Leben im nördlichenTeil Lateinamerikas kennenlernen ;)
zu Besuch auf der Farm am Hummingbird Highway
Auch das ist ja jetzt schon wieder ueber 2 Wochen her, aber es war ein tolles Wochenende, das wir bei Michael, einem Auswanderer aus den USA, auf der "Farm" am Hummingbird Highway verbrachten. Die Farm, die eigentlich keine wirkliche Farm ist, liegt zwischen Belmopan und Dangriga und besteht aus einem ziemlich offenen Haus mit 2 Raeumen und einer grossen Holzterrasse dazwischen, wo mehrere Haengematten haengen. Unten gibt es eine Kueche und das war's. - Keine Toilette, kein Wasser (das brachten wir mit aller Verpflegung mit).
Wir trafen uns also am Samstag Morgen um 8:00 Uhr morgens mit Michael an unserer "french bakery" und machten eine Einkaufsliste. Dann ging ich mit Laurel und Jennice auf den Markt und holte die frischen Lebensmittel. (Einkaufen auf dem Markt gefaellt mir hier so gut, dass ich gar nicht mehr gerne in Supermaerkte gehe! Die sind hier aber auch eh sehr teuer.)
Anschliessend ging es los. Nat, Steve, Jennice und ich fuhren mit Michael. Ich bin froh, dass es hier eigentlich immer nur EINE Strasse gibt, keine Verkehrsregeln und "speed bumps", die einen daran hindern, zu schnell zu fahren. Die meisten Leute fahren hier naemlich nicht gerade in komplett nuechternem Zustand ... Es war aber eine schoene, gemuetliche Fahrt. Wir holten Wasser an der Tankstelle, die restlichen Lebensmittel in einem China-Supermarkt (guenstigere Supermaerkte) und dann fuhren wir auf dem Hummingbird Highway Richtung Dangriga. DIESE Strecke ist wie eine Bilderreise! Die Berge fangen an und der Dschungel scheint grenzenlos! Wirklich atemberaubend!
Da Michael nur ab und zu mal am Wochenende auf seiner Farm ist, wohnen noch andere Leute dort.
Als erstes zeigte er uns "seinen" Fluss, der ueber sein Grundstueck fliesst. Es war der Wahnsinn, mitten im Dschungel im Fluss zu baden. Natuerlich verbrachten wir die meiste Zeit am - nein, IM Fluss. Nat hatte zwei Taucherbrillen dabei und wir bewegten uns flussabwaerts mit der Warnung im Hinterkopf, dass wir uns nicht in stillen Wasserstellen aufhalten sollten wegen den Schlangen. Weiter unten gab es eine Art kleineren Wasserfall, der die perfekte Wasserrutsche war! Die Felsen waren so glatt, dass sie eine natuerliche Rutsche bildeten.
Irgendwann spaeter, kurz vor der Dunkelheit (die anderen, die nachkommen sollten, waren noch nicht da) beschlossen Jennice und ich im Fluss zu baden. Wir beeilten uns, das Ganze vor Einbruch der Dunkelheit hinter uns zu bringen. Es war ein tolles Gefuehl, sauber zu werden, auch wenn ich nicht gerade saubere Klamotten mit hatte.
Als wir zurueckkamen, waren die Maenner dabei, das Abendessen zu kochen. Die Guacamole (Avocado-Dip) war super! Das andere Essen dauerte etwas laenger, aber war mindestens genauso lecker. Irgendwann - es war schon lange dunkel und die Gegend ist einsam! - kamen dann auch die anderen drei Maedels vom Cornerstone Haus.
Ich habe das ganze Wochenende ueber kein EINZIGES Mal auf meine Uhr gesehen, die irgendwo in meiner Tasche war, und konnte die Tageszeit immer nur nach der Sonne schaetzen.
Wir sassen zumindest nach dem Essen noch lange draussen und beobachteten tausende von Gluehwuermern, die Michaels grosses Grundstueck ausfuellten und unaufhoerlich blinkten. Ich habe noch nie so viele auf einmal gesehen!!
Die Nacht habe ich in der Haengematte geschlafen. Es war leider schwer, sich vor den Muecken & Co zu schuetzen.
Ach, von den netten Insekten im Dschungel habe ich ja noch gar nicht erzaehlt. Am schlimmsten und "heimtueckischsten" sind nämlich die Sandfliegen. Sie sind winzig und erscheinen erstmal nur laestig. Irgendwann ist uns aber aufgefallen, dass wir winzige blutige Punkte auf Armen und Beinen haben. Diese kleinen Punkte werden zu Monsterstichen und meines Erachtens jucken sie um einiges mehr als normale Mueckenstiche! Na toll. Und da mich die Insekten hier lieben, glich meine Haut in den folgenden Tagen einem Gebirge und es war NICHT angenehm ... Der interessanteste Stich war auf meinem Ellbogen, der eine wirklich beeindrueckende Groesse hatte. Ich hatte Bedenken, dass das schließlich einer dieser Stiche war, in dem ein Wurm waechst, den man dann erst ersticken muss, bevor man ihn rausholen kann ...... War aber gluecklicherweise nicht der Fall ...
Wir waren wohl ziemlich frueh wach am naechsten Morgen. Wieder war der Fluss und "Lianenschwingen" angesagt. Irgendwann kamen einige Freunde aus San Ignacio an, die nur an dem Tag fuer unser BBQ kommen wollten. Wir verbrachten die meiste Zeit bei der Wasserrutsche und irgendwer kuemmerte sich um das Essen. Ich bekam auch eine Fuehrung durch die Pflanzenwelt, die einfach so beeindruckend ist.
Das Essen war super und anschliessend ging es nach Hause. Die Dusche tat an dem Abend besonders gut.
Das Traurige am gleichen Abend war, dass wir uns von den 3 Maedels aus dem 2-Wochen-Programm verabschieden mussten. Die drei fehlen hier auf jeden Fall, weil es lustig war mit ihnen.
Fotos:
von Michaels Grundstueck
Steve hat uns vor diesem Mitbewohner gerettet.
nicht nur Geschirr ... (Suchbild)
Aufbruch: | 18.08.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 09.01.2007 |
Guatemala
Belize