Peru

Reisezeit: Juli - Oktober 2007  |  von Jonathan Sieger

Neues von den Beachboys

Wie ihr vielleicht euch denken konntet, sind wir nicht mehr in dem Genuss in einem Hostal zu naechtigen, das ueber einen Internetanschluss verfuegt.
Aus diesem Grund einerseits und einem meist voll ausgefuellten Tagesablauf andererseits, musstet ihr ech jetzt mal laenger auf einen neuen BEricht ueber unsere Heldentaten gedulden.

Waehrend des letzten Berichtes residierten die ehemaligen Andenritter in Trujillo bzw. Huanchaco.
Trujillo ist in erster Linie fuer seine Ausgrabungstaette Chan-Chan bekannt, die wir natuerlich gleich besucht haben.
Ein bisschen entaeuscht standen wir dann vor kleinen, braunen Lehmwallen, die einst einmal das Fundament einer 100.000 Mann grossen Inkastadt gebildet haben.
Als waere unser bis dahin staendig begleitendes Diarrhoeiproblem schon nicht genug, holten sich Fee und Maxi eine mehr oder weniger heftige Fischvergiftung.

Der ganze Spass gipfelte dann in einer 10-stuendign Busfahrt nach Mancora, bei der wir uns unwissender Weise ein Busunternehmen ausgesucht hatten, das nur Busse ohne Toilette besitzt.
Dementsprechend froh waren wir dann auch, als wir in dem kleinen Mancora unter der tropischen Sonne Nordperus ankamen.
Mancora erinnrt durch seine vielen Touristen und den zahlreichen relativ teuren Bars, eher an Ibiza oder Mallorca, als an das von uns erhoffte charmante Fischerdorf irgendwo in der Naehe des Aequators.
Wie dem auch sei, laesst es sich hier trotzdem in Anbetracht von 30 Grad im Schatten, Haengematten und kilometerlangen Sandstraenden sehr angenehm seine Zeit verleben.

Obwohl Mancora im Reisefuehrer und unter Surfern ein Paradies zum Wellenreiten sein soll, fanden statt haushohen Bigwaves, hundehuettenkleine Smallwaves, die mit der Wellenmacht vom Starnbergersee zu vergleichen sind.

So entschieden wir uns unser Glueck im weiter suedlich gelegenen Lobitos, dort wo der Tropische- und der Humboldtstrom zusammenbuffen.
Auf unserer Reise hatten wir da Glueck schon einige komische Leute kennenlernen zu duerfen. So machten wir auch in Lobitos die Bekanntschaft mit einem Vollpfosten von protestantischen Messdiener, der mit Gottessegen und Dornenkranz auf den Wellen dieser Welt betend unterwegs ist.
Gleichzeitig war ehr stolzer Besitzer von drei Gaestebetten, die man aber auch nur dann benutzen durfte, wenn man mit gewaschenen Fuessen, ohne Alkohol und nicht rauchend sein geweihtes Heim betrat.
Die Ueberlegeung einfach wo anders zu schlafen und auf Laetzchen beim Essen zu verzichten ist leichter gesagt als getan, da Lobitos vor 15 Jahren, nachdem Erdoel dort entdeckt wuerde, nur noch stolzer Besitzer von Pipelines, Erdoelsilos, Bohrinseln,6 Hauesern und einem Kiosk ist.
Dafuer lockt Lobitos mit Einsamkeit, super Wellen (maxi war zu dick fuer die Bretter, Joni zu kurz und wo war Felix eigentlich) und einem ziemlich coolen Restaurantbesitzer.
Dieser ermoeglichte uns mit einem an eine Nussschale anmutenden Fischerboot mit echtem Fischer drauf unser Mittag- und Abendessen zu jagen.

Surftechnisch muessen wir uns leider eingestehen das wir nur Semiprofessionel an das Ufer gespuelt wurden.
Wir versuchten mehr den anderen surfenden Surfern auszuweichen und die Technik zu kopieren, als selbst zu surfen.
Wir feierten dennoch ein paar kleine Erfolge, die aber nicht im Verhaeltnis zu unseren Miserfolgen bzw. Stuerzen stehen.
Trotzdem haben wir gelernt aus dem Stuerzen ein maximum an Spass rauszuholen, so dass wir sagen koennen, dass sich der Abstecher in den Sueden gelohnt und die Surfwelt neue Feinde hat.

Alles Liebe haltet Muenchen sauber, freut euch ueber saubere Toiletten und fliessend Wasser,
liebe gruesse eure Flugenten
Tick, Trick und Track

Die Weitere Aussicht:
Muenchen: Langweilig, ein Tief verdrueckt die Stimmung. Die ersten Leute bereiten sich auf die Wiesn und den Schulanfang vor
Mancora: 22 Geburtstag von der Schweizer Staatsbuergerin Sonja, dann weiterfahrt nach Piura.
Cocktails, Cocktails, Hahnschwanz.

Wir wollten am Schluss dieses Berichtes noch ein paar Zeilen ueber das Erdbeben verlieren.
Anders als in den Nachrichten berichtet, merkte man hier im Norden von dem Erdbeben nichts.
Wir haben erst in einem ziemlich perfidem Bericht im Fernsehn ueber das Unglueck gehoert.
Es fehlt den Leuten in Ica zwar nicht quantitativ an Helfern, dennoch mangelt es wie so oft an Fachkraeften.
So sind zum Beispiel die Krankenhaeuser in Lima Berichten zu Folge masslos ueberfuellt.
Da wir mit unserer Faehigkeiten dort eher weniger ausrichten koennten haben wir uns ueberlegt nicht als Helfer nach Ica zu fahren, sondern unsere Reise wie geplant fortzusetzen. Die Leute hier folgen eigentlich ganz normal ihrem Tagesablauf. Es kommt einem vor, als ob sich dieses Erdbeben in einem anderem Land zugetragen haette.
Natuerlich kann auch in Peru mit seiner maroden Wirtschaft, die finanzielle Last die ein solches Erdbeben mit sich bringt nicht ohne fremde Hilfe stemmen.
Ob man in einem solchen Fall spendet oder nicht, ist natuerlich jedem selber ueberlassen, wir koennen jedeglich sagen; das Geld wird hier gebraucht!

warten in der wueste

warten in der wueste

ohne radaufhaengung faehrt sichs naemlich schlecht

ohne radaufhaengung faehrt sichs naemlich schlecht

oily sunset

oily sunset

bitchboys

bitchboys

© Jonathan Sieger, 2007
Du bist hier : Startseite Amerika Peru Neues von den Beachboys
Die Reise
 
Worum geht's?:
Also, der Plan, der von uns dreien bis jetzt gefasst wurde, ist eine Durchreise von ganz Peru innerhalb von drei Monaten. Dabei wollen wir uns primär im Hochland Perus aufhalten, so zu sagen auf den Spuren der Inkas. Der erste Stop wird Lima, die Millionen Metropole Perus, sein. Danach wollten wir ziemlich bald gen Huaraz fahren. Danach....? Schaut einfach selbst was wir in den nächsten drei Monaten so auf die Beine stellen werden.
Details:
Aufbruch: 17.07.2007
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 14.10.2007
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Jonathan Sieger berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors