Thailand Sommer 2019
Der Süden: Khao Sok 2
Wir werden um 8.30 Uhr von einem Minibus bei unserer Unterkunft abgeholt und fahren Richtung See. Nach 30 Minuten macht der Bus ein paar Schlenker, der Fahrer fährt sofort an die Seite - Pneu geplatzt. Der Ersatzpneu ist ebenfalls unbrauchbar, und so werden wir nach einer Viertelstunde in zwei andere Minibusse verfrachtet. Unaufgeregt, jedoch eilig wurde organisiert, und alles klappt trotz dieses Malheurs wunderbar. Die Fahrweise im Süden ist doch etwas aggressiver als im Norden... so empfiehlt es sich, entweder zu schlafen (auf dem Rückweg dann) oder mit den Leuten im Bus zu plaudern (auf dem Hinweg). Ansonsten kann der Stresspegel doch ziemlich steigen...
Am Pier werden wir auf ein grosses Longtailboot gebracht, wo wir alle eine Schwimmweste anziehen müssen (die nie wärmer gibt als jetzt...). Doch Vorschrift ist Vorschrift, und wir halten uns alle daran, da die Gruppenleiterin dies auch klar angesagt hat. Wenig später fahren wir los. Jetzt lasse ich die Bilder sprechen. Viel Spass!
Wir können im See baden, der warm und klar ist. Nur am Ufer sinkt man z. T. tief in den Matsch ein, was zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig war... (jedenfalls für mich. Damit haben die Kinder wieder einen Grund, die Mutter hochzunehmen...).
Anfang 1980 wurde dieses Gebiet mit einer Staumauer versehen und langsam aufgefüllt. 900 Personen wurden umgesiedelt, die in kleinen Dörfern in den Wäldern lebten. An der tiefsten Stelle ist der See 150 Meter tief. Momentan ist der Seelevel 4 Meter unter dem normalen Stand, da es länger nicht viel geregnet hat und trotzdem Strom produziert wird (für fünf südliche Provinzen).
Einerseits wurde die Lebensgrundlage von vielen Menschen und Tieren zerstört, jetzt, knapp 40 Jahre danach, ist eine wunderbare Landschaft entstanden und gibt tausenden von Menschen Strom und zahlreichen Bootsfahrern, Tourenführern, Hotelbesitzern, Servicepersonal etc. eine neue Verdienstmöglichkeit. Dieses grosse Projekt wurde vom König Rama 9 (also König Bhumipol, der Vater des jetzigen Königs) iniziiert, und deshalb wurde auch die Umsiedlung der Leute in den 80er-Jahren sorgfältig ausgeführt. Die hohen Felsen, wo immer möglich mit dichtem Wald bewachsen, gibt nun vielen Tieren einen geschützten Lebensort. Etwas wurde zerstört, jedoch entstand Neues.
Ist es nicht auch in unseren Leben so, dass wir manchmal Liebgewonnenes loslassen müssen und nach Jahren sehen wir, dass Neues entstanden ist, das ebenfalls, vielleicht anders, aber eben doch auch Leben ermöglicht? Sind die erbrachten Opfer nicht manchmal Dünger für das Neue? Darüber könnte man stundenlang philosophieren, aber das soll ja ein Reisebericht sein, deshalb lasse ich es bei diesen wenigen Gedanken....
Aufbruch: | 23.06.2019 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 24.07.2019 |