Historische Stätten in Libanon und im Königreich Jordanien
22.10.2019: Byblos - Baalbek - Byblos
Heute gehts auf jeden Fall weiter. Das tatenlose rumhängen an einem Ort ist nix für uns.
Ich beratschlage mit Fahdi was wir machen können. Er meint, mit dem local bus step by step bis Bischarri und von dort mit dem Sammeltaxi nach Baalbek oder mit dem local bus ebenso step by step in die andere Richtung—also über Beirut nach Sidon.
Step by step bedeutet immer von Straßensperre zu Straßensperre.
Leider ist unser Internet schon verbraucht, deshalb beschließen wir erstmal in die Stadt zu fahren um neues zu holen.
Über „Uber“ bestellen wir uns ein Taxi.
Unser Fahrer „John“ ist ein lustiger, gesprächiger Geselle—er spricht zwar kaum Englisch, aber Baalbek und Zahlen sind ja eindeutig. So bietet er uns eine Tour nach Baalbek, hin-und zurück für 120 US$an.
Da zögern wir nicht lange und schlagen ein!
Fix holen wir noch Internet (wieder für 20 Euro...... teuer...) und Geld aus dem ATM und los gehts!
Überall die Straßensperren, diesmal aber durch die Libanesische Armee bewacht...wir können ohne Probleme passieren.
Die Straßen wird verbreitert und der Asphalt komplett erneuert, sowie die Fahrbahn gegen Steinschlag mit vor Ort gegossen Betonmauern geschützt.
Die sogenannten „Kartoffellaster“ bringen frisches Obst und Gemüse von Baalbek an die Küstenstädte, wie Byblos und Beirut...unter anderem auch die Potatoes.
Wir fahren über eine Brücke unter der ein Gebirgsbach verläuft in dem die Stromleitungen kreuz und quer in dessen Bett offen mit verlegt wurden.
In Baalbek ist sehr viel Militär—weil wir so dicht an der syrischen Grenze sind...John umschifft alle Sperren geschickt.
Wir stoppen öfter an den Militärposten und die Jungs schauen immer interessiert ins Auto. Sie freuen sich über etwas angenehme Abwechslung durch die wenigen Besucher.
Hier parken wir direkt gegenüber der Tempelanlage. John wird auf uns im Cafe warten. Es ist mittlerweile 13.30 Uhr und trotz der Höhe ist es heiß...
Die Tempelanlagen von Baalbek enthalten einige der größten und am besten erhaltenen Beispiele für kaiserzeitliche römische Architektur im Nahen Osten
Sie sind in ihrer Kunst- und historischen Bedeutung mit denen von Palmyra in Syrien und Gerasa in Jordanien
Besondere Merkmale der Bauten sind der überaus reiche Bauschmuck und die Monumentalität der verwendeten Bauglieder.
Nach knapp 2 Stunden sind wir durch.
Gestern Abend habe ich noch einen Artikel vom „Palmyra Hotel“ gelesen, der mich so fasziniert hat, dass ich mir das Hotel unbedingt noch anschauen möchte.
Auszug aus dem Artikel:
„Das "Palmyra" im libanesisch-syrischen Grenzgebiet hat eine lange Geschichte. Hier schlafen aber nur Menschen, die sich nachts nicht fürchten“
Das Hotel eröffnete 1874 und blieb seitdem nicht einen Tag geschlossen.
„Der Sonnenuntergang ist grandios, aber dann geht man besser rein„
Das Hotel ist nur ein paar Meter vom Tempel entfernt. Wir gehen durch die fast menschenleeren Straßen. Der nahe Kriegsschauplatz versetzt alles in düstere Stimmung
An der Rezeption sitzt ein Herr—ich frage nach den Zimmerpreisen: 86 US$ für das Doppelzimmer—wieder ein stolzer Preis, finde ich
Ich frage, ob ich mich umschauen darf und er nickt.
Außer einem Bediensteten, der durch die Hallen schleicht, erwartet mich wieder nur Leere—kein Wunder—nicht viele möchten in einem Ort übernachten, indem man die Schüsse aus dem 10km entfernten Syrien hört.
Einer der vielen bemannten Panzer. Wir sehen auch Wälle aus Sandsäcken, in denen Soldaten hocken. Der ganze Ort kommt einem vor wie ein Kriegsschauplatz, der gerade den Atem anhält—aber jederzeit wieder aktiv werden kann.
Gegen 16 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Wir sehen viele Felder auf denen „Haschisch“ angepflanzt wird. Wir denken erst, dass wir das falsch verstanden haben. Aber dank Google bekomme ich die Info, dass hier der „Rote Libanese“ -das ist eine Haschischsorte aus dem Libanon ähnlich dem „schwarzen Afghanen“ angepflanzt wird.
Dieser Hanfanbau wurde immer wieder verboten und erlaubt—jetzt aber seit 2007 werden wieder 7000-7500 Hektar dieser Hanfsorte angebaut.
Die rote Erde ist sehr fruchtbar und begehrt. John sucht sich einen großen Kannister und nimmt eine große Portion mit nach Hause
Wir lassen uns in Byblos in der Nähe des Souk und am Hafen absetzen.
Ich buche uns ein Zimmer im „Byblos fishing club guesthouse“ direkt am Hafen
Leider bekommt man hier auch nur einen „Abstellraum“ für gute 74 US$—ohne Frühstück!
Naja...so sieht es dann aus—obwohl alle Zimmer frei sind, bekommen wir ausgerechnet eines mit einem Zustellbett.
Vorhin haben wir schon den Wagen von „Frank Würst“ gesehen—ich erinnere mich, ihn im TV bei „Goodbye Deutschland“ gesehen zu haben—aber bestimmt nicht in Libanon.....??
Egal—als Joke suchen wir ihn auf.
Aufbruch: | 18.10.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 05.11.2019 |
Jordanien