Polarkreis und Nordkap
Tag 7, Montag, den 16-09.2022
DISTL: Tag 3 6.30 Uhr
Nach den Pleiten, Pech und Pannen-Tag fängt der heutige Morgen genauso an, wie er gestern aufgehört hat. Es regnet und die Wolken hängen so tief, dass man die Berge nicht oder nur unklar erkennen kann. Dachzelt zu, wenn es auch nass ist und nach einer Katzenwäsche (mal wieder) ab auf die Strecke Teil 3.
Der Wettergott hat dann doch ein Einsehen mit mir und der Regen wird weniger und um 8 Uhr hört er dann ganz auf. An den Streckenverhältnissen ändert das aber wenig. Jetzt scheint sogar die Sonne! Für einen mini Augenblick aber man (Mann) freut sich ja auch über Kleinigkeiten.
Die Strecke lässt sich immer besser fahren und es wird der Tag der Tiere. Ich habe jeweils zweimal Rentiere auf der Straße und auch einen Hirsch mit Rehen gesehen.
Einen Elch leider noch nicht. Erreiche am späten Vormittag die Baumgrenze und mein Höhenmesser zeigt 1000 Meter an. Die Bäume werden immer kleiner und sind dann verschwunden. Zum ersten Mal erreiche ich die schwedische Tundra, den Fjell.
Mein Höhenmesser zeigt, dass ich mich jetzt genau 1013,5 m über dem Meeresspiegel befinde. Für norddeutsche Verhältnisse ganz schön hoch und dreckig ist er geworden, der Touareg.
In dieser Hochebene befindet sich auch ein Gedächtnisstein. Wer will kann hier für alle in Erinnerung bleiben. Ich auch.
Später dann die Überraschung. Hier stehen tatsächlich Kühe auf der Fahrbahn. Mutterkühe mit ihren Kälbern. Erst nach einigen zureden lassen sie mich vorbei. Es hätte wohl etwas schneller gehen können, wenn die Leitkuh deutsch verstanden hätte.
Im Vorbeifahren hat sie mir noch einen kurzen Gruß mit dem Schwanz auf die Tür gegeben. Habe erst überlegt zu rückzusetzen und mich zu bedanken. Habe es aber bleiben gelassen.
Am späten Nachmittag wird die Schotterpiste zum Weg und noch später ist sie nur noch ein Pfad durch den Wald. Jetzt wird es echt Offroad incl. einer Furt-Durchfahrt. Bevor ich aber den Wasserlauf durchfahren habe, Gummistiefel an und mir den Bach von nahen angesehen. Hier im tiefsten Wald plötzlich eine Panne zu haben oder stecken zu bleiben, ist nicht gerade wünschenswert. Es scheint aber zu gehen. Langsam rein in den Bach und mit ein wenig mehr Schwung wieder heraus. Die Gummistiefel zurück und die Fahrt geht im Schleichtempo weiter. Vor lauter Aufregung habe ich vergessen Fotos zu machen.
Habe dann kurz vor 20 Uhr einen guten Schlafplatz erreicht, schreibe den Tagesbericht, esse mein Abendbrot, die Pfeife nicht zu vergessen und um 22 Uhr geht’s ab in die Falle.
PS Ich musste den ganzen Tag daran denken bei Gabi anzurufen und ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Aber finde kein Netz. Schade.
Aufbruch: | 10.08.2021 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 08.09.2021 |