Thailand Sommer 2019
Zentralthailand: Chong Sadao
Nach einer ruhigen Nacht und einem herrlichen Frühstück bei einer motivierten, herzlichen Thailänderin machen wir uns frisch gestärkt auf den Weg. Nach der Reparatur fahren wir westwärts. Das Land bleibt vorerst flach und ist wiederum geprägt von grünen Reisfeldern, zwischendurch auch mal Schilffelder (Wir wissen nicht, für was dieses gebraucht wird.). Nach Ayutthaya hat es nicht mehr viel Verkehr. Das Mittagessen nehmen wir zum wiederholten Male in einem einfachen Strassenrestaurant ein. Prädikat: Einfach, aber lecker. Und vor allem günstig; heute hat das Essen pro Person inkl. Wasser mit Eiswürfeln (Wasser und Eiswürfel gibt es in den einfachen Restaurants meist gratis dazu) Fr. 1.40 gekostet.
Nach Huai Krachao erblicken wir wieder grün bewaldete Hügel, die mit jedem Kilometer näher kommen. Schlaf hängen wir in den Sitzen, irgendwie schafft uns heute das feucht-heisse Wetter. Nach 40 Minuten sind wir mitten in den Hügeln. Grün umgibt uns von allen Seiten. In Chong Sadao, einer kleinen Ortschaft, beziehen wir unsere Zimmer in einem Neubau. Klein, sauber, Duschvorhang (ist in den einfachen Unterkünften nicht selbstverständlich). Wir geniessen die Terrasse und den Wind, der uns etwas abkühlt. Neben der Unterkunft gibt es ein Strassenrestaurant, wo Tobias hingeht und nach Ananas fragt. Da sie keine aufgeschnittene hat, deutet sie Tobias an, sie werde sie dann bringen. Und wirklich: Nach 10 Minuten bringt sie uns in einer Schale zwei in Stücke geschnittene, herrlich saftige Ananas. Was denkt ihr, was das kostet?
Dank Google Maps (das uns wirklich wertvolle Dienste leistet!) und einem Schild an der Strasse finden wir ein Restaurant direkt am See. Eine wunderbare Lage! Mitten in der Natur, ruhig, umgeben von Wald, die untergehende Sonne, die einen goldig-glänzenden Streifen auf den See zeichnet und das Grün der Bäume leuchten lässt. Ein überaus freundlicher, alter, hinkender (und stinkender) Hund begrüsst uns freundlich und lässt sich gerne von den Kindern flattieren. Die Einrichtung des Restaurants hat Stil und lässt Vorfreude auf feines Essen wecken. Das täuscht leider gewaltig! Das Wildschweingeschnetzelte an Kokosmilch tönt zwar spannend, aber ist zäh, ohne Gemüse und nur aufgewärmt. Das Gericht von Tobias und meinem Mueti ist scharf (wäre typischerweise nicht scharf und Tobias hat sich extra noch bestätigen lassen, dass es nicht scharf ist), das Fleisch ebenfalls zäh und die Zwiebeln fast roh. Die Bedienung ist lasch, und sobald sie uns nichts mehr zu bringen haben, sitzen sie starr an ihren Handys. Was für ein Unterschied zu gestern! Auch gestern Abend in Ayutthaya hatte das Personal ausser uns nur noch zwei andere Gäste (es ist totale Nebensaison), wurde dadurch aber nicht abgetörnt und träge, sondern nur noch aufmerksamer und umsorgender. Keine Handys, wohl aber Plaudern miteinander. Das Essen war günstiger und die Schärfegradwünsche wurden perfekt umgesetzt. Das „Lakeview Coffee and Restaurant“ ist ein wunderbarer Ort, der der Seele gut tut. Dem Leib (noch) nicht so...
Die Ananas kostete, geschnitten und geliefert, 40 Baht. Das entspricht ca. Fr. 1.40.
Habe ich euch eigentlich schon mal gesagt, was etwas vom wunderbarsten ist nach einem langen Tag? Die Dusche!
Das Handy ist in Thailand noch allgegenwärtiger als in der Schweiz. Kinder werden damit in Restaurants „ruhig gestellt“, Soziusfahrer auf den Motorrädern drücken während der Fahrt darauf herum, gelangweilte Angestellte starren in den Bildschirm, Schüler im Sammeltaxi auf der Fahrt nach Hause schauen jeder für sich auf ihr Handy anstatt zusammen zu reden oder einfach mal nichts zu tun und Wifi und Fernseher gibt es in jedem noch so einfachen Gästehaus. Das hinterlässt in mir schon grosse Fragezeichen.
Aufbruch: | 23.06.2019 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 24.07.2019 |