Polarkreis und Nordkap
Tag 9, Mittwoch, den 18.08.2021
Auf in den Tag fünf der DISTL Schweden 2021. um 5.00 Uhr
Start im Fiske Camp mit einem guten Frühstück, meinem sonnigen Gemüt und Dauerregen. Wenn das mit dem Wetter so weiter geht, wachsen mir noch Schwimmhäute an Händen und Füßen.
Warte jetzt seit 2 Stunden auf eine Regenpause, um das Auto wieder beladen zu können aber es wird wohl noch lange dauern. Ina hat mir eine tröstende Nachricht geschickt: Wetterbesserung in ca. 11 Stunden. Ist doch ein Lichtblick.
Der einzige Vorteil des Regens ist, der Touareg wird ein wenig sauberer.
Um neun Uhr dann trotz des Regens den Wagen beladen. Hatte das gute Gefühl, es regnet gerade jetzt ein wenig weniger und die Hütte um 10 Uhr besenrein übergeben.
Also die DISTL unter die Räder genommen. Mein Tagesziel ist ca. 250 Kilometer entfernt, was bei diesen Wetter- und Wegeverhältnissen knapp zu schaffen ist. Mal abwarten und der Wettergott hat ja ein Einsehen mit mir. Aber es hört nicht auf, es wird eher noch schlimmer..
Bei einigen Streckenabschnitten ist es aber von Vorteil. Große Pfützen warnen einem vor tiefen Löchern in der Fahrbahn.
Dann allerdings eine Strecke von ca. 105 Kilometern am Stück, die nur aus Löchern besteht. Für diese Strecke habe ich glatte 4,5 Stunden gebraucht, bei natürlich vorsichtiger Fahrweise.. Hätte ich doch bloß am Morgen die Zähne mit Kukident Haftcreme geputzt! Jetzt klappert alles. Die Stoßdämpfer quietschen, meine Teller sind zerbrochen und die Gesäßknochen tun mir weh. Aber genau das wollte ich ja. Deshalb die Wege abseits der „normalen“ Straßen. DISTL eben. Einfach GEIL!
Mit erschrecken festgestellt, dass diese Fahrweise einen hohen Dieselverbrauch fordert. Ich war im letzten Ort an einer Tankstelle vorbeigefahren, weil mein Tank noch halbvoll war.
Mutig.
Jetzt zahlt sich dieser Mut nicht aus. Tank nur noch ein Viertel voll. Der Verbrauch auf den letzten 150 km von ca. 30 Liter ist dafür verantwortlich.
Aus Mut wird Übermut!
Jetzt muss auf den nächsten 150 Kilometern eine Tankstelle her. Sonst werde ich bei meinem Übermut zum Idioten!
Glück gehabt, kein Idiot. Mit nur noch der Reserve im Tank auf eine Tankstelle gerollt. Das wird mir nicht noch einmal passieren.
Jetzt noch einen guten Platz zum Übernachten gesucht und auch gefunden. Zelt auf, zu Abendbrot gegessen und in einer Schutzhütte zum Rauchen zurückgezogen und früh zu Bett.
Morgen ist der vorletzte Tag der DISTL. Noch einmal alles geben und den Schnitt der letzten Tage von knapp unter 40 km/h auf gute 40 km/h stellen. Also früh raus, denn die morgige Tagesetappe ist mit 400 Kilometern ganz schön lang.
Aufbruch: | 10.08.2021 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 08.09.2021 |