"Mit dem Fahrrad rund um die Nordsee"
Faroer Inseln
Fast puenktlich um 19:00 Uhr ging es los. Die Faehre legte vom Hafen in Bergen ab und tschipperte los Richtung Faroer Inseln. Wir waren ganz schoen erstaunt, wie gross die Noroenna (Name des Schiffes) war. Fuer die ca. 22 Std. Fahrzeit waren wir in einem Couchette untergebracht. Was aber eher eienr Besenkammer gleicht, inkl. 3 Stockbetten. Aber auch fuer Unterhaltung ist gesorgt, so kann man sich entweder im Buffett, exclusives Restaurant, Bar oder Disco gemuetlich machen. Aber die meiste Zeit verbrachten wir in unserem Schlafgemach, weil wir feststellen mussten, dass aus uns keine grossen Seefahrer werden. Die Seekrankheit hatte uns voll im Griff. Und so waren wir froh, dass wir am Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein Torshavn erreichten.
Es war ein schöner Anblick auf die kleinsten Hauptstadt der Welt, mit ca. 15.000 Einwohner, was zugleich aber auch die groesste Stadt, der 18 Inseln ist. Am morgen darauf gings los um die Inseln zu erkunden. Zuvor holten wir aber noch unsere lange Thermounterwaesche raus, denn es war wirklich sehr kalt und windig. Wir bekamen also nichts zu spueren von den knapp 40 Grad, die es bei uns zu Hause zur Zeit haben soll. Was uns aber ehrlich gesagt nicht so viel ausmachte, denn wir fuehlten uns als ob wir gerade bei dem Film "Herr der Ringe" mitspielen. Diese Landschaft ist wirklich ein Wahnsinn, mit ihren hohen, Grasbedeckten, Baumlosen Bergen, wie man es sonst nie sieht. An diesem 1. Tag kamen wir auch durch unseren 1. Tunnel durch, von denen es hier eine ganze Menge gibt. Es ist wirklich nicht sehr angenehm als Radler durch zu fahren, denn die Luft darin ist gerade nicht sehr erfrischend. Ausserdem war uns auch klar, dass wir unbedingt eine Warnweste benoetigen, da die Beleuchting sehr spaehrlich war. Auf den Inseln soll es aber auch Tunnel ohne Beleuchtung geben. Fuer diesen Tag waehlten wir als Endziel das Dorf "Saksun", wo wor aber scho ein kleines Stueck vorher einen tollen Zeltplatz in diesem mystischen, bezaubernden Tal fanden.
Schliesslich ging es auch los Richtung "Tjornovik", wo wir auch am groessten Wasserfall, der Faroer vorbeikamen, wo es aber nicht besonders viel Wasser zu bewundern gab. So wie wir aber spaeter erfuhren, soll es seit langem nicht mehr geregnet haben. Neugierig waren wir aber schon besonders auf die 2 versteinerten Trolle, die man in Tjornovik besonders gut sehen soll. Dann ging es zum Teil die gleiche Strecke wieder zurueck, was auf den Faroern leider oft vorkommt, denn die meisten Strassen enden als Sackgassen. Und so fuhren wir auf die gegenueberliegende Insel den selben Weg nach Eidi, einem sehr kleinen, farbenfrohen Doerfchen.
Hier quartierten wir uns mal fuer die naechsten 2 Tage ein, denn am naechsten Tag war unsere 1. Gipfelbesteigung geplant. Hinauf ging es auf den 882 M hohen Slaettaratindur, dem hoechsten Berg der Faroer. Was doch eine ganz schoene Anstrengung ist, denn er ist, wie die meisten Berge der Faroer, sehr "steil". Aber dafuer bekommt man eine tolle Aussicht auf all die andren hohen Berge der Faroer.
Die Anstrengungen gingen am naechsten Morgen aber noch weiter. Es ging bei Eiseskaelte und Nebel auf einen ueber 400 M Seehoehe gelegenen Pass, der uns nach Gjogv bringen sollte. Highlight ist dor ein Naturhafen, der ganz nett anzusehen ist. Und fuer diese Sehenswuerdigkeit nahmen wir es in Kauf Tagsdarauf diesen Pass wieder zurueck hoch zu strampeln. Das schlimmste an diesem Tag war aber nicht dieser Berg, sondern der 6 km lange Unterseetunnel, den wir zu bewaeltigen hatten. Er war zwar gut beleuchtet und die ersten 3 km ging es nur Bergab, aber kaum in der Mitte des Tunnels angekommen, mussten wir die restlichen 3 km Bergauf strampeln, was bei der stickigen Luft echt kein Zuckerschlecken ist. Was fuer eine Erloesung, wenn man endlich Licht am Ende des Tunnels sieht. Somit hatten wir auch "Klaksvik", die 2. groesste Stadt der Faroer erreicht. Der dortige Campingplatz war Fest in deutscher Hand, man traf auch andere Reisende, manche auch mit dem Rad unterwegs, es wurde ein ganz lustiger Abend.
Auf den gesamten Faroer hatten wir aber regelmaessig andere Reisende kennengelernt, wie zB den Pensionist aus Koeln, der mit seinem Camper unterwegs war; die aeltere Dame aus Deutschland, die schon seit Jahren vom Nordvirus infiziert ist; der Lehrer aus Holland, der schon sehr viel mit dem Rad in Nordeuropa gereist ist, ...
Da wir uns den Tunnel bei der Rueckfahr ersparen wollten, ging es mit dem Bus zurueck nach Torshavn. Von dort aus soll es in den Sueden der Faroer gehen, auf die Insel "Sandoy". Namensgeber der Insel ist ein paar 100 M langer Sandstrand in Sandur, wo wir uns die naechsten paar Tage aufhalten werden. Der 1. Tag war vom Wetter her ganz ok, bis auf den Wind, aber das ist auf den Faroern ganz normal. Und so begaben wir uns zu Fuss auf Entdeckungsreise. Zu bewundern gab es eine 200-300 M hohe Felssklippe mit zahlreichen Voegeln. Papageientaucher bekamen wir leider nicht zu sehen, die auf den Faroern auch heimisch sind. Gut, dass wir diesen Tag noch ausgenutzt hatten, den die folgenden 2 Tage war es "sehr" stuermisch mit viel Regen und Nebel. Unser neues Zelt konnte jetzt zeigen, ob es nun wirklich so sturmstabil ist, wie es im Prospekt gestanden ist. Aber nach diesen 2 Tagen haben wir jetzt vollstes Vertrauen zu unserem Zelt, dass es bis zum Ende der Tour haelt.
Schliesslich zog es uns wieder nach Torshavn zurueck, denn wir wollten ein besonderes Ereignis nicht verpassen. Den St. Olavstag, der Nationalfeiertag der Faeroer. Gefeiert wird aber 2 Tage lang. Am Eroeffnungstag findet eine Parade statt, wo die Musikkapelle, gefolgt von Sportvereinen, Reitverein, Pfadfinder, usw. Einzug haelt. Danach findet noch eine Rede statt, womit das Ganze feierlich eroeffnet ist. Wie wichtig sie das nehmen, zeigt sogar, dass das faroerische Fernsehteam anwesend war. Schoen anzusehen sind auch die vielen Trachten, womit sich viele Faroerer gekleidet haben. Weiters gibt es auch viele weitere Veranstaltungen, wie das Ruderbootrennen, Auftritte von Kuenstlern, Gesangsverein, usw. Viele Leute schlendern aber auch nur gemuetlich durch die Gassen und treffen alte Bekannte. Den Abschluss dieser 2 Tage bildet ein gemeinsames Singen, dass um Mitternacht statt findet.
Ein paar Stunden spaeter hiess es aber auch Abschied nehmen von den Faroern, denn unser Schiff wartete schon um mit uns gemeinsam nach Schottland ueberzusetzen. Es waren wirklich wunderschoene, tolle, unvergessliche 11 Tage auf den Faroern und wir koennen jeden nur empfehlen diese Inseln zu besuchen.
Aufbruch: | 15.05.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | September 2007 |
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