 |
Peru
Bolivien
Argentinien