Guatemala - Land des ewigen Frühlings
Tikal
Es verspricht wieder ein heisser Tag zu werden, schon beim Frühstück drückt der Schweiss durch alle Poren. Abmarsch um acht Uhr. Ich bleibe im Hotel, will mich endlich um meinen vernachlässigten Blog kümmern und ausserdem war ich schon ein paarmal hier.
Tikal, die wichtigste Stadt des Mayareiches. Der grösste Besuchermagnet steht heute auf dem Programm. Tapfer zieht die Gruppe los, geführt vom MM Maya-Meier René.
Ich bleibe derweil in der Lobby, versuche mich mit dem langsamen Netz auseinander zu setzen und sortiere Fotos von gestern, versuche mich an all die vielen Ereignisse zu erinnern. Gar nicht so einfach, die Abenteuer folgen sich Schlag auf Schlag.
Das Relief für die Übersicht über die Stadt
Die riesige Ceiba am Eingang zum Park
Silvana und Bruno
Für den heutigen Blog hat mir Bruno seine Fotos überlassen. So sind also alle Aufnahmen aus den Ruinen von ihm. Nebst den riesigen Pyramiden, dem grossen Jaguar, der Akropolis und der verlorenen Welt hat die Gruppe heute noch ganz andere Dinge entdeckt. So sind ihnen mehrere Nasenbären über den Weg gelaufen, in den Ästen gab es verschiedene Tukane, einen schönen Specht und Affen. Brüllaffen und Klammeraffen. Also wieder ein äusserst spannender Rundgang.
Wenn nur die Hitze nicht gewesen wäre.
Der grosse Jaguar
Wo gibts hier eigentlich Schatten?
Am Mittag trudelt die Gruppe nach und nach wieder ein. Einzeln oder zu zweit kommen sie in die Lobby. Erschöpft, erfreut, überrascht und ganz eindeutig überhitzt. Es war sehr heiss und auch René muss zugeben, dass er seine ausführlichen Erklärungen etwas verkürzen musste, es war einfach zu heiss. Auch unter den hohen schattigen Bäumen. Vielleicht ergibt sich irgendwann noch einmal eine Gelegenheit für Maya-Geschichten.
Jetzt wollen alle nur noch eines, eine kühle Dusche, ein Sprung in den Pool oder ein Bier – in unterschiedlicher Reihenfolge, auf jeden Fall eine Erfrischung.
Nachdem alle ihre Mails und Whatsapp-Nachrichten wieder gecheckt haben und das Internet kurzfristig sehr langsam geworden ist, wird es wieder ruhig in der Lobby. Als das Internet am Nachmittag ganz ausgeschalten wird, gehe auch ich in mein Zimmer.
Die Nester des Oropendulo hängen hoch oben an der Ceiba im Garten des Hotels
Später mache ich mich auf die Pirsch nach ein paar Blumen. Die anderen, die bereits wieder in den Liegestühlen liegen, machen mich auf die Klammeraffen in den Bäumen hinter dem Pool aufmerksam und auf den Tukan, der grad wieder vorbei fliegt Aber die Tiere lassen sich mit der Kamera nur schwer einfangen. Einzig der Oropendula, der Webervogel, dessen Nester in den Ästen hängen, zeigt sich und lässt den ganzen Nachmittag seinen eindringlichen Schrei ertönen, bei dem er sich jedes Mal vornüber stürzt, als müsste er all seine Energie in diesen einen Schrei pressen.
Am Nachmittag ist auch das Poolmonster wieder aufgetaucht. Doch es hat seinen Schrecken bei Tageslicht verloren und dümpelt nur so vor sich hin, schaut suchend über den Poolrand. Sieht so aus, als ob es seine Kumpane von letzter Nacht suchen würde, doch heute Nachmittag liegen fast nur die Frauen unter den Sonnenschirmen. Hinter Büchern versteckt.
Bis es anfängt zu regnen. Dicke Tropfen platschen auf die Steinplatten, auf den braunen Rasen und kaum haben die ersten den Boden erreicht, sind die Frauen bereits verschwunden. Und auch die schwarzen Vögel, die eben noch über dem Pool kreisten, sind jetzt weg. Die Spätnachmittags-Siesta wird im Zimmer oder im Restaurant weiter geführt, denn langsam gesellen sich jetzt auch die Männer wieder dazu.
Nachtessen ist um halb sieben angesagt. Heute wollen wir die Küche nicht noch einmal mit einem späten Nachtessen verärgern. Wobei verärgert waren sie gestern nicht, es war nur offensichtlich, dass sie rasch Feierabend wollten, als wir eintrafen. Sie räumten unsere Teller noch fast vor dem fertig ausessen wieder ab. Heute werden wir gemütlicher essen und bestimmt gibt es noch einmal eine Abkühlung im Pool. Wer weiss, was das Poolmonster dann vorhat.
Cuba Libre für alle
Fladi und Listo
Für Listo war es heute eindeutig zu heiss. Er hat irgendwo in der Gruppe einen Unterschlupf gefunden und dort scheint es ihm wohl zu sein. Jedenfalls ist er den ganzen Tag nicht aufgetaucht.
Fladi aber war fit, als die Gruppe am Morgen loszog. Er will jetzt unbedingt mehr über die Mayas erfahren und so war er dabei, als die anderen auf die Pyramiden kletterten, freute sich über die Aussicht über den Dschungel und die Tempel und scheint den Tag überhaupt genossen zu haben. Jedenfalls solange es noch Wasser zum Trinken gab. Bei der Rückkehr muss dieses ausgegangen sein, denn ein Teil der Gruppe kehrte in einem Restaurant auf ein Bier ein.
Dass das dem kleinen Kerl nicht wirklich gut tat, lag auf der Hand, dass er aber seine Grenze nicht mehr erkennt und am Schluss nur noch lallend auf dem Rücken lag, war doch etwas dicke Post.
Langsam scheint mir der Fortgang dieser Geschichte nicht mehr kindertauglich.
Jetzt ist es wieder passiert, der kleine Kerl verträgt aber auch gar nichts.
Aufbruch: | 04.04.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 21.04.2019 |
Honduras