Die Inseln des ewigen Frühlings

Reisezeit: September 2023 - April 2024  |  von Rainer & Jutta *

Lanzarote

Playa Blanca und Playas de Papagayo

Wir kommen in Playa Blanca, einer schön gepflegten Stadt, an. Trotz der eigentlich trockenen Insel gibt es Grünanlagen und schön angelegte Plätze. Wir machen uns auf den Weg zu den Playas de Papagayo, Papageienstränden. Wie diese Strände zu diesem Namen gekommen sind, wissen wir nicht. Die bunten Vögel gibt’s dort jedenfalls nicht.

Im Sommer muss es hier traumhaft sein. Auch jetzt ist es sehr schön, aber der überall gegenwärtige Wind vermittelt das Gefühl von Kälte. 21 °C ist bei entsprechend starkem Wind schon ziemlich kühl. Wir sind nicht die einzigen, die in langen Hosen unterwegs sind.

Zur Nacht finden wir ein schönes einsames Plätzchen, gleich hinter dem Strand Playa Mujeres. Nach Einbruch der Dunkelheit finden sich peu á peu noch vier große, spanische Womos ein. Von wegen einsame Nacht.

Spanier neigen zum Kuschelcamping.
Abstand zum Nachbarn ... was ist das?

Unser Ausblick in Richtung Meer ist trotzdem nicht beeinträchtigt. Die Lichter von Corralejo auf Fuerteventura sind deutlich zu sehen.

Der neue Morgen schenkt uns einen schönen Blick über den Strand, auf Lobos und dahinter Fuerteventura.

Los Hervideros

Das nächste Ziel ist Los Hervideros. Ein beeindruckendes Naturschauspiel. Bei Flut peitschen die Wellen des Atlantik mit brachialer Gewalt in Lavahöhlen der Küste. Die Gischt brodelt dabei meterhoch auf. Daher auch der Name Hervideros = aufwallen, sprudeln.

El Golfo und Chargo Verde

Als nächstes besichtigen wir Chargo Verde. Eine grüne Lagune bei El Golfo. Das Wasser der Lagune wird von Algen grün gefärbt. In El Golfo übernachten wir mit toller Aussicht mitten auf der Promenade, schräg gegenüber des Restaurants, in welchem wir zu Abend essen. An diesen Ort werden wir uns noch lange erinnern. Das Restaurant El Caleton ist überdurchschnittlich gut. Wir würden jederzeit wieder dort essen.

Timanfaya Nationalpark

Der Timanfaya Nationalpark ist ein schroffes Lavameer, welches bei den letzten Vulkanausbrüchen 1730 bis 1736 entstand. Wir besuchen diesen Nationalpark. Im Eintrittspreis ist eine Bustour enthalten, welche durch Gegenden führt, die sonst nicht betreten werden dürfen. Die Erdkruste ist hier an verschiedenen Stellen so dünn, dass das Restaurant die Hähnchen über der Hitze aus dem Erdinneren grillt. Vor dem Restaurant sind mehrere tiefe Löcher im Boden. In diese Löcher gießt ein Angestellter des Parks Wasser. Das Wasser wird von der Erdwärme erhitzt und schießt schließlich als Wasserfontäne heraus.

Anschließend buchen wir noch eine Kameltour. Diese bleibt aber sehr weit hinter unseren Erwartungen zurück. Zu kurz und keine wirklich interessanten Ausblicke und dafür mit 11 € pro Nase zu teuer. Würden wir auf keinen Fall nochmal machen.

Vulkan El Cuervo

Für diesen Kamel-Flop entschädigen wir uns mit einer Wanderung um den Vulkan El Cuervo und hinein in die Caldera, den Einsturzkrater.

Punta Mujeres

Der seit der Ankunft auf Fuerteventura andauernd starke Wind lässt nach. Die Lufttemperatur empfinden wir endlich als angenehm.

In Punta Mujeres übernachten wir auf Strandhöhe.
Nachts schaue ich aus dem Auto. Die Wasserlinie der Flut ist etwa zwei Meter vom Auto entfernt, aber eine Panik, es sieht nicht so aus, als wäre die Flut in den letzten Wochen höher gestiegen.

Jardin Cactus

Von diesem Platz aus machen wir eine Radtour zum Jardin Cactus. Dieser Kakteengarten wurde von César Manrique entworfen. Er war Maler, Bildhauer, Architekt und investierte sich sehr, die Natur und die Schönheit dieser Insel zu erhalten. Überhaupt begegnet man auf Lanzarote auf Schritt und Tritt den Werken César Manriques. Wie alle seine architektonischen Werke lädt auch dieser Garten zum Verweilen und Ruhen ein.

Ciudad de Lava

Nicht weit davon entfernt hat die Witterung durch die Errosion des Tuffgesteins interessante Gesteinsformationen gebildet. Diese Ciudad de Lava ähnelt dem Monument Valley in ganz klein.

Jameo del Agua

Immer wieder César Manrique.

In einer Lavahöhle befinden sich zwei Sehenswürdigkeiten, in welchen César Manrique seine Spuren hinterlassen durfte. Das Jameo del Agua und die Cueva de los Verdes. Die Lavahöhle ist etwa sieben Kilometer lang und endet an der Küste in einer Tiefe von 50 Metern unter der Wasseroberfläche. Sie ist an mehreren Stellen eingebrochen, so dass sich Schächte, viele Meter tief,auftun.

Das Jameo del Agua designte César Manrique. Es handelt sich um einen ganz kleinen Teil dieser Lavahöhle. Neben einem natürlichen, unterirdischen Teich in dem sich viele Albinokrebse tummeln, befindet sich dort ein Restaurant, ein Konzertsaal sowie ein künstlich angelegter Pool.

Auf einem alten Lavafeld, auf dem inzwischen viele Pflanzen wachsen, finden wir zur Übernachtung einen sehr schönen Platz in direkter Front zum Ozean. Als wir ankommen sind schon verschiedene Fahrzeuge von Spaniern vor Ort.
Im Laufe des Abends fahren aber alle fort.
Sind wir Parias?
Nein, heute ist Sonntag, morgen arbeiten sie. Also stehen wir ersteinmal alleine auf diesem Platz.
In der Nacht kommen drei PKW und parken uns ein. Angler, zwei Stunden später fahren sie wieder.

Cueva de los Verdes

Dieselbe Lavahöhle, in welcher das Jameo del Agua errichtet wurde, kann an einer anderen Stelle besichtigt werden. Dies ist nur mit Führung möglich. Eine geschickte Beleuchtung rückt die Höhle ins rechte Licht. Auch hier gibt es wieder einen unterirdischen See. Da kein Luftzug die Oberfläche des Wassers bewegt ist diese absolut glatt und ohne Wellen. Die Höhlenbeleuchtung spiegelt sich auf dieser glatten Wasseroberfläche, dass es so aussieht als öffne sich ein Schacht in die Tiefe. Erst wenn die Führerin einen großen Stein hinein wirft, das Wasser hochspritzt und sich die Wasseroberfläche kräuselt, erkennt man, dass es kein Schacht in die Tiefe ist, sondern ein nur zwanzig Zentimeter tiefer See.
Die ganze Führung ist sehr beeindruckend.

Mirador del Rio

Der Mirador del Rio an der Nordspitze der Insel hat nichts mit einem Fluss zu tun. Der Rio ist die etwa einen Kilometer breite Meerenge zwischen den beiden Inseln Lanzarote und La Graciosa. Der Mirador ist der Aussichtspunkt über diese Meerenge, hinüber nach La Graciosa. Aus etwa 400 Meter über dem Meer eröffnet sich dort ein fantastischer Ausblick über die Steilküste und die gegenüberliegende Insel La Graciosa. Dieser tolle Ausblick besteht auch entlang der Straße. Wir laufen diese Strecke um die Eindrücke auf uns wirken zu lassen.

In der nahe gelegenen Ortschaft Órzola buchen wir eine Fahrt nach La Graciosa für den nächsten Tag. Die Rabattierung der Passage gestaltet sich sehr interessant. Am Vortag gelöst, wird die Passage um die Hälfte rabattiert. Für Einwohner der Kanaren winkt nocheinmal eine Rabatterung um die Hälfte. Wir bekommen die Tickets also zum viertel Preis.

Die Ersparnis haben wir dann gleich in ein ganz besonders leckeres Abendessen investiert.

© Rainer & Jutta *, 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit dem Bulli über Land und Wasser bis zu den Kanaren. Wir fahren entlang der Nordküste Europas, durch Frankreich, Spanien und Portugal. Von Huelva oder Cadiz wollen wir dann mit der Fähre zu den Kanarischen Inseln übersetzen. So weit unsere Planung.
Details:
Aufbruch: 21.09.2023
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 10.04.2024
Reiseziele: Frankreich
Spanien
Deutschland
Der Autor
 
Rainer & Jutta * berichtet seit 16 Monaten auf umdiewelt.