Mexiko - Auf den Spuren von Azteken, Zapoteken und Mayas
Chichen Itza
Chichen Itza
Wir brachen am Morgen so früh wie möglich auf, um nicht zu spät in Chichen Itza anzukommen - bevor alle Touristenbusse eintreffen. Zum Glück war es von Valladolid aus nicht allzu weit, so dass wir bereits um 8.30 Uhr dort waren.
Chichen Itza ist die bedeutendste, grösste und am besten restaurierteste Mayastadt von Yucatan und wurde bereits 450 n.Chr. gegründet. Man kann aber auch den Einfluss der Tolteken bemerken an den typischen Darstellungen von Kriegern, Adlern und gefiederten Schlangen (Verkörperung von Quetzalcóatl).
Im 13. Jahrhundert verlor Chichen Itza seine Bedeutung und war zur Zeit der spanischen Eroberung weitgehend verlassen.
Die Anlage wird überragt vom Templo del Kukulcán (El Castillo). Es gibt 4 Treppen mit je 91 Stufen, ergibt zuzüglich der Plattform die Zahl 365. Am Fussende der Treppen sieht man Schlangenköpfe mit geöffnetem Rachen. Zweimal im Jahr - am 21. März und 23. September - kommen sehr viele Menschen hierher, um zu beobachten, wie der Schattenwurf der Sonne den Eindruck erweckt, als ob die Schlangen sich langsam vom Tempel herabwinden.
Uns war es noch möglich, die steilen und schmalen Stufen mit 25 Grad Steigung bis zur nicht gesicherten Plattform hinauf- und hinabzusteigen. Es war teilweise sehr lustig, die Leute zu beobachten, wenn sie auf allen Vieren und rückwärts den Abstieg machten. Inzwischen ist es verboten, die Pyramide zu besteigen, es hat anscheinend Todesfälle gegeben.
Im Inneren der darunter liegenden älteren Pyramide kann man den berühmten roten Jaguarthron bestaunen.
Der Juego de Pelota (Ballspielplatz) ist der grösste und besterhaltenste des Landes. An den langen Begrenzungsmauern sind noch die steineren Ringe zu sehen. Die Regeln für dieses Ballspiel sind immer noch recht geheimnisvoll. Ziemlich wahrscheinlich ist es aber, dass die Verlierer geköpft wurden.
Oberhalb dieses Platzes befindet sich der Jaguartempel mit einer phantasievollen Fassade.
Auf der 12 m hohen Pyramide Templo de los Guerreros (Krieger) stehen verzierte Säulen, die ursprünglich das Dach getragen hatten. Auf der Plattform befindet sich eine Schale an einer Chacmool Figur, die die Herzen der Geopferten aufgenommen hat. Daneben befinden sich die Atlanten "Grupo de Mil Columnos" (Säulen der Tausend Säulen).
Im Süden der Anlage ist das interessanteste Gebäude El Caracol (Schneckenhaus). Eine schmale Wendeltreppe führt auf einen Turm. Dieses Gebäude wurde vermutlich als Observatorium für astronomische Messungen benutzt.
Das Nonnenhaus (Edifico de las Monjas) ist mit Masken vom Regengott Chac verziert.
Die Cenoten in Yucantan dienten vor allem der Wasserversorgung, einige Brunnen wurden auch für Rituale bestimmt. Bei den Opfergaben, die man im Cenote Sagrado in Chichen Itza fand, befanden sich Skelette ebenso wie Gegenstände aus Jade und Gold.
Aufbruch: | 23.05.2003 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 23.06.2003 |