Hoi An
Hoi An und Umgebung
Freitag, 16.9.05; Hoi An
Gerade mal kurze Zeit in Hoi An werde ich auch schon von der ersten Person angesprochen. Eigentlich nix Ungewoehnliches, haette die Person gefragt "Motorbike? Very cheap here" oder "Please buy. Speciale price just for you". Aber nein, die Person die mich anspricht, grinst uebers ganze Gesicht und fragt "Hair cut? Too much hair.".
Diese nette Person war Friseur und hatte ihren Friseursaloon direkt neben unserem Hotel. Und von nun an wurde ich jeden Tag mindestens einmal freudig mit "Hair cut?" begruesst, obwohl ich dachte, ihm klar gemacht zu haben, dass ich meine Haare behalten wolle. Als ich gerade eben vorbei gelaufen bin, hat er dann seine Taktik geaendert und gefragt "Shave?". Naja das konnte ich ihm dann doch nicht abschlagen und ich habe mich dann von ihm rasieren lassen, was eigentlich ganz nett war, bis er angefangen hat, mir mit ner Zahnarzt-Stirnlampe die Ohren zu putzen. Aber ich habs wohl ueberlebt und er war zufrieden (habe auch nen Erinnerungsfoto mit ihm gemacht).
Auch ansonsten war Hoi An super klasse und der Regen war auch am naechsten Tag schon wieder vorbei. Die ersten beiden Tage konnte ich mich noch dem Shoppingrausch der anderen entziehen, aber gestern habe ich mir dann doch zwei Jacken machen lassen. Naja, man ist ja nur einmal hier. Und meine ausgegebenen 40 Euro sind gar nix gegen die 1000 $, die meine drei Mitreisenden zusammen innerhalb von zwei Tagen auf den Kopf gehauen haben. Beim Einkaufen musste ich auch die ganze Zeit still vor mich hingrinsen, da ich mir meine Mutter vorstellen musste, die mit meinen Vater bei ueber 30 Grad nen halben Tag zum Anzuege anprobieren schleppt. Waere fuer den wohl nen Scheidungsgrund
Hoi An ist von den reinen Lebenshaltungskosten aber wesentlich teurer als Hanoi und man kann ganz schoen Geld auf'n Kopf hauen auch ohne einkaufen zu gehen. Das ist wohl der Preis dafuer, dass man sich hier ziemlich stark auf die Touristen eingestellt hat. Am ersten Abend hier wollten wir mal das Nachtleben erkunden (1) und haben dann mit grosser Verwunderung festgestellt, dass hier ab 24 Uhr Sperrstunde ist und nix mehr geht. Um 23.30 ertoent der Gong fuer die letzte Runde und um Punkt 24 Uhr wird man freundlich aber bestimmt vor die Tuer gesetzt. Vor der Tuer warteten aber "zum Glueck" schon die Moppedtaxis, die einem anboten, einen pro Person fuer 1 $ in die "Full Moon Bar" zu bringen. Diese Bar stellte sich dann als eine wohl mehr oder weniger illegale Hinterhofbarrake heraus, in die alle betrunkenen Auslaender gekarrt wurden. Und fuer die Rueckfahrt waren die Moppedtaxipreise dann auf wundersame Weise auf ueber 3 $ gestiegen (fuenf Kilometer weit in der Pampa bezahlt man aber auch das, um nicht nach Hause laufen zu muessen).
Einer der Highlits in Hoi An war dagegen der Besuch bei einem Deutschen, der seit drei Jahren mit seiner vietnamesischen Frau und seiner zweijaehrigen Tochter in Vietnam lebt. Ich war mit seiner Frau auf dem Markt einkaufen und wir haben zusammen gekocht, und dabei habe ich wahnsinnig viel ueber Vietnam erfahren. Einige der Geschichten von Thomas gibts auch auf seiner Homepage unter
http://www.8ung.at/thomas_vn/berichte/erfahrungsberichte/erfahrungsberichte.html
Einen Tag spaeter haben wir uns dann Moppeds ausgeliehen und sind 40 Kilometer raus auf's Land gefahren, um uns das Weltkulturerbe der Cham-Ruienen in My Son an zu schauen. Es war echt super toll mit dem Motorrad raus auf's Land zu fahren, da hier zum einen hauptsaechlich Fahrraeder durch die Gegend fahren, und zum anderen nicht so viele Touristen vorbei kommen, da die meisten mit Bussen direkt nach My Son gebracht werden. Die Aussage im Hotel auf die Frage nach einer Strassenkarte wurde zwar mit "Very easy to find" beantwortet, was aber wohl so viel wie "Very cheap. Special price just for you" bedeutet. Aber nach ein paar mal Nachfragen haben wir's dann doch gefunden. Obwohl ich die ganze Zeit sehr wohl auf die Gefahren im Strassenverkehr geachtet habe, habe ich die groesste Gefahr doch etwas vergessen. Dies kam mir allerdings erst auf der Rueckfahrt in den Sinn, als ich schon durch meine Sonnenbrille hindurch meine Arme gluehen sah. Somit bin ich jetzt wohl etwas gebrantmarkt, wie man auch auf dem Foto unschwer erkennen kann
Dafuer habe ich dann erst einmal 3$ in After Sun Lotion investiert, heute den ganzen Tag am Pool im Schatten gelegen und mich erst bei Dunkelheit wieder vor's Hotel getraut (zum ersten mal war ich froh, dass es hier schon um 6 Uhr dunkel ist).
Habe gestern mein absolutes Lieblingsretaurant gefunden, in dem ich gerade eben schon wieder war. Da gibts jeden Tag nen anderes 5-Gaenge Seafood Menue. Gestern hab ich da Hai gegessen (ist etwas trocken) und heute sowas wie ne Flunder oder so (er wusste den deutschen Namen nicht und ich hab den Englischen vergessen).
Seit gestern bin ich auch wieder alleine unterwegs, worueber ich eigentlich auch ganz froh bin, da es in ner Gruppe doch etwas teurer wird, wenn man Abends unterwegs ist und man nicht immer das machen kann, worauf man gerade Lust hat.
Die anderen sind weiter in den Sueden gefahren und ich fahre morgen frueh zurueck nach Norden in die Kaiserstadt Hue, um nach dem ganzen Strand und dem Shopping wieder etwas Kulturprogramm zu haben.
Morgen ist auch das Drachenfest und ich bin mal gespannt, was da so alles passieren wird. Seit zwei Tagen laufen schon zig Gruppen von Kindern mit Drachenkostuemen und Trommeln durch die Strassen und belagern die Geschaefte und Restaurants, bis sie mit Geld gefuettert werden. Ist wohl sowas wie Fasching in Deutschland, aber wesentlich lauter.
Naja, kann da naechtes Mal bestimmt mehr berichten.
(1) Homer J.: "Marge, ich gehe rueber zu Moe. Schick die Kinder zu den Nachbarn, ich komm' sternhagelvoll zurueck" (Keine Experimente; 4. Staffel)
Mein Friseur!
Bauern bei der Arbeit auf der Strasse nach My Son und mein Finger.
Die Strasse nach My Son.
My Son.
Der Strand in Hoi An.
Ein Abend vor dem Drachenfest in der Altstadt von Hoi An.
Aufbruch: | 07.09.2005 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 09.10.2005 |
Hoi An
Laos
Malaysia