Polarkreis und Nordkap
Tag 8, Dienstag, den 17.08.2022
Ist es wirklich schon Dienstag? Die erste Woche in Schweden ist bereits cognac, Tschuldigung, rum und ist im nu verflogen. Gutes Zeichen dafür, dass es mir trotz des schlechten Wetter Spaß gemacht hat! Aufbruch in den Tag 4 der DISTL und wie sollte es anders sein, es regnet.
Kaum unterwegs und ein ganz schwaches Handysignal (wie kommt es in den Schwedischen Wäldern dazu?). Vollbremsung, anhalten und Gabi jetzt erst einmal nachträglich zum Geburtstag gratuliert. Sie hat sich über die Glückwünsche zu Ihren 59.5ten Geburtstag sehr gefreut.
Habe um 12.00 einen kleinen Campingplatz erreicht und mich kurzfristig entschlossen für eine Nacht in einer kleinen Hütte einzuchecken. Preis für die Nacht ist in Ordnung und ich kann (bei bestem Sonnenschein) alle Daten aufs Laptop übertragen. Was das Schönste aber ist, nach einer Dusche (die erste in Schweden) einmal die Kleidung komplett wechseln.
Und wie man sehen kann, hat sich das Wetter zum Besseren gewendet. Die Sonne scheint!
Habe mit dem Betreiber Michael (er ist Deutscher, sein Koch Raphael auch) noch einen kleinen Ausflug (mit Michaels Auto, er fährt schon wie ein Schwede) in den Fjell, so nennen die Samis die Hochebenen ohne Bäume, gemacht. Er ist mit mir zu einem Aussichtspunkt gefahren, der einem die ganze Schönheit der Landschaft zeigt.
Man kann es mit Fotos diesen Eindruck gar nicht so wieder geben. In den Bergen im Hintergrund sieht man noch den Restschnee aus dem letzten Winter (Restgletscher; wird von Jahr zu Jahr kleiner).
Diesen Platz hier habe ich mir gemerkt! Hierher werde ich noch einmal zurückkehren. Wie schön es hier ist, kann man mit Fotos nicht ausdrücken. Besser als gut!
Nicht weit von hier beginnt Sami-Land. Alle Wege und Straßen sind gesperrt, Auto-Touristen unerwünscht, nur Wanderer sind willkommen. Was mich da wohl in Jokkmokk erwartet?
Auf der Rückfahrt mal wieder Rentiere auf der Straße, dieselben Tiere wie auf der Hinfahrt. Was wollen die immer auf den Straßen? Darauf konnte mir Michael auch keine echte Antwort geben, nur eine Vermutung: in den Genen der Rentiere muss sich wohl ein Gen für Selbstmord befinden.
Bei der Rückkehr auf den Campingplatz bemerkt, dass die Nachbarhütte durch ein junges Paar belegt wurde: Verena und Dominik aus Hamburg. Beide erzählen, sie wandern gerne und haben doch tatsächlich eine Elchkuh mit einem Jungtier von ganz dichtem gesehen. Ich hoffe, dass wieder fährt mir auch mal. Habe ja noch 14 Tage Zeit und ich sehe den Elch nicht auf meiner Kühlerhaube.
Der Koch Raphael aus dem kleinen Restaurant hier am Platz, hat mich mit einer vollen Thermoskanne FRISCHEN Kaffee versorgt und erzählt, er habe soeben ganz frisches Rentierfleisch erhalten. Das hört sich alles so lecker an, dass ich mich für heute Abend angemeldet habe, eine Portion zu probieren.
Bild zeigt die Portion Rentierfleisch und dort wo die Blume auf der Karte zu sehen ist befinde ich mich gerade (so in etwa).
Der Laptop hat wieder einen vollen Akku und ich eine gute warme Mahlzeit gegessen. Ein rundum Wohlfühl-Paket. Jetzt noch den Tagesbericht tippen, solange die Erinnerungen noch frisch sind und dann ab in ein richtiges Bett.
An alle Angler, die diesen Bericht lesen, der Hinweis, der riesige See hier vor dem Platz, ist ein reiner Forellen-See. Leider ist die Anreise, wie schon zum Gekas-Shopping, recht weit. Schade eigentlich..
Klappe zu und schlafen gehen.
PS Habe bei meinem Abendrundgang mit einem Angler gesprochen, der gerade vom See zurückgekommen ist. Seine Ausbeute: 14 Forellen und Saiblinge (sehen fast so aus wie Forellen, sind aber auch fast gleich?) in 5 Stunden! Wie geht das denn?
PPS das Passwort für RFC-Guests ist: 01_fiskecamp_02 (Kann man sich ja mal merken)
An Manfred und Wolfgang:
Vergesst das Haus in Dänemark. Wir sollten diese Hütte nehmen. Sie hat zwar keine Möbel oder eine TK-Truhe und ist ohne jeden Komfort, dafür aber mit jeder Menge Fisch direkt vor der „Tür“, die es leider auch nicht gibt. Dafür kostet es aber nichts.
Aufbruch: | 10.08.2021 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 08.09.2021 |