Motorradreise Chile, Argentinien, Bolivien und Peru.
Peru: Cotahuasi Canyon
Doch noch angekommen in Cotahuasi
Nach einer abenteuerlichen Anreise hatte ich mein Ziel, den Cotahuasi Canyon, mit 24 Stunden Verspätung doch noch erreicht. Über eine App hatte ich mir im gleichnamigen Ort bereits ein ansprechendes Hotelzimmer reserviert. Da gerade Regenzeit in den Anden ist und somit Nebensaison, konnte ich die Verbindliche Buchung ganz unkompliziert und rückwirkend um einen Tag nach hinten verschieben. Somit brauchte ich für die Nacht in den Bergen also kein leeres Hotelzimmer zu bezahlen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Zu meiner Überraschung traf ich im Hotel auf zwei Studenten aus Belgien, denen ich mich auf Ausflügen in der Region anschloss. Ich hatte mir vorgenommen, es in den nächsten Tagen ruhig angehen zu lassen und genau das tat ich auch. Den ersten Tag verbrachte ich im Hotel und schlenderte durch Cotahuasi, einem kleinen ansprechenden Ort mit diversen Restaurants und kleinen Geschäften. In Cotahuasi gibt es übrigens keinen Geldautomat. Wer Bargeld benötigt, begibt sich in eines der kleinen Geschäfte und überweist per Handy Geld an den Inhaber. Dieser zahlt gegen eine kleine Gebühr das benötigte Bargeld aus. Am zweiten Tag stand eine Trekkingtour auf einen Berggipfel auf dem Programm. Wir nahmen um 5 Uhr den ersten Bus des Tages und fuhren zur Ortschaft Pampamarca, wo unser Ausflug beginnen sollte. Die 2 stündige Fahrt durch den Canyon wurde von mindestens 10 Stopps unterbrochen, bei denen die Passagiere aussteigen mussten um entweder die Straße von Geröll zu befreien oder Erdrutsche mit Geröll aufzufüllen. Die Fahrt führte auf schmalen und ungesicherten Wegen oftmals direkt an steilen Klippen vorbei. Der Busfahrer sah aus, als sei er gerade erst 15 geworden und durch die Decke tropfte es mächtig ins innere des Buses. Ob das Motorrad nicht doch das sicherere Reisemittel ist, ging mir während der Fahrt mehr als einmal durch den Kopf....
Der Beginn des nur 3 Km langen Wanderweges begann genauso wie er endete. In einem steilen Anstieg der 700 Höhenmeter überwand und für alle drei Flachlandhelden einen erheblichen Kraftakt darstellte. Die Luft auf 4000 Meter über Null ist merklich dünner und jede Körperliche Anstrengung wird Atemnot quittiert. Oben angekommen genossen wir die bizarren Felsformationen des Gipfels und die Aussicht in den Canyon. Das der Cotahuasi um einige Meter tiefer ist als der Colca Canyon ,den ich erst vor wenigen Tagen besucht hatte, war natürlich nicht wahrnehmbar. Beide Canyons sind spektakulär und lohnenden Reiseziele. Die touristische Infrastruktur ist im Colca Canyon besser ausgebaut, obwohl es auch in Cotahuasi an Hotelbetten nicht mangelt. Der breite Colca Canyon wird durch angelegte Terrassen ausgiebig Landwirtschaftlich genutzt und ist somit durch grüne Natur gekennzeichnet, während der Cotahuasi durch schroffe Felsen und steile Klippen besticht. Nach einigen Selfies und einem Schluck Rum zu Ehren des Gipfels, begannen wir mit dem Abstieg und fuhren mit dem letzten Bus um 12 Uhr mittags zurück nach Cotahuasi. Am Tag darauf wanderten wir noch zu einer Hängebrücke über den Cotahuasi Canyon der fußläufig vom Hotel zu erreichen ist.
Morgen werde ich Cotahuasi und die Höhen der Anden vorerst wieder verlassen, und fahre auf passierbaren Wegen zurück an die Pazifikküste. Mein Ziel ist das ungefähr 500 Km entfernte Nazca, wo man die berühmten Nazcar Linien in der Wüste vom Flugzeug aus bewundern kann. Den Kontakt zu anderen Reisenden in den letzten Tagen, habe ich sehr genossen. Selbst die Chefin des Hotels sprach fließend Englisch und stand somit als Ansprechpartnerin stets zur Verfügung. Heute noch werde ich meine Sachen packen und das Motorrad reisefertig machen. Die Abfahrt morgen ist für 6 Uhr geplant...
Aufbruch: | 14.01.2019 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 02.04.2019 |
Peru
Bolivien
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