Die Inseln des ewigen Frühlings

Reisezeit: September 2023 - April 2024  |  von Rainer & Jutta *

Gran Canaria

Fähre und Ankunft auf Gran Canaria

Der Weg zum Fährhafen führt uns vorbei an Flüssiggastanks und ausgedehnten Raffinerieanlagen mit ihrem charakteristischem „Duft“. Ist es in Deutschland schon sehr „gewöhnungsbedürftig“, sich im Umfeld einer Raffinerie aufzuhalten, so ist es hier eher unerträglich. Ich frage mich, wie das die Arbeiter in solchen Anlagen ertragen.

Nun sind wir auf der Fähre. Bulli steht am offenen Deck, schön geschützt unter einem Dach. Somit leider ohne Sonne, so dass kein Solarertrag zu erwarten ist. Wir stellen den Kühlschrank auf eine geringe Kühlleistung, das sollte ausreichen.

Der Wetterbericht bedroht uns mit Regen und Gewitter, das Wetter ist aber anderer Meinung. Wir sitzen bei angenehmer Abendsonne am Deck und genießen die Wärme der spanischen Wintersonne. Der Sonnenuntergang ist richtig schön, während es im Osten am Horizont regnet.

Den folgenden Tag verbringen wir auf dem Wasser. Es gibt kein Unterhaltungsangebot außer Fernsehen auf spanisch, wir lesen oder dösen. Man kann ja nicht den ganzen Tag Kaffee trinken. Abends läuft auf den Monitoren die spanische Variante von „Gefragt – Gejagt“. Wir freuen uns, dass wir sogar ein paar Antworten wissen, obwohl unsere Spanischkenntnisse äußert schlecht sind.

An Schlaf ist diese Nacht nicht zu denken. Um die Tageswende legen wir in Teneriffa an und gegen 4:00 Uhr morgens erreichen wir Gran Canaria. Auf der Heimfahrt vom Fährhafen zu unserer Wohnung besuchen wir bei Arinaga noch eine der hier so günstigen Automatentankstellen der beiden Tankstellenketten Petroprix und Plenoil.

Der Dieselpreis von €1,08 ist wirklich fair. Das wäre für unser Öko-Wirtschafts-Wunderkind Ha...k wohl ein übler Alptraum. Sonst kostet Diesel auf der Insel zwischen €1,25 und €1,30. Unser Ratgeber für günstigen Treibstoff ist die App Benzinpreisblitz, sie zeigt europaweit an.

Nun geht es erst mal heim nach Arguineguin. Von hier aus wollen wir die anderen Inseln erkunden. Aber erst schlafen wir mal richtig aus. Richtige Betten sind manchmal auch ganz nett. Gegen 10:00 Uhr stehe ich auf und putze unseren total verstaubten Balkon und gehe anschließend Frühstück holen. Gegen Mittag hole ich Jutta aus den Federn. Es gibt ein leckeres Frühstück unter freiem Himmel auf dem Balkon.

Alles in allem ist das Wetter etwas wechselhaft. Der Regen gegen Abend hat wieder Staub aus der Sahara abgeladen. Während Jutta schläft erlebe ich in der folgenden Nacht ein Gewitter, welches die Regenwolken von oben beleuchtet.

In den folgenden Tagen gelingt es mir, einen Kundendienst bei der örtlichen VW-Vertretung für die 1. Januarwoche zu vereinbaren. Ein Reifenwechsel ist bei einem Reifendienst so im „vorbeifahren“ möglich. Da alle Reifen nicht mehr so gut ausschauen gibt’s nicht nur Ersatz für den in Frankreich „verstorbenen“ sondern 4 neue – für 460 €. Auch nicht schlecht. Nach Schadensbild wurde der Reifen über lange Strecken ohne Druck gefahren. Ich weiß aber, dass dies sicher nicht zutrifft, auch jetzt hat er 3,8 Bar Druck.

Maspalomas

Das Wetter ist zwar trocken, aber dicke Wolken wechseln sich mit der Sonne ab. Ein bisschen ungewohnt für den sonnensicheren Südwesten der Insel. Wir machen uns mit den Fahrrädern auf und fahren zu den Dünen von Maspalomas. Die Landstraße GC500 führt uns entlang der Küste. Eigentlich eine schöne Strecke, welche wir mit dem Auto genießen. Mit dem Auto, aber wir sind mit den Fahrrädern unterwegs. Es geht halt dauernd bergauf und bergab. Ziemlich abgekämpft erreichen wir unser Ziel.

Apropos Schneechaos in Deutschland,
unsere Kinder hatten uns berichtet,

schlimm,

aber hier hat es auch Eis

Nach dem obligatorischen Eis sind wir wieder fit für einen Spaziergang beim Faro Maspalomas, der Lagune La Charca und den Dünen.

Las Palmas

Heute fahren wir in den Norden nach Las Palmas. Wir wollen ein wenig am Strand von Las Canteras flanieren. Hinter dem großen Einkaufszentrum Las Arenas gibt es einen günstigen Bezahlparkplatz. Tagesticket für €3 inclusive 2 Fahrten mit dem Guagua (Linienbus). Der Platz vor dem Einkaufszentrum ist natürlich schon weihnachtlich geschmückt. Besonders schön wirkt er bei Nacht.

Spätnachmittag fahren wir mit dem Guagua nach Vegueta, die historische Altstadt von Las Palmas mit der Kathedrale Santa Ana und dem Casa Colon, dem Kolumbushaus. Auch die Markthalle Mercado de Vegueta und das Museum Museo Canario sind lohnende Ziele.

Ab 20:00 Uhr findet hier donnerstags Vegueta me pone, „Vegueta macht mich an“ statt. Das ist auch bekannt unter „Noche de tapas“, die Nacht der Tapas. Die Lokale um die Kathedrale Santa Ana bieten ein Pincho, eine ganz kleine Speise und ein kleines Getränk für kleiner €5 an. Man zieht von Lokal zu Lokal und schlemmt sich dabei so durch. Wir erwarten mehr „Leben“ aber es ist auch hier Winter. Vielleicht liegt es auch an der Vorweihnachtszeit, dass nicht so viel los ist, wir werden die Gegend im Sommer mal unsicher machen.

Puerto Rico

Puerto Rico ist eine sehr touristische Ortschaft mit zwei Centro Comercial direkt hintereinander. Das eine ist, wie die ganze Ortschaft, im Stil der 80er. Dort sind viele Restaurants und Verkäufer von Ramsch, Parfüms und Schmuck unterschiedlicher Preisklassen. Von den Restaurants kann ich nur eines wirklich empfehlen:
Balcon Canaria, dort speisen nicht nur Touristen, sondern auch Canarios. Es werden keine Reservierungen angenommen, jeder muss sich in die Warteschlange einreihen bis ein Platz frei wird. Etwas ungewöhnlich aber irgendwie gut.

Das andere CC ist relativ neu und sehr schick herausgeputzt. Dort findet man hauptsächlich Geschäfte für Markenbekleidung und Touristen-Gastronomie der gehobenen Preisklasse. Wir sind heute zum Bummeln dort gewesen.

Puerto de Mogan

Puerto de Mogan ist der alte Fischerhafen der Bezirkshauptstadt Mogan. Die Ortschaft Puerto de Mogan selbst stammt aus den 80ern und ist ebenfalls sehr touristisch. Sie wird wegen der Kanäle und der kleinen Gassen der Touristensiedlung auch „klein Venedig“ genannt, wie so viele schöne, am Wasser gebaute Orte. Um den Charakter des Ortes zu erhalten, verbietet es die Gemeindeverwaltung, Häuser mit mehr als zwei Stockwerken zu bauen. Neben dem Fischerhafen gibt es noch einen Yachthafen mit allerlei schicken Yachten.

Am Berghang ist die Ansiedlung der einheimischen Bevölkerung. Dort führt ein steiler Weg hinauf zu einem Mirrador (Aussichtspunkt) mit wirklich schönem Blick über den Ort und die Bucht. Ich liebe diese Ortschaft. Manchmal fahre ich nach Einbruch der Dunkelheit nach Pto. Mogan, setzte mich oben am Mirrador und genieße den nächtlichen Anblick von oben.

© Rainer & Jutta *, 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit dem Bulli über Land und Wasser bis zu den Kanaren. Wir fahren entlang der Nordküste Europas, durch Frankreich, Spanien und Portugal. Von Huelva oder Cadiz wollen wir dann mit der Fähre zu den Kanarischen Inseln übersetzen. So weit unsere Planung.
Details:
Aufbruch: 21.09.2023
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 10.04.2024
Reiseziele: Frankreich
Spanien
Deutschland
Der Autor
 
Rainer & Jutta * berichtet seit 15 Monaten auf umdiewelt.