Ein kölsches Mädsche unter Schweizern

Reisezeit: März - Juli 2007  |  von Janine Gruschwitz

Städtetouren: Lausanne

Und noch ein wunderschönes Fleckchen Erde haben wir entdeckt: Lausanne! ...wobei es uns die Stadt bei strahlendem Sonnenschein auch nicht wirklich schwer gemacht hat. Sie liegt - in mehreren Terrassen gebaut und in eine schöne Hügellandschaft eingebettet - über dem Nordufer des Lac Léman, dem Genfer See...klingt komisch, ist aber so Mit ihren ca. 128.000 Einwohner gilt Lausanne neben Genf als das zweite kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der französischsprachigen Schweiz, wobei sie historisch gesehen immer im Schatten Genfs gestanden hat.

Als eifrige Touristen haben wir uns direkt nach unserer Ankunft in Lausanne an der Information des Bahnhofs mit einem Stadtplan ausgerüstet und sind vorerst - mehr oder weniger streng - der eingezeichneten Tour gefolgt, um möglichst keine der vielen Sehenswürdigkeiten zu verpassen. Los ging es am Verkehrsmittelpunkt der Stadt, dem "Place St-François" mit einer gleichnamigen gotischen Kirche aus dem 13. Jahrhundert.

St. François

St. François

Von hier aus gelangt man automatisch auf die "Rue de Bourg", eine der Hauptstraßen der Innenstadt mit vielen netten Geschäften. An deren Ende dann den Hügel hinauf zum unumstrittenen Highlight Lausannes, der "Cathédrale Notre-Dame", die den Hügel der Oberstadt krönt. Nach hundertjähriger Bauzeit wurde sie 1275 geweiht und gilt - in Stil und Dimensionen mit französischen Vorbildern vergleichbar - als bedeutendstes Bauwerk der Gotik in der Schweiz. Das figurenreiche Portal an der Westfassade wurde allerdings erst im frühen 16. Jahrhundert gestaltet. Darüber hinaus sollte auch das wunderschöne Rosenfenster am südlichen Querschiff besondere Erwähnung finden - très chic!

Cathédrale Notre-Dame

Cathédrale Notre-Dame

Das figurenreiche Westportal der Kathedrale

Das figurenreiche Westportal der Kathedrale

Imposant

Imposant

Das Rosenfenster

Das Rosenfenster

Hans-guck-in-die-Luft

Hans-guck-in-die-Luft

Noch weiter nördlich findet man dann das Schloss Saint-Maire, eine ehemalige Bischofsresidenz aus dem späten 14. Jahrhundert mit netter, wenn auch in die Jahre gekommener Backsteinarchitektur. Seit 1798 war es Residenz der Berner Vögte, heute sitzt hier die Kantonsregierung.

Château Saint-Maire

Château Saint-Maire

Wieder zurück an der Kathedrale geht es dann die teilweise überdachten "Escaliers du Marché", die Markttreppen, hinunter zum "Place de la Palud", wo sich das "Hôtel de Ville", das Rathaus, mit Renaissancefassade aus dem 17. Jahrhundert, befindet. Einst Marktquartier, ist es mittlerweile Sitz der Stadtverwaltung und des Stadtrats. Außerdem steht hier - wie könnte es auch anders sein - ein Gerechtigkeitsbrunnen von 1726. Einen solchen scheint es ja in jeder Stadt der Schweiz zu geben, weshalb ich es mir nun zum Ziel gemacht habe, diesen roten Faden auf all unseren Städtetouren aufzuspüren

Die Treppen

Die Treppen

Das Rathaus

Das Rathaus

Der Gerechtigkeitsbrunnen - mein roter Faden

Der Gerechtigkeitsbrunnen - mein roter Faden

Von der vorgegebenen Route abweichend, die "Rue Madeleine" Richtung Norden gehend, stößt man schließlich auf den "Place de la Riponne", wo der "Palais de Rumine" steht, ein sehr eindrucksvolles Gebäude, das Sammlungen zu Geologie, Zoologie, Geschichte und Archäologie, sowie das städtische Kunstmuseum beherbergt. Darüber hinaus findet sich hier auch die Kirche Saint-Laurent aus dem 18. Jahrhundert, die auf den Ruinen einer ehemaligen Kirche aus dem Jahre 1000 errichtet wurde.

Palais de Rumine

Palais de Rumine

Der Stadtplan und ich

Der Stadtplan und ich

Saint-Laurent

Saint-Laurent

Doch nun zurück zum Rathaus im Herzen der Innenstadt: Durch die vielen kleinen Gassen gelangt man letztlich wieder zum Ausgangspunkt der Route. Dabei wollten wir es jedoch nicht bewenden lassen und haben daher auf eigene Faust weitere Sehenswürdigkeiten Lausannes ausfindig gemacht. Folgt man zum Beispiel der Hauptstraße nach Westen, gelangt man zur "Esplanade de Montbenon", einem eindrucksvollen Anwesen, das von herrlichen Gärten umgeben ist und einen traumhaften Blick auf den Genfer See und die Berge bietet. Genau der richtige Ort für eine kleine Verschnaufpause

Montbenon

Montbenon

*träum*

*träum*

Letztes Highlight war dann der Vorort Ouchy direkt am See. Hier findet sich nicht nur ein großer Hafen, sondern es laden auch viele kleine Cafés und ein atemberaubendes Panorama zum Verweilen ein. Wer dann immer noch nicht genug bekommen hat, kann sich noch die tollen Bauten aus dem 19. Jahrhundert anschauen, in denen heute noble Hotels untergebracht sind, wie zum Beispiel das "Château d'Ouchy", das "Hôtel d'Angleterre" und das "Beau Rivage". Darüber hinaus findet man hier auch das "Musée Olympique", das über die Geschichte der Spiele in Lausanne informiert.

Das ist doch mal ein Panorama: See und Berge

Das ist doch mal ein Panorama: See und Berge

Und weil wir so tapfer durchgehalten haben, hat uns Lausanne zum Abschied mit einem grandiosen Sonnenuntergang belohnt...aber seht selbst:

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Erasmus machts möglich: Schweizer Gelassenheit, französische Sprache und kölsche Lebenslust treffen aufeinander - c'est la vie!
Details:
Aufbruch: 05.03.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 02.07.2007
Reiseziele: Schweiz
Italien
Zürich
Der Autor
 
Janine Gruschwitz berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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