Mexiko - Auf den Spuren von Azteken, Zapoteken und Mayas
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Mexico City
Mexico City
Mexico City ist eine der grössten Städte der Welt. Beim Anflug sieht man schon, wie gewaltig die Ausmasse dieser Metropole sind, die auf einer Höhe von 2242 m liegt und damit eine der höchstgelegenen Orte der Welt.
Mexico City ist für mich eine faszinierende Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, die man meistens bei einem Besuch gar nicht alle anschauen kann. Zum historischen Zentrum gehören der Nationalpalast, die Kathedrale und der aztekische Templo Mayor.
An der achtspurigen Prachtstrasse Paseo de la Reforma stehen prächtige Paläste und moderne Hochhäuser. Er führt vorbei an der Zona Rosa mit vielen Hotels und Geschäften bis zur grünen Lunge dem Chapultepec Park und dem Anthropologischen Museum.
Ziele in der Nähe sind der Bezirk San Angel, die Basiica der Jungfrau von Guadeloupe und die imposanten Pyramiden und Tempel von Teohitucán.
Einen Besuch des historischen Zentrums beginnt man am besten mit einem Frühstück im Restaurant Sanborns in der Casa de los Azulejos, wenn man nicht schon im Hotel gefrühstückt hat. Bei schönem klarem Wetter bietet sich dann der 180 m hohe Torre Latinoamericana gegenüber an. Von der Aussichtsplattform im 42. Stockwerk hat man einen herrlichen Panormablick über die Stadt.
Der weitere Weg führt dann sicherlich erst einmal zum Zócalo - offiziell Plaza de la Constitución. Hier war einst das Zeremonialzentrum der Azteken, und der Platz bietet sich auch heute noch an für riesige Spektakel - welcher Art auch immer. So finden sich hier bis zu 1 Million Menschen ein zur Feier der Unabhängigkeit am 15. September.
Das dominierende Gebäude hier ist die Catedral Metropolitana de la Asunción de Maria. Die Kathedrale ist 100 m lang, 46 m breit und ist mit 5 Hauptschiffen und 14 Kapellen wahrscheinlich der grösste Kirchenbau von Mexiko. Die Bauarbeiten dauerten über drei Jahrhunderte - bis zum 19. Jahrhundert.
Die Kathedrale wurde von einem riesigen Stahlgerüst gestützt, um sie vor einem weiteren Absinken in den schwammigen Untergrund zu stützen. Gewaltige Arbeiten waren nötig, um den Untergrund zu stabiliseren. Eine Zeitlang war es aus Sicherheitsgründen verboten, die Kathedrale zu betreten.
Im Inneren der Kathedrale befinden sich vergoldete Altäre, ein Chorgestühl aus Zedernholz, Wandfresken, gotische Gewölbe und barocke Gemälde.
Casa de los Azulejos
In der Nähe des Zócalo von Mexico City befindet sich das Kachelhaus, mexikanisch Casa de los Azulejos.
Das schöne Kolonialhaus wurde 1596 erbaut. Im 17. Jahrhundert wurde es mit einem anderen Gebäude zusammen gelegt, wodurch eine grössere Residenz für die Familie des Condes del Valle de Orizaba entstand. Im 18. Jahrhundert wurde das Haus im barocken Stil renoviert, und es wurden aussen blaue und weisse Kacheln (azulejos) aus Pueblo angebracht, deshalb der Name.
1877 war der Jockey Club hier beheimatet. Dann übernahm das Kaufhaus Sanborn's 1919 das Gebäude. Im wunderschönen Patio mit seinen schlanken Säulen befindet sich heute ein vielbesuchtes Restaurant. Teilweise ist es so voll, dass man sich auf eine Warteliste setzen lassen muss, um dann sein schmackhaftes Essen in einem besonderen Ambiente zu geniessen.
Das Restaurant ist täglich von 7 Uhr morgens bis nachts 1 Uhr geöffnet.
Das Gebäude ist öffentlich zugänglich, ohne dass man dort etwas essen oder trinken müsste. Man findet auch überall kleine Läden mit Büchern, Souvenirs und Süssigkeiten.
Besonders beachtenswert ist das Gemälde "Allwissenheit" vom mexikanischen Künstler Jose Clemente Orozco von 1925, welches den Treppenaufgang zum ersten Stock verschönert. Sehenswert ist auch ein Foto von 1914, welches Emiliano Zapata und Pancho Villa bei einem Frühstück zeigt.
Templo Mayor, Nationalpalast und Palacio de los Correos
In der Nähe des Zócalo befinden sich die Reste von El Templo Mayor, dem Haupttempel der Azteken. Diese Überreste wurden erst 1978 bei Arbeiten an der Metro entdeckt, als man den Altarstein der Mondgöttin Coyolxauhqui fand.
Die Anlage hatte mehrere Überbauungen, u.a. eine Pyramide mit zwei Tempeln auf der Doppelspitze - einer für den Gott des Wasser Huitzilopochtsers und einer für den Gott der Fruchtbarkeit Tlaloc. Die Grundmauern der Pyramide sind weitgehend freigelegt. Über schmale Stege kann man sich einen Eindruck verschaffen. Die meisten Fundstücke sind jetzt im Museo del Templo Mayor ausgestellt.
An der Ostseite des Zócale ist der Amtssitz des Präsidenten - der Palacio Nacional - 235 m lang. Dieses Gebäude war zu Kolonialzeiten der Palast von Hernán Cortés. Er liess das Gebäude an der Stelle errichten, wo sich der Palast von Montezuma befand.
Die Besucher kommen meistens hierher, um die Wandmalereien von Diego Rivera im Treppenhaus zu bestaunen. In den "murales" wird Mexikos Geschichte bis hin zur Unabhängigkeit dargestellt.
Diego Rivera (1886-1957) war einer der bedeutendsten Künstler und Muralisten im 20. Jahrhundert. Seine Werke schmücken zahlreiche bekannte Gebäude, vor allem in Mexiko. Er war 10 Jahre verheiratet mit Frida Kalo, der bedeutendsten mexikanischen Malerin des 20. Jahrhunderts.
Einen Besuch wert ist unbedingt das Hauptpostamt - Palacio de Correos. Wenn man die Schalterhalle mit dem palastartigen Gewölbe betritt, fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt, so ungefähr Anfang des 19. Jahrhundets. Die Postbeamten arbeiten hinter schmiedeeiseren Gittern. Das offene schmiedeeiserne Treppenhaus schwingt sich licht in die Höhe.
Palacio de Bellas Artes und Alameda Park
Wenn man vom Zócalo die Avenida Juárez hinunter läuft in Richtung Paseo de Reformas - der wichtigsten Strasse in Mexico City - kommt man zunächst am Palacio de Bellas Artes vorbei.
Dieses Gebäude wurde 1904 begonnen, wurde aber erst 30 Jahre später vollendet, weil auch hier der Bau abzusinken drohte, und man den Untergrund zuerst verfestigen musste. Die Fassade ist reiner Jugendstil, während das Innere eher Art déco ist.
Dieser Palast ist Theater, Opernhaus, Konzertsaal, Ausstellungshalle und Kunstgalerie.
Direkt dahinter kommt man in den Alameda-Park. Während der Inquisation wurden hier Hexer verbrannt. Im 19. Jahrhundert entstand dann der jetzige Park mit Springbrunnen, Skulpturen und Musikpavillion.
Chapultepec Park
Der Chapultepec-Park - mexikanisch Bosque de Chapultepec - im Westen von Mexico City ist die grösste Grunfläche und deshalb auch "die grüne Lunge" der Millionenstadt.
In der Nähe befinden sich einige interessante Museen, das bekannteste ist das weltbekannte 1964 eröffnete Anthropologische Museum mit dem Azteken-Kalender, den Olmeken-Steinen und den Maya-Schätzen.
Vor der Eroberung Mexicos durch die Spanier - zu Zeiten der Azteken - bezog man aus diesem Wald das Trinkwasser, weil der Texcoco-See salzhaltig war. Hier lebten auch jahrhundertelang die mexikanischen Herrscher.
Vom Park aus hat man bei gutem Wetter - auch das gibt es in dieser Stadt - eine schöne Sicht auf Mexico City.
Unterhalb des Schlosses gibt es einen Zoo, einen Botanischen Garten und einen See.
Am Wochenende sieht man hier den wahrscheinlich weltgrössten Spiel- und Picknickplatz, wenn zehntausende von Leuten hierher kommen. Es gibt Stände mit Essen, Früchten, Süssigkeiten und Spielzeug. Man kann Clowns und Gaukler bewundern. Das Gelände umfasst ca. 6000 qm und ist sehr beliebt als Freizeitpark - besonders für Familien mit Kindern.
Der nördliche Teil des Parks grenzt an den eleganten Stadteil Polanco mit Konsulaten, Botschaften, Hotels, Restaurants, Boutiquen usw.
Die Sommerresidenz - das Castillo Chapultepec - des spanischen Vizekönigs wurde später mexikanische Militärakademie. Dieses Castillo war einst auch die Residenz von Kaiser Maximilian und seiner Gemahlin Charlotte. Heute ist hier das Museo Nacional de Historia untergebracht - Mexicos Geschichte von der Eroberung bis zur Revolution. Bis 1939 war hier der Wohnsitz des mexikanischen Präsidenten.
Das Monumento a los Ninos Héreos mit den 6 Säulen erinnert an die 6 mexikanischen Kadetten, die sich lange gegen die in die Hauptstadt einziehenden Amerikaner wehrten und am Schluss den Freitod wählten .
Anthropologisches Museum
Gegenüber vom Park liegt das Museo Nacional de Antropología. Dieses 1964 eröffnete Museum - eine Reise durch Mexiko - ist eines besten auf der Welt. Vor dem Eingang wird man "begrüsst" vom Regengott Tlaloc - ein 8 m hoher und 165 Tonnen schwerer Monolith.
Das Museum ist gegliedert in die Einführung der mittelamerikanischen Anthropologie, der präkolumbianischen Kultur und der Ethnologie der vorspanischen Bevölkerung. Man sieht hier archäologische Fundstücke, Schautafeln und nachgebaute Exponate von den Mayas aus Palenque und Uxmal, den Olmeken aus Villahermosa und den Azteken von Monte Alban usw.
Die Bauten umgeben einen Innenhof, überdacht mit einem Riesenschirm, an dessen tragender Säule beständig ein "Regenschleier" herabrinnt.
Der zentrale Mexico-Saal ist der grösste und reichhaltigste des Museums. Zwischen den azekischen Gottheiten, wie die Erdgöttin Coatlicue und den Herrn der Blumen Xochipilli, sieht man den berühmten Sonnenstein der Azteken. Der Basaltmonolith von 1479 ist 24 Tonnen schwer und hat einen Durchmesser von 3,35 m. Der Stein zeigt Darstellungen der vier grossen Katastrophen, von denen die Azteken auf ihren Wanderungen heimgesucht wurden.
Es gibt ausserdem den Tolteken-Saal mit einer mächtigen Atlantensäule des Tempels von Tula. Im Oaxaca-Saal sieht man u.a. eine Nachbildung der frühen Steinbilder der Tanzenden (Danzantes) von Monte Albán.
Der Maya-Saal war bei unserem Besuch leider geschlossen. Um doch in den Genuss dieser Fundstücke der Maya-Kultur zu kommen, suchten wir das Museum bei einem späteren Aufenthalt in Mexico City nochmals auf. Die Grabkammer des Tempels der Inschriften wurde naturgetreu rekonstruiert - das Original in Palenque ist nicht zugänglich. Eindrucksvoll ist die Jademaske des Pakal.
Im Obergeschoss kann man noch eine empfehlenswerte Ausstellung über die heutigen Indianervölker besuchen mit traditioneller Kleidung, Kunsthandwerk und Gebrauchsgegenständen.
Im Museum ist Fotografieren nicht erlaubt.
Basilica de Guadeloupe
Auf der Fahrt zur Basilica de Guadeloupe kommt man vorbei am 50stöckigen World Trade Center und an der Plaza México, der mit 64.000 Plätzen grössten Stierkampfarena der Welt.
Südlich von der Basilica ist der Plaza de las Tres Culturas, ein Symbol des modernen Mexikos. In der Mitte des Platzes liegen die Ruinen des Templo Mayor von Tlaelolco. Aus den Steinen des Tempels wurde eine Kirche errichtet.
Die alte Basilica von Guadeloupe aus dem Jahre 1533 war zeitweilig wegen Einsturzgefahr geschlossen, ist aber nach Renovierung jetzt wieder zugänglich.
Für die vielen Gläubigen war sie aber sowieso zu klein, deshalb baute man eine neue Basilica für 10.000 Besucher. Die Pilger schieben sich auf einem "Förderband" am Bildnis der Heiligen Jungfrau vorbei.
Am 12. Dezember kommen Hunderttausende von Gläubigen, um der wundersamen Erscheinung der Jungfrau im 16. Jahrhundert zu gedenken. Ein Bildnis der Virgen de Guadeloupe sieht man fast überall in den Wohnungen, Läden, Bussen, Taxis usw.
Die Touristen sind mehr interessiert am geschwungenen Dach der Basilika, den bunten Glasfenstern, Marmortreppen und modernen Kerzenleuchtern.
Auf dem Hügel hinter der Basilika befinden sich Stände mit Heiligenbildern, Weihrauch und nicht-religiösen Waren.
San Angel
In den Stadteil San Angel fährt man am besten samstags zum Basar del Sábado. Die kleinen Läden bieten Kunthandwerk an in gehobener Qualität. Draussen auf dem Platz gibt es dazu noch viele Stände mit allerlei buntem Kunshandwerk aus ganz Mexiko, die gerne als Souvenir gekauft werden.
In San Angel findet man noch schöne Villen in den schmalen Gassen mit dem Kopfsteinpflaster, es ist eher eine gehobene Wohngegend.
Sehenswert sind die Iglesia del Carmen und die Iglesia San Jacinto in einem schönen Garten, wo gerade eine Hochzeit stattfand. Die Casa del Riso auch an diesem Platz ist ein hübsches Kolonialhaus aus dem 18. Jahrhundert mit einem Wandbrunnen aus hunderten von bunten Geschirrteilen.
Schwimmende Gärten von Xochimilco
Weiter ging es zu den Schwimmenden Gärten von Xochimilco. Die Känäle sind ein beliebtes Ausflugsziel - vor allem am Wochenende - für die Einheimischen.
Die Familien mieten ein bunt bemaltes Boot, essen und trinken und hören Musik. Denn eine Mariachakapelle kann man sich auch aufs Boot bestellen.
Unser deutsch-mexikanischer Guide schlug uns vor, es wie die Einheimischen zu machen. Also kauften wir uns etwas Leckeres zum Essen an den Ständen und nahmen es mit aufs Boot. Das kühle Bier dazu konnten wir vom Bootsführer kaufen. Dann wurden wir auch "ganz zünftig" durch die Kanäle "geschippert". Musiker mussten wir nicht auch noch organisieren, denn die Mariachiklänge hörte man schon von den anderen Booten.
Auf dem Rückweg ins Zentrum fuhren wir noch an der bekannten Universität vorbei. Bei ihrer Gründung in den 1950er Jahren galt sie mit ihren Farben, Wandbildern und Skulpturen als architektonisches Wunderwerk. Die Mosaiken sind mit der Zeit etwas verblasst aber immer noch sehenswert. Gegenüber befindet sich das Stadion, wo 1968 die Olympischen Spiele stattfanden.
Noch mehr Mexico City
Es würde zu weit führen, alle Sehenswürdigkeiten in und um Mexico City hier aufzuführen. Es ist einfach nur schade, wenn viele Leute diese interessante Stadt "nur" als Durchgangsort zum Weiterflug benutzen.
Da gibt es die vielen bunten Strassenmärkte in den Stadteilen mit manchmal dubiosen Waren im Angebot - aber allemal interessant.
Am Plaza Santo Domingo - nur vier Querstrassen vom Zócalo entfernt - sitzen unter den Arkaden immer noch Lohnschreiber, die für Schreibunkundige Briefe anfertigen.
Am späten Abend spielen viele Mariachi Musiker am Plaza Garibaldi. Man sollte dorthin aber vielleicht lieber doch einen geführten Ausflug machen, denn die Gegend ist nicht ganz ungefährlich.
Von Mexico City - wohin ich immer wieder reisen würde - ging es zunächst weiter an den Pazifik - nach Acapulco.
Aufbruch: | 23.05.2003 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 23.06.2003 |