Ein kölsches Mädsche unter Schweizern
Städtetouren: Bern
Das erste Ziel meiner großen Sight-Seeing-Tour war Bern, mit ca. 133.000 Einwohnern die Bundeshauptstadt der Schweiz...und zudem dank der einzigartig erhaltenen Altstadt auch UNESCO- Weltkulturerbe. Die Stadt ist - wie wohl die meisten Städte der Schweiz - etwas bergig, und malerisch am Fluss Aare gelegen. Den Bewohnern sagt man besonders die berühmte Schweizer Gelassenheit und Ruhe nach. Die Amts- und Schriftsprache ist Deutsch - sehr praktisch für mich! Mareike und ich haben also für die anderen mitgereisten Erasmus-Studenten bereitwillig den Dolmetscher und Fremdenführer gespielt
Kurz zur Geschichte der Stadt: Bern wurde 1191 von Herzog Berchthold V. von Zähringen gegründet und verdankt ihren Namen - einer Sage nach - dem Fang eines Bären, der daher auch heute noch Wahrzeichen der Stadt ist. Es gibt hier sogar den so genannten Bärengraben, in dem einige der Tiere gehalten werden. Dank zu niedirger Temperaturen waren sie allerdings alle in ihrer Höhle verschwunden und wir haben leider keinen zu Gesicht bekommen =(
Der Herzog baute die Stadt nach einem klaren Plan: Sie wurde auf der Landzunge in einer Schlaufe der Aare errichtet, so dass sie auf drei Seiten auf natürliche Weise geschützt war. Auf der vierten Seite wurden eine Mauer und ein Wehrturm errichtet. Diese geschützte Lage ermöglichte ein rasches Wachstum der Stadt in Richtung Westen: Wehrturm am westlichen Ende war bis 1256 der Zytgloggeturm (=Zeitglockenturm), eine wichtige Sehenswürdigkeit auf jeder Touristen-Liste. Als die Stadt weiter wuchs, löste der Käfigturm den Zeitglockenturm bis 1345 ab, bevor bis 1622 der Christoffelturm (mittlerweile abgerissen) als Abwehrturm genutzt wurde.
Nach dem Aussterben des Geschlechts der Zähringer (1218) erlangte Bern schließlich die Reichsfreiheit und wurde mit Siegen in der Schlacht am Dornbühl (1298 über Freiburg und die Habsburger) und dann im Laupenkrieg (1339) über die Savoyer endgültig unabhängig. Nach dem grossen Brand von 1405 erfolgte der Wiederaufbau der vorher aus Holz erbauten Stadt in Sandstein. Das damals entstandene mittelalterliche Stadtbild ist heute noch weitgehend unverändert erhalten.
1848 wurde Bern schließlich durch die erste Eidgenössische Bundesversammlung zum Sitz der Bundesbehörden bestimmt.
Und für die Naschkatzen unter euch: Aus Bern stammt die bekannte Toblerone - lecker
Die wunderschöne Altstadt Berns hält viele Sehenswürdigkeiten für Touristen bereit. Die Hauptachse des historischen Zentrums verläuft vom Bahnhof zur Nydeggbrücke, wobei man die Spital-, Markt-, Kram- und Gerechtigkeitsgasse entlang läuft. In ihrer Gesamtheit bilden sie das wohl bedeutendste historische Bauensemble der Schweiz - das sagt jedenfalls mein Reiseführer Besonders geprägt wird das Stadtbild von den schönen Arkadengängen und den zahlreichen Figurenbrunnen, aus dem 16. Jahrhundert. Darunter unter anderem der so genannte "Kindlifresserbrunnen" von 1546, der in der Vergangenheit als abschreckendes Beispiel für freche Kinder gedacht war.
Weiteres Highlight der Stadt ist die bereits erwähnte Kramgasse, das Schmuckstück der Berner Straßen. Hier reihen sich sehr schöne Barockfassaden aneinander und weitere Brunnen ergänzen das harmonische Bild der Altstadt. Zudem findet sich hier das Albert-Einstein-Haus, in dem der Physiker von 1902-1909 lebte. Eine kleine Austellung im Inneren erinnert an den geborenen Berner. Kleine Zusatzinfo: auch der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt, der Maler Paul Klee und die Schauspielerin Liselotte Pulver sind Kinder der Stadt.
Darüber hinaus gibt einige historische Kirchen, die ebenfalls für einen Besuch in Bern belohnen. In der Nähe vom Hauptbahnhof steht zum Beispiel die Heiliggeistkirche aus dem 18. Jahrhundert, der wohl bedeutendste protestantische Sakralbau der Schweiz aus der Zeit des Barock. Die Nydeggkirche hingegen ist ein spätgotischer Saalbau, der über den Fundamenten der geschleiften Reichsburg errichtet wurde. Am eindrucksvollsten ist allerdings ohne Frage das Berner Münster, dessen 100 Meter hoher Turm die Dächer der Altstadt überragt. Die stattliche Kirche blickt auf eine ungewöhnlich lange Bauzeit zurück: zwischen der Grundsteinlegung 1421 und der endgültigen Fertigstellung liegen rund 150 Jahre.
Ach ja...und damit ihr mich nicht vergesst:
Aufbruch: | 05.03.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 02.07.2007 |
Italien
Zürich