Guatemala - Land des ewigen Frühlings
Pool-Leben
Eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang ist es noch stockfinster. Wir werden abgeholt. Ein Pickup steht bei der Rezeption. Doch wie sollen da alle mitfahren, so ein Pickup hat ein beschränktes Sitzangebot.
Denkste, da haben viel mehr Platz, als wir erwarten. Auch wenn in der Kabine der Rücksitz mit allerlei Geräten überstellt ist, bringt man auf so einen Toyota eine ganze Gruppe unter.
Oskar, der Fahrer, fährt vorsichtig. Er weicht den Löchern in der Strasse aus und verlangsamt fast komplett wenn er über die verkehrsberuhigenden Schwellen fährt. So kommen wir heil im kleinen Hafen an.
Hier warten bereits zwei lange Boote auf uns. Die beiden Bootsführer haben einen langen Stecken, mit dem sie uns hinaus auf den Kanal staksen. Kein Motor, nur Stille, gelegentliches Plätschern wenn der Stab ins Wasser getaucht wird. Darum hört man die Vögel umso besser. Sie sind wohl am Erwachen und von beiden Ufern ertönen aus den Büschen die unterschiedlichsten Vogelsltimmen.
Und dann sieht man sie auch. Zwar muss man sehr genau hinsehen, denn mit ihren Grau- und Brauntönen unterscheiden sie sich nicht sehr stark vom Hintergrund. Auch die Kamera hat manchmal Mühe, zu fokussieren.
Wir sind hier im Nationalpark. Das Wasser ist nicht tief, am Ende der Regenzeit ist es bis zu zwei Meter höher. Die Mangroven durch die wir fahren, wachsen von oben nach unten. Wir können die Luftwurzeln gut erkennen, die an den Büschen hängen und von oben das Wasser und dann die Erde suchen, um sich einzugraben und der Pflanze Halt zu geben. Es gibt weisse und rote Mangroven, wobei die Farbe von der Farbe des aufgeschnittenen Holzes kommt.
Wir sehen am Ufer Silber- und Graureiher und andere Wasservögel, die sich für die erste Jagd des Tages aufmachen. Da drüben hat einer gerade einen Fisch gefangen und würgt ihn jetzt durch den Schlund.
Was da durchs Wasser schwimmt und manchmal über die Wasseroberfläche springt, sind Vieraugenfische. Ganze Schwärme sind unterwegs und sie ziehen ihre Bahnen durch das ruhige Wasser.
Mich haben die Fische fasziniert, darum wollte ich noch etwas mehr darüber wissen.
Wikipedia:: Vieraugen sind Oberflächenfische, denen eine querliegende Scheidewand das Auge in zwei Hälften mit je einer Pupille teilt, so dass die Tiere gleichzeitig über und unter Wasser sehen können. Dabei ist die obere Hälfte der Linse schwach, die untere stark gekrümmt, um jeweils für die richtige Brechung des Lichts zu sorgen. Es ist das einzige bekannte Wirbeltier (nebst einer Froschart), das simultan über und unter Wasser scharf sehen kann.
Die Vieraugen (Anableps) sind eine Gattung von ca. 30 cm langen lebendgebärenden Zahnkarpfen, die in schlammigen Küstengewässern des nördlichen Südamerika (Venezuela und Trinidad bis Amazonasmündung) und an der Pazifikküste Mittelamerikas verbreitet sind
Inzwischen ist die Sonne aufgegangen. Als milchigweisse Kugel steht sie über den Bäumen und gibt der ganzen Umgebung einen Goldschimmer.
Wir sind nicht mehr allein unterwegs. Dort steht ein Fischer in seinem kleinen Boot und wirft das runde Netz aus. Er lässt es eine Weile im Wasser und holt es dann wieder zurück. Und schon zappelt es am Grunde des zu einem Sack zusammen gezogenen Netz.
Jetzt pflügt auch ein grösseres Boot durch das Wasser. Es ist eine Fähre. Nebst den Menschen steht auch ein Auto auf dem Deck. Und dann kommt noch einmal ein Passagierboot und steuert den Hafen an. Auch wir sind jetzt auf dem Rückweg zum farbigen Ausgangspunkt unseres Ausfluges. Jetzt, im Licht der milden Sonne sieht die ganze Welt anders aus.
Noch einmal erklimmen wir den Pickup und fahren zurück zu unserem Hotel, wo inzwischen zum Frühstück aufgedeckt ist.
Das ist jetzt genau das Richtige: ein heisser Kaffee, frische Früchte, Eier, Bohnenpate, gebratene Bananen, die Auswahl ist gross.
Nichts ist unmöglich - TOYOTA
Eine interessante Windschutzscheibe.
Der Rest des Tages gehört der Entspannung. Lesen, am Pool liegen, Strandspaziergänge. Jeder wie es ihm gefällt.
In den hohen Wellen, die ohne Unterlass an den Strand schlagen, jagen Pelikane. Sie stechen ins Wasser und manchmal holen sie einen Fisch aus der Gischt.
Im Pavillion gibt es die Möglichkeit für eine Massage. Zwei Frauen haben ihre Massageliegen aufgestellt.
Und an der Poolbar werden Drinks serviert.
Zur Zeit des Sonnenuntergangs wird das Meer wieder mit einem feinen Glanz überzogen. Doch leider hält sich der nicht lange, denn die Sonne verschwindet vorzeitig hinter Wolken.
Wir treffen uns im Restaurant zum Nachtessen und sind uns einig: es war ein schöner Tag.
Für diesen Bericht durfte ich sehr viele Fotos von Bruno übernehmen.
Besten Dank.
Fladi und Listo
Noch immer herrscht Eiszeit zwischen den beiden Helden. So verbringen sie den heutigen Tag komplett verschieden.
Listo bleibt den ganzen Tag auf dem Liegestuhl. Er muss dabei eingeschlafen sein, jedenfalls war er am Abend, als ich ihn fand ganz rot. Er hat einen gewaltigen Sonnenbrand eingefangen und will sich zuerst nur noch zurückziehen.
Doch zum Nachhtessen ist er wieder da und versucht, seinen inneren Brand und die äusseren Schmerzen mit viel Bier zu löschen. Auch beim Cuba Libre findet er fein und als ich mich zurück ziehe, bleibt er noch bei den anderen und zecht weiter. Zum Glück bekommt er bei Bruno und Silvana ein provisorisches Nachtquartier.
Fladi blieb heute lieber im Schatten, hat aber bald gemerkt, dass es schon am Nachmittag feine Drinks zu naschen gibt. So schlich er sich rund um die Poolbar und liess sich einladen. Am Schluss hatte er Mühe, sich noch am Tresen festzuhalten. Beim Nachtessen wurde er nicht mehr gesehen.
Aufbruch: | 04.04.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 21.04.2019 |
Honduras