Thailand Sommer 2019
Bangkok: Tag 4
Mae Klong Railway Adventure
Auf dem Weg zum Markt passierten wir eine Stadt nahe der Einmündung des Chao Phraya ins Meer. Der komfortable Minibus lud uns dort aus. Auf dem Fischmarkt wurde frischer Fang ausgeladen und auf Eis präsentiert. Tintenfische, Krebse und viele grosse Garnelen. Der Duft war, na ja, etwas streng.... Nachher ging es mit der Bahn vom kleinen Bahnhof aus weiter nach Samut Songkhram. Eine Stunde fuhren wir im klapprigen Zug bei offenen Fenstern durch flaches Land, wo entweder Salz getrocknet oder in tieferen Becken Shrimps und Fisch gezüchtet wird. Dann fuhren wir in die kleine Stadt ein und 100 Meter vor dem Bahnhof wurden eilig die Marktstände zurückgeschoben und die Verdecke hochgeklappt. Unzählige Touristen standen neben den Gleisen, fotografierten, winkten und grüssten. Im Bahhnof war ein riesiges Gedränge. Phu, nur schnell raus! Unser Führer, ein alter Thai, der gut deutsch sprach, jedoch schlecht zu Fuss war, führte uns zielsicher durch den Markt zu den Gleisen. Rollenwechsel! Jetzt standen wir an einem guten Platz und zückten unsere Kameras, als der Zug mit durchdringendem Pfeiffen durch den Markt fuhr. Dasselbe Spiel nochmals: Marktstände nach hinten schieben, Wetterverdecke hochklappen, Zug durchfahren lassen, dann ruhig und zugleich flink alles wieder zum Gleis bringen - das ist der Alltag der Marktleute. Zum Glück fährt dieser Zug nicht oft dort ein und aus, nur etwa 4 x pro Tag.
Nach dem Gedränge und der Hitze auf dem Markt waren die kalten Feuchttücher, die der Fahrer für uns bereithielt, eine Wohltat! Nach ca. 30 Minuten Fahrt kamen wir am Wasser an, wo man uns sehr freundlich begrüsste und uns sogleich in Teig frittierte Crevetten servierte. Auch unser Führer hat uns unterwegs immer wieder mit Essen versorgt. Mit dem Boot fuhren wir Richtung Meer. In den Mangroven begann der Bootsführer zu rufen. Und da - auf einmal waren da ganz viele Affen (Makakken)! Er warf ihnen Bananen ins Wasser, die eilig gepackt, geschält und gegessen wurden. Es hatte auch Mütter mit ihren Kleinen am Bauch oder auf dem Rücken dabei. Die war echt süss! Als dann der Patriarch erschien, tauchte er alle - auch Mütter mit Kindern - rücksichtslos ins Wasser, die ihm in die Quere kamen. Der Fahrer achtete immer darauf, dass die Affen nicht zu nahe zum Boot kamen, doch einer der Affen konnte sich unbemerkt anschleichen (anschwimmern). Plötzlich griffen zwei haarige Arme an den Bootsrand und in einem Affenzahn ( war er bei mir vorne, wo er den Sack mit den Mangos erblickt hatte. Doch der Affe hatte nicht mit unserem Bootsführer gerechnet. Blitzschnell schoss der nämlich nach vorne, packte den Sack, den der Affe schon über das Boot ziehen wollte und riss ihn ihm weg. Der Affe flüchtete vom Boot und liess uns lachend und staunend zurück. Der Affe war schnell - aber unser junger Führer noch schneller!
Wir waren sehr beeindruckt von der Fahrt, auch wenn sich das Wetter eher grau präsentierte. Hier war alles sauber und ordentlich. Kein Plastik schwamm im Wasser. Hier wissen sie, wieso man Sorge tragen muss: Es ist ihr tägliches Brot, das ihnen sonst fehlen würde. Es gibt hier unzählige Krebse und Muscheln, die man vom morastigen Grund fischt. Weiter draussen im Meer gibt es Austernfarmen. Es werden wieder Mangroven gepflanzt, da man erkannt hat, dass dies für das Ökosystem wichtig ist.
Auf einem Stelzenhaus im Meer (ca. 3 Meter über dem Meer) wurde uns ein wahrhaft königliches Essen serviert: frischer Fisch in verschiedenen Variationen, sauer-scharfe Suppe mit Garnelen, grosse Garnelen, Gemüse, Poulet mit Cashewnüssen. Die 17-jährige „Serviertochter“ reichte uns als Nachtisch die geretteten Mangos, die sie geschält und schön geschnitten hatte. Die Stimmung wurde dann noch spezieller, als es zu regenen begann. Unter dem Dach waren wir geschützt und hatten das offene Meer vor uns, durchsetzt mit kleinen Stelzenhäusern und Wasserstrassen, die mit aus dem Wasser ragenden Holzpfählen gekennzeichnet wurden. Übersatt kletterten wir nach dem Regenschauer die breite Leiter ins Boot hinunter und wurden wieder zurück gebracht, wo der Busfahrer auf uns wartete. Es war ein wunderbarer, erlebnisreicher Tag! Der Maeklong-Markt war fast ein bisschen „too much“ - viele Eindrücke aufs Mal in schneller Zeit, dazu die Hitze, die Gerüche und das Gedränge. Schade sind auch die grossen, enorm lauten, ja wirklich ohrenbetäubenden Motoren auf den Longtailbooten, egal ob in Bangkok auf dem Fluss oder eben auf dem Meer.
Aufbruch: | 23.06.2019 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 24.07.2019 |