Thailand Sommer 2019
Der Süden: Khao Lak 2
Heute ist der zweite sonnige Tag, und wir geniessen ihn über alle Massen. Das Meer ist zwar nach wie vor sehr aufgewühlt, aber nicht mehr ganz so wild und stark. Die Wellen haben die Mauern unterspült und die Verankerungen freigelegt. Hungrig hat das Meer tonnenweise Sand verschluckt, der jetzt am Strand fehlt. Ja, der steigende Meeresspiegel fordert ihren Tribut, ebenfalls die stärker werdenden Stürme.
Ein Sturm draussen auf dem Meer hat die letzten Tage sehr viel Regen gebracht. Unglaubliche Wassermassen haben sich in kurzer Zeit und mit viel Getöse auf uns ergossen. Abläufe, Senken, Wege und Bäche haben sich sofort aufgefüllt, Flüsse gingen über die Ufer und überfluteten Plantagen. Die Strassenarbeiten kamen zum Erliegen (die Hauptstrasse wird ausgebaut), die Rinnen wurden mit Wasser gefüllt, Erde rutschte ab. Dies sahen wir, als wir vor drei Tagen auf die Insel Phuket, eine gute Stunde südlich von hier, fuhren.
Das Wasser fliesst hier in Küstennähe ins Meer. Gerne würden wir diese Massen auffangen und in die grossen Teile Thailands schicken, die unter Dürre leiden. Es ist seit einem Jahrzehnt die schlimmste Trockenheit. Es hat zwar geregnet (die Wälder waren alle grün, die Reisfelder jedoch teilweise ausgetrocknet), aber zuwenig. Die Kulturen hier sind hier darauf angewiesen, dass es viel regnet in der Regenzeit. Wieviele Bauern werden wohl um die Ernte bangen?
Ob uns Phuket gefallen hat? Wir können nur wenig dazu sagen, da wir gleich an den Patongbeach gefahren sind. Obwohl nicht High Season ist, so war der Verkehr doch unglaublich dicht, und die Strassen durch die Dörfer teilweise sehr kurvig und eng. Patong selbst ist eine Stadt, die sich den Hügel hochschraubt. Die Strandstrasse ist überfüllt, geregelte Fussgängerüberquerungen gibt es nicht. Doch man ist sich der Touristen bewusst, die über die Strasse zum Meer gehen wollen, und fährt dementsprechend. Aber angenehm ist es nicht... Der Strand selbst ist schön und auch breit, vor allem bei Ebbe. Es werden viele Sportaktivitäten angeboten, zahlreiche Jetskis stehen bereit. Zahlreiche Sonnenschirme und Liegestühle stehen für die sonnenhungrigen Touristen bereit. Eine unüberblickbare Anzahl von kleinen und grösseren Läden, Restaurants, Tattoostudios, Massagesalons, Bars (die schon am Morgen das Bier anpreisen) etc. reihen sich vom Meer nach hinten, unterbrochen durch kleine und grosse Hotelanlagen. Burger King, McDonalds etc. sind hier natürlich präsent. Ganz ehrlich: Niemandem von uns hat es gefallen, und ein Begriff fasst das Ganze für uns passend zusammen: Overtourism.
Am Abend sassen wir dann erleichtert und glücklich in „unserem“ einfachen Streetfoodrestaurant im Dorf, das fussläufig in knapp 10 Min. durch geschäftige, jedoch recht chillige Strassen zu erreichen ist, und genossen das hervorragende Essen und den flotten Service des burmesischen Teams. Erleichtert auch, weil wir den SUV nach gut 3500 km unfallfrei am Phuket Airport abgeben konnten. Von dort haben wir den Linienbus zurück nach Khao Lak genommen.
Wir hoffen, dass Khao Lak so beschaulich bleiben darf und sich das geschäftige Phuket nicht zu sehr zum Vorbild nimmt...
Im folgenden ein paar Bilder von feinem Essen:
Die Thailandferien neigen sich dem Ende zu... Einerseits freuen wir uns aufs Zuhause, andererseits ist da eine grosse Wehmut...
Gestern Abend war Ebbe, und da für einmal der Himmel nicht dunkel und wolkenverhangen war, waren wir alle über die schöne Stimmung beglückt.
Aufbruch: | 23.06.2019 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 24.07.2019 |