Mexiko - Auf den Spuren von Azteken, Zapoteken und Mayas
Oaxaca - Mitla - Monte Alban
Oaxaca
Vom Flughafen in Oaxaca fuhren wir mit dem Taxi zu unserem Hotel - ein altes Kolonialhaus in der Altstadt.
Oaxaca mit jetzt ca. 500.000 Einwohnern wurde 1521 von den Spaniern gegründet. Durch seine Lage auf 1500 m Höhe herrscht hier ein angenehmes Klima. Das Stadtbild wird geprägt von spanischer Kolonialarchitektur mit den einstöckigen Patiohäusern. In dieser Gegend von Mexico wohnen zahlreiche Nachfahren der Zapoteken und Mixteken.
Leider wurde unser Aufenthalt in Oaxaca etwas getrübt durch die streikenden Lehrer, die in den Strassen rund um den Zócalo demonstrierten und in Zelten und auf Pappe auf den Gehwegen auch nächtigten, und das schon tagelang. Anscheinend sind sie vollkommen unterbezahlt, wie sie uns erzählten. Man kann sich vorstellen, wie es in den Strassen aussah...
Oaxaca ist bekannt für seine Märkte. Der Mercado de Abastos wird an Samstagen abgehalten und ist riesengross mit einem Angebot von Obst, Gemüse bis hin zu Möbeln, Kleidern und Haushaltswaren. Hier kaufen vor allem die Einheimischen ein.
In der Nähe des Zócalo haben die Märkte Mercado Benito Juárez und Mercado 20 de Noviembre ebenfalls ein reichhaltiges Angebot, u.a. auch von Kunsthandwerk.
Wie eigentlich überall in Mexiko ist der Zócalo mit seinem Musikpavillon auch hier der Mittelpunkt der Stadt. Hier befindet sich der Palacio de Gobierno und die Kathedrale mit einer Barockfassade, deren Bau 1554 begann und erst im 18. Jahrhundert vollendet wurde.
Am Zócalo gibt es natürlich auch einige Restaurants. Als wir an einem Nachmittag dort draussen etwas tranken, kam ein kleines Mädchen, die uns etwas verkaufen wollte. Paola war 9 Jahre alt und eine hübsche Halbindigena. Wir unterhielten uns mit ihr und luden sie zu einem Getränk ein. Wir fragten nach der Schule, und sie erzählte uns, dass sie diese regelmässig besuchen würde, aber heute - u.a. der streikenden Lehrer wegen - schulfrei sei.
Wir luden sie ein, sich zu uns zu setzen und bestellten ihr ein Getränk.
Die spektakulärste von Oaxacas Kirchen ist die Klosterkirche Santo Domingo aus dem 16. Jahrhundert. Die Fassade der Barockkirche ist von zwei mächtigen Türmen flankiert. Im Inneren der Kirche ist man fast geblendet von den prächtigen Gold- und Stuckarbeiten. Das Prunkstück ist die 1734 vollendete Capilla del Rosario.
Gerade gegenüber befindet sich das Museo de las Culturas de Oaxaca. Das Gebäude des Museums war früher ein Kloster und wurde aufwändig restauriert.
Sehenswert ist vor allem der Mixtekenschatz, der im berühmten Grab Nr. 7 auf dem Monte Albán gefunden wurde. Er besteht aus Jade- und Goldschmuck, Alabastergefässen, Totenmasken und anderen Grabbeigaben. Auch Kunshandwerk aus Oaxaca und eine ethnografische Sammlung sind hier untergebracht, die einen Eindruck vom Leben der Indigenas vermittelt
Der Zocaló war frei von den streikenden Lehrern, und mit viel Musik auch so, wie man sich das Leben in mexikanischen Städten vorstellt. Wir mussten nur darauf achten, von unserer Unterkunft eine "nicht besetzte" Strasse zu finden, um dorthin zu kommen.
Der Baum von Tule
Von Oaxaca aus machten wir einen Ausflug nach Mitla. Vorher besuchten wir noch den Baum von Tule in dem kleinen Dorf Santa Maria del Tule - 10 km entfernt von Oaxaca. Der 40 m hohe Sabinobaum hat einen Umfang von 58 m und ist angeblich 2000 Jahre alt.
Mitla
Mitla entstand im 10. Jahrhundert nach dem Niedergang von Monte Alban und war vermutlich die Totenstadt der Zapoteken.
Als Wandschmuck wurden kleine und dachziegelgrosse Steine in immer neuen Formen zu geometrischen Ornamenten gefügt. Am schönsten ist der Fassadenschmuck im Innenhof des Patio de las Grecas, der besonders schön durch das Licht- und Schattenspiel zur Wirkung kommt.
Für das mäanderartige Mosaik sollen ca. 100.000 Steine bearbeitet worden sein, um das Rauten- und Mäandermuster zu erschaffen - eine bemerkenswerte vorspanische Architektur.
Im Patio de las Tumbas gibt es zwei Grabkammern, eine enthält die Columna de la Vida.
Auserhalb der Anlage gibt es noch einen kleinen Markt, wo Kunsthandwerk aus der Gegend angeboten wird.
Auf dem Rückweg nach Oaxaca machten wir noch einen Halt bei einer Mexclan (Tequila) Fabrik. Wir konnten verschiedene Sorten probieren, auch den mit dem berühmten "Wurm" - ohne den Wurm aber runterzuschlucken...
Anschliessend besichtigten wir noch eine Teppichknüpferei, wo nur mit Naturfarben gearbeitet wird. Das alles wurde uns ausführlich erklärt. Da uns die Teppiche und auch die Art der Herstellung sehr zusagten, entschlossen wir uns zum Kauf, obwohl die Teppiche nicht gerade günstig waren. Handeln war nicht möglich "buy it or leave it". Aber der Kauf hat sich gelohnt, denn die kleinen Brücken sind immer noch wunderschön.
Monte Alban
Eine Fahrt nach Monte Albán sollte man möglichst früh am Morgen machen bevor es zu heiss wird. Monte Albán ist das einstige Kultzentrum der Zapoteken und eine der grossartigsten und ältesten Pyrramidenanlagen von Mexiko.
Die Kuppe des Monte Albán in 2000 m Höhe wurde abgetragen, und auf der 200 mal 300 m grossen Fläche wurden Tempel und Paläste errichtet. Vom höchsten Punkt dieser Anlage - der Südplattform - hat man eine phantastische Fernsicht.
Hier wurden nicht nur Zeremonien abgehalten, es gab auch Wohnquartiere für die einfache Bevölkerung. Die Gründung ca. 500 v. Chr. erfolgte wahrscheinlich durch die Olmeken. Die Zapoteken errichteten neue prächtige Bauwerke, gaben aber später die Stadt vollkommen auf. Anschliessend machten dann die Mixteken diesen Ort zu ihrer Totenstätte. Es gibt über 150 Grabstätten in Monte Albán.
Der Eingang zur Gran Plaza liegt zwischen dem Jugo de Pelota (Ballspielplatz) und der Nord-Plattform.
Das Gebäude in der Mitte des Hauptplatzes diente wahrscheinlich als Observatorium..
Im Inneren des Gebäude der Tänzer (Danzantes) befinden sich Reliefplatten mit olmekisch aussehenden Menschenfiguren in seltsamen Körperhaltungen.
Sehenswert sind die Fresken u.a. vom Regengott Cocijo in Grab Nummer 104. Die 200 Objekte aus Grab Nr. 7 - bekannt als "Schatz von Monte Albán" - sind ausgestellt im Museo de las Culturas in Oaxaca.
Unser Guide bei diesem Ausflug war - wie viele Leute in Oaxaca - ein Nachkomme der Zapoteken.
Für den Weiterflug nach Cancún hatten wir zwei Varianten: entweder über Mexico City oder einen Flug mit 5 Zwischenlandungen. Wir entschieden uns für die erste Variante
Aufbruch: | 23.05.2003 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 23.06.2003 |