"Mit dem Fahrrad rund um die Nordsee"
Hei Norge!: Norge Teil 2
In Langesund angekommen, gings gleich mal zum Campingplatz. Mann, war der schlecht beschildert. Gut, aber dann doch gefunden und wir staunten nicht schlecht. Ein kleines, aber sehr nobles Hotel fanden wir vor, wo sich die Leute mit ihrem besten Anzug praesentierten. Wir trauten uns kaum hinzugehen, da wir Angst hatten was kaputt zu machen. Wenn Ihr jetzt aber dachtet der dazugehoerige Campingplatz entspricht der gleichen Qualitaet, dann liegt ihr falsch. Das Gras sah auch schon lange keinen Rasenmaeher mehr, es standen 2 sehr alte Campingwaegen herum, in denen das Personal wohnen musste. Ausser einem Reiseradler aus England und uns waren keinen anderen Camper zu sehen.
Aber dann, nach einer ruhigen Nacht ging es wieder los. Wir hatten ein harten Tag vor uns. Grossteils ging es ueber Schotterpisten, nur an den Steigungen fanden wir Asphalt vor und dass nicht ohne Grund. Denn die Steigungen waren so steil, dass wir zu zweit die Fahrraeder hochschieben mussten. Beim Bergab fahren warten sogar Strassenschilder vor dem extremen Gefaelle. Schliesslich kamen wir doch in dem lieblichen, kleinen Hafenstaedtchen "Kragero" an. Dort hatten wir auch das 1. Mal ein Problem mit unserem Zelt. Eine Stange ist gebrochen, was wir jedoch schnell reparieren konnten.
Nun war er da, der Tag an dem Verena Geburtstag hatte. Natuerlich musste der Tag etwas besonderes sein. Wir mieteten uns ein kleines Motorboot und erkundeten damit das Inselreich um Gjeving. Diese Schaerenlandschaft war wirklich sehr beeindruckend und ein besonders Erlebnis.
Ein paar Tage spaeter erreichten wir Kristiansand, geplant war eigentlich eine genaue Erkundung der Stadt, doch aber wir hatten es eilig, "sehr" eilig. Denn in der letzten Nacht hatten wir Stangenbruch Nr. 2 und 3. Das bloede daran ist ja, dass bei einem Stangebruch der Stoff mit aufreisst, worin sicht die Stange befindet. Schoen langsam schaut es aus wie ein Schweizer Kaese. Laut Auskunft des Zelthersteller soll sich der Generalvertrieb ihrer Marke fuer Norwegen in Kristiansand befinden, die uns vielleicht weiterhelfen koennen. Zu unserem Glueck mussten wir dann noch feststellen, dass sich diese Firma 10 km ausserhalb der Stadt befindet. Nach ein paar Mal verfahren, kamen wir dann aber doch dort an. Dort wurden wir sehr freundlich behandelt. Gleich 3 Leute kuemmerten sich um unser Problem. Wir bekamen neue Stangen und fuer die Risse im Zelt hatten si auch schon eine Idee. Sie schickten uns zu einer Moebelpolsterei, die Naehmaschinen hatten um den Schaden provisorisch zu beheben. Als es ans Bezahlen ging, sagten sie nur mit einem Laecheln im Gesicht, " es kostet nichts, das gehoert zum Service". So konnten wir gut guelaunt weiterfahren und mussten keine Angst mehr haben, dass wir die Nacht im Freien verbringen muessen.
Unser Fahrt konnte also weitergehen in die suedlichste Stadt Norwegens, "Mandal". Diese Stadt hat ein ganz besonderes Highlight, was man in Norwegen gar nicht vermuten wuerde. Einen wirklich sehr schoenen, weissen Sandstrand gibt es hier zu bewundern. Wo es eine suedlichste Stadt gibt, muss es natuerlich auch einen suedlichsten Punkt geben. Und zwar das Suedkap "Lindesnes". Wir waren ueberwaeltigt von der Schoenheit dieser Landschaft. Highlight ist hier ein Leuchtturm auf einem Huegel, von dem man eine grandiose Aussicht geniesst. Und will man sich von hier aus aufmachen zum Nordkap, dann sind es genau 2.518 km.
Tags darauf lernten wir die Gastfreundlichkeit der Norweger kennen. Bei einer Rast kamen wir mit einem Mann ins Gespraech, der uns zu sich nach Hause auf einen Kaffee einlud. Die ganze Familie war anwesend und aus einem Kaffe wurden viele Kaffee's. Und so sassen wir einige Stunden im Kreis der Familie und unterhielten uns sehr nett.
Eine grosse Ueberraschung gab es fuer uns, als wir auf die Halbinsel Lista kamen. Eine Fatamorgana tat sich vor uns auf. Ein fast, topfebenes Land mit kilometerlangen Sandstraenden mit dahinterliegenden Duenen, erinnerte uns sehr stark an Daenemark. Eigentlich, nur die in der Ferne liegenden Berge passten nicht ins Bild. Es war mal eine Wohltat fuer die Fuesse mit viel weniger Kraftanstrengung vorwaerts zu kommen. Leider waehrte dieses Glueck nur 10 km.
Aufbruch: | 15.05.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | September 2007 |
Dänemark
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Norwegen
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