Ein kölsches Mädsche unter Schweizern

Reisezeit: März - Juli 2007  |  von Janine Gruschwitz

Kleine Unterschiede

Ostern - oder auch "Paques" genannt...die Geschäfte haben geschlossen, die Menschen verbringen die Feiertage mit ihren Familien und (fast) alle neuen Freunde sind in die Ferien oder nach hause abgereist...kurzum: es herrscht endgültig "tote Hose" in Neuchâtel Was mir wiederum eine willkommene Ruhepause und die Zeit für einen neuen Bericht verschafft. In den paar Wochen, die ich mittlerweile hier lebe, sind mir nämlich einige interessante, negative oder auch einfach nur amüsante Unterschiede zwischen Köln und Neuchâtel aufgefallen...und diese möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:

1.Fangen wir mit dem Negativen an: Der Studentenausweis ist hier leider nicht gleichzeitig ein Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel. Für Bahn und Bus muss also auch ein armer Student separat zahlen und - richtig! - entscheidet sich zu Fuß zu laufen
2.Wo wir direkt beim Thema Geld wären: Hier bezahlt man in Schweizer Franken (CHF), nicht in Euro (€). Nicht nur, dass in der Schweiz ohnehin schon alles teurer ist...nein, die Digitalanzeige der Kasse im Supermarkt zeigt so auch jedes mal einen derart hohen Betrag an, dass der Schock auch nach mehreren Wochen immer noch automatisch einsetzt.
3.Von den Preisen einmal abgesehen, hat Einkaufen im Supermarkt hier aber auch einen gewissen Spaßfaktor: Um nämlich mit dem Einkaufswagen in eine andere Etage zu gelangen, gibt es nicht - wie bei uns - so ein Rolltreppenband (also eine Rolltreppe ohne Treppenstufen...keine Ahnung, wie man diese Dinger nennt...gibt es da überhaupt ein Wort für oder ist das so wie mit den Waren-Abtrenn-Dingern an der Kasse?) Jedenfalls gibt es hier eine normale Rolltreppe für uns Menschen und ein separates Beförderungsband für den Einkaufswagen - sehr innovativ! Konnte mir daher auch - trotz skeptischer Blicke meiner Miteinkäufer - nicht verkneifen, ein Beweisfoto zu schießen

4.Und wo wir gerade bei der Beförderung von allen möglichen Gefährten sind, muss ich doch eben auch noch anmerken, dass die Busse hier an solchen Elektrokabeln entlang fahren, wie bei uns zu hause die Straßenbahnen. Warum, habe ich allerdings noch nicht herausgefunden. Das reiche ich dann nach...
5.Davon abgesehen gibt es auf der Straße noch einige interessante andere Unterschiede zu beobachten. So, haben die Fußgängerampeln in Neuchâtel zum Beispiel nicht nur ein rotes und ein grünes Männchen, sondern auch ein gelbes - sehr nett anzuschauen, das Trio

6.Außerdem sind die Polizisten hier nicht grün, sondern blau...also die Uniformen Wobei das wohl nicht allzu neu ist, denn einige deutsche Städte (wie z.B. Hamburg) haben das ja schon längst nachgemacht. Nur wir Kölner bleiben den grünen Männern noch treu...
7.Öffentliche Ordnung ist hier das Stichwort. Es gibt ja eine Sache, die kann ich ganz und gar nicht gutheißen: Montagvormittags haben hier die Läden geschlossen!!! Ja, was ist das denn für 'ne Reglung, bitteschön? Da könnte ja jeder kommen und sein Geschäft zumachen, wann immer er wollte, sich einfach ein verlängertes Wochenende machen und so den Kater vom vielen Feiern auskurieren...ne, ne, ne *empört* Und wo soll ich nun bitte montags mein Brot und meine Milch her bekommen? Da fühlt sich natürlich mal wieder niemand für verantwortlich
8.Eine - meiner Meinung nach - besondere Kuriosität hab ich noch für euch: Auf der Post muss man hier solche lustigen Märkchen ziehen...da komme ich mir jedes mal vor wie auf dem Amt. Aber zum Glück geht es hier schneller Im Gegenzug zu dieser netten (und wirklich effektiven!) Regelung, ist der Kontoauszug dafür nicht so ein schicker, quaderförmiger Zettel aus festem Papier, sondern nur ein billiger Wisch, der aussieht wie ein Kassenbon. Da muss man auf der Hut sein, dass man den nicht aus Versehen wegwirft Aber gut...
9.Nun zum Abschluss noch ein echtes Schmankerl, um euch zu hause ein bisschen neidisch zu machen. Denn ich weiß ja nicht, wie bei euch der Ausblick aus dem Hörsaal ist, aber sicherlich nicht so, oder?

Konzentration ade

Konzentration ade

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Erasmus machts möglich: Schweizer Gelassenheit, französische Sprache und kölsche Lebenslust treffen aufeinander - c'est la vie!
Details:
Aufbruch: 05.03.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 02.07.2007
Reiseziele: Schweiz
Italien
Zürich
Der Autor
 
Janine Gruschwitz berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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