Polarkreis und Nordkap
Tag 12, Samstag, den 21.08.2021
05.30 Uhr, Regen, Regen, Regen. Die Camper, die hier im Zelt übernachtet haben sind alle eingeweicht und abgesoffen. Gut das ich im ersten Stock schlafe.
Um 6 Uhr habe ich den Duschraum noch ganz für mich alleine.
Von Anna noch nichts gehört. Deshalb werde ich mich mal schlau machen, wie es mit dem Wetter hier in Jokkmokk so weiter geht und ob es ein Lichtblick auf Sonnenschein gibt. Wenigsten trocken soll es sein.
Wenn ich schon beim Dauerregen hier im Auto festsitze, dann kann ich schon einmal ein Fazit zu den ersten zwei Wochen (fast) ziehen: Tolle Reise, ganz tolle Strecken und Wege zum Fahren, eine Freude hier zu sein. Na gut, das Wetter hätte schöner sein können, nun ist es aber wie es ist.
Was den Wagen packen angeht, werde ich bei nächsten Mal etwas ändern müssen. Der Beifahrersitz muss frei bleiben und ich habe mal wieder viel zu viele Kisten dabei. Hier ist eine Minimierung angesagt.
Das Dachzelt ist zum Übernachten ideal. Habe alle Nächte gut geschlafen und mit zwei Decken war es warm genug und auch bequem. Da ich aber mehr recht als schlecht im Dachzelt sitzen kann, muss ich entweder den Schneidersitz lernen (ächz) oder mit zumindest eine Rückenlehne (?) bauen. Bis zur nächsten Reise habe ich ja noch ein wenig Zeit und kann alles ein wenig verbessern.
Dann wurde es trocken und ich habe mich aufgemacht den Ort Jokkmokk zu erfahren. Zum einen will ich noch etwas Brot und Obst einkaufen und zum anderen sollte ich auch tanken sowie den Reifenluftdruck überprüfen. Vorne könnte es etwas mehr sein, scheint mir.
Alles erledigt und dabei festgestellt: der Ort ist berühmt für seinen Sami-Wintermarkt, den dann alle, wohl wirklich alle Samis besuchen. Zu diesem Zeitpunkt soll hier richtig was los sein. Jetzt nicht. Aber die Tankstelle war auf und der ICA-Supermarkt auch.
Bin dann noch ein wenig in der Gegend herumgefahren und habe an einem Stausee einen richtig heftigen Wassermangel feststellen können. Man hatte mir schon vor ein paar Tagen erzählt, dass es im letzten Jahr viel zu wenig Schnee gegeben hat und es deshalb überall an den nötigen Wasserreserven zur Stromerzeugung fehlt. Schweden ist ansonsten ein Stromexportland, musste aber diesen Sommer schon Strom importieren. Dieser Wassermangel ist mir auf meiner Fahrt schon öfter an den Seen aufgefallen.
Da ich von Anna noch nichts gelesen habe, werde ich noch für eine Nacht hier auf dem Campingplatz aufhalten und wenn ich keine Nachricht erhalte, Tritt Plan B in Kraft. Da ich mich schon so weit im Norden befinde, kann und werde ich jetzt das Nordkap aufsuchen. Hier ist dann Europa für Autofahrer zu Ende! Auch für mich bedeutet das dann, Nordkap erreicht und umdrehen, weiter geht es nicht!
Habe dann in der Küche vom Campingplatz noch ein warmes Abendbrot zubereitet, noch einmal einen kleinen Spaziergang gemacht und dann ab ins Bett. Selbst die Pfeife rauchen war an diesem Abend wettertechnisch nicht möglich. 22 Uhr Augen zu.
Aufbruch: | 10.08.2021 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 08.09.2021 |