Motorradreise Chile, Argentinien, Bolivien und Peru.
Peru: Cusco
Das touristische Epizentrum Perus
Nach einer ungewohnt unproblematischen Fahrt von Nazca nach Cusco, bin ich im touristischen Epizentrum Perus angekommen. Die gut 600 Km lange Strecke verlief auf einer gut ausgebauten Strasse durch das Bergland der Anden. Ich hatte geplant, die Distanz auf zwei Fahrtage aufzuteilen. Der Betreiber meiner letzten Unterkunft empfahl mir ein geeignetes Hotel, das genau auf halber Strecke lag. Mit einer Visitienkarte des Hotels im Tankrucksack machte ich mich morgens auf den Weg. Nach 7 Fahrstunden errecihte ich nahe der Ortschaft Calhuana die besagte Beherbergungsstaette. Dem ersten Anschein nach war das Hotel jedoch geschlossen. Das Zufahrtstor war mit einem dicken Kettenschloss gesichert und das Gelaende wirkte unbewohnt. Nach mehrfachem Hupen erschien wie aus dem nichts ein junger Kerl auf der anderen Seite des Tores und oeffnette mir. Im Hotels erfuhr ich dann, das eine Nacht 80 US Dollar koststet. Da meine letzten Bargeldreserven jedoch umgerchnet lediglich 12 Dollar betrugen und eine Bezahlung mittels MasterCard unmoeglich war, stand ich vor einem Problem. Ich versuchte zu erreichen, das mir fuer einen angemessenen Preis ein Stueck Rasen zum Campieren zur Verfuegung gestellt wird. Natuerlich sprach keiner der Anwesenden Englisch, was das Unterfangen zusaetzlich erschwerte. Irgendwie gelang es mir, mein Anliegen verstaendlich zu machen. Beherzt griff die Dame auf der anderen Seite des Tresens in meine Geldboerse und krallte sich all mein verbliebenes Bargeld, umgerechnet 12 Euro. Da ich der einzige "Hotelgast" an diesem Tag war, verbrachte ich einen ruhigen Abend im Zelt und startete am darauffolgenden Taf gut erholt zur zweiten Etappe. Am Nachmittag erreichte ich schliesslich Cusco und bezog nach einigem Suchen mein 4 Bettzimmer im Dragonfly Hostel Cusco. Der Umstand, das besagtes Gemeinschaftszimmer ueber kein Fenster verfuegt, truebt das Bild des ansonsten schoenen Hostels ein wenig wie ich finde.
Die ersten zwei Tage verbrachte ich ueberwiegend damit, einen Magen Darm Infekt zu kurieren. Kleine Ausfluege in der Stadt verschafften mir erste Eindruecke. Die historische Altstadt ist selbst nach europaeischen Masstaeben eine echte Perle. Koloniale Altbauten wohin man blickt, alte Kirchen und Kloester, grosszuegig bemessene Plaetze, altes Steinpflaster in engen Gassen und Holzbalkone zu allen Seiten machen den Charme dieser historischen Stadt aus. Durchschreitet man die Eingangspforte eines der kolomialen Bauten steht man zumeist im sog. Patio, einem anschaulischem Innenhof, von dem aus die einzelnen Bereiche des Gebaeudes abgehen. Unzaehlige Restaurants, Cafes und Geschaefte aller Couleur werben um die Gunst der zahlreichen Touristen. Inmitten der Stadt befindet sich nach bekunden des Betreibers, der hoechst gelegene, zu 100% in irischer Hand befindliche Irish Pub der Welt auf genau 11156 Feet. Das ich mir dort natuerlich ein paar Ale Biere genehmige versteht sich von selbst. Auch den an jeder 2. Ecke angepriesenen Massagen kann ich nicht lange wiederstehen. Die einstuendige Inka- Ganzkoerpermassage ist fuer umgerecchnet 12- 24 Euro zu haben, ja nach Verhandlungsgeschick des Kunden. Uebrehaupt ist es unmoeglich auch nur 100 Meter durchs historische Zentrum zu gehen, ohne dabei nicht mindestens 3 mal von Geschaeftemachern aller Art angesprochen zu werden. Verkauft werden neben Massagen vor allem Sonnenbrillen, Regenponchos, Bilder und Ausfluege in der Umgebung. Die Haendler gehen dabei undifferenziert zu Werke. So werde ich mehrfach von fliegenden Sonnenbrillenhaendlern umworben, obwohl ich gut sichtbar eine Sonnenbrille auf der Nasenspitzte trage. Bei den Damen der Massagebetriebe sieht es nicht viel anders aus. In Kleingruppen stehen sie an strategisch guenstigen Punkten. Nachdem ich das Angebot der ersten Dame dankend abgelehnt habe, werde ich sofort danach von der zweiten und dann von der dritten Dame angesprochen, obwohl beide bereits gesehen haben, das ich zur Zeit augenscheinlich nicht an einer Massage interessiert bin. Auch wenn ich die Perspektive der Haendler durchaus nachvollziehen kann, beginnt es irgendwann laestig zu werden.
In den naechsten Tagen habe ich einige Ausfluege in und um Cusco herum geplant, bevor ich am 27.2 Machu Picchu beuchen werde.
Ich werde zum Thema Cusco einen weiteren Bericht verfassen, weil es hier einfach sehr viel zu sehen und zu besichtigen und zu berichten gibt.
Da mein Notebook den Geist aufgegeben hat, ist es mir heute leider nicht moeglich Bilder hochzuldaen. Diesen Bericht habe ich an an einem oeffentlich zugaenglichem Computer im Hostel verfasst. Die Tastatur verfuegte ueber keinerlei deutsche Sonderzeichen. Ich hoffe in kuerze wieder an einem eigenen Geraet arbeiten zu koennen.....
Bis dahin
Daniel
Aufbruch: | 14.01.2019 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 02.04.2019 |
Peru
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