MagicalMysteryTour
LAOS: LUANG NAMTHA/HOUAY XIAY -the hellride-
Hallo zusammen!
Eigentlich ist es eine Schande, fast 3 Wochen spaeter ueber eine Begebenheit zu berichten, aber was soll man gegen Schreibstau machen?! Ich versuche nun in den naechsten Tagen alles nachzufueheren.
Hier nun mal die erste Tranche, gleichzeitig der letzte Bericht aus Laos:
Wir waren also in Luang Namtha, einer "Stadt" im Nordosten von Laos, und wollten unser Busticket fuer die 195 Kilometer lange Strecke zur thailaendischen Grenze kaufen. War am Tag vor Abfahrt leider nicht moeglich! Nun denn, so bummelten wir halt durch Luang Namtha, immer auf der Hut vor den Aka-Frauen welche uns auflauerten und uns dies und jenes verkaufen wollten (zum Teil sehr hartnaeckig, sogar beim Essen wurde man gestoert)! Wir ueberlebten auch dies und warfen uns ziemlich frueh in die Betten, es sollte uns ja eine 8 Stunden Busfahrt bevorstehen! Fruehmorgens um halb sieben klingelte dann der unerbittliche Wecker und nach einer kurzen Aufwachphase (sprich Morgenturnen ) lief Toby kurz rueber zur Busstation, um die Tickets abzuholen. Wie er zurueck kam mit den Worten "Du, da hat es doch tatsaechlich schon Touris, die sitzen schon im Bus!" fanden wir dies doch recht lustig! Uns blieb das Lachen im Halse stecken als wir dann (ca. 45 Minuten VOR offizieller Abfahrt, sprich um halb acht) beim Bus ankamen und feststellten dass saemtliche Plaetze bereits besetzt waren!! Gerade einer direkt hinter dem Fahrer war noch frei und wurde schnell von mir besetzt. Toby hatte leider das Pech und musste auf der Matte ueber dem Motor, mit dem Ruecken zur Fahrtrichtung, Platz nehmen! Naja, fuer die paar Stuendchen, das sitzen wir doch einer Backe ab! Schon wieder falsch, denn schon nach einer Stunde (um ca. 10.00 Uhr, wir waren voll im laotischen Fahrplan) hatten wir die erste Panne, irgend ein Teil bei der Hinterachse (so bei der Blattfeder, oder so) hatte sich waehrend der ruppigen Fahrt auf der Sandpiste bei einem groesseren Schlagloch (es waren unzaehlige, grosse wie mittlere auf der ganzen Fahrt!!) geloest und so mussten alle "in the middle of nowhere" aussteigen und der Bus fuhr zurueck, zwecks Reparatur. Hm, was macht man nun, ausgesetzt in der staubigen Wildniss von Laos, der gnadenlosen Sonne hilflos ausgesetzt? Man trinkt Wasser (sofern zur
Hand), hoert Musik und dehydriert so langsam vor sich hin! Nach gut zwei Stunden kam der Bus wieder, sammelte uns ein (ein paar Minuten spaeter auch diejenigen, welche schon mal vorgingen, in der Hoffnung auf Schatten oder ein kuehles BeerLao) und weiter ging es durch Dschungellandschaften und ueber noch mehr Sand- und Staubpisten! Der Staub war zeitweise (eigentlich ja groesstenteils!) so fein, er drang durch alle Ritzen und Oeffnungen wie Wasser, schon bald hatten sich saemtliche Insassen ein Tuch vor Mund und Nase gebunden, wir sahen aus wie Outlaws!!! Nicht weiter schlimm, schon eine Stunde spaeter die naechste Panne! Zum Glueck hatten wir eine ausgesprochen gute Fahrgemeinschaft, der Humor ging nicht verloren! Und so kam eine lustige Wette auf: Man musste 2000 Kip (USD 0.20) auf die exakte Uhrzeit bei Ankunft in Houay Xiay setzten.
Einige waren sehr optimistisch, andere wie Wafa aus Italien sehr pessimistisch (sie setzte auf 01.00h des anderen Tages), auf jeden Fall nahmen es alle mit viel Humor!!
Kurz nach der zweiten Panne, wir waren gerade mal ein paar Stuendchen gefahren, genau, die dritte Panne! Hurra, auch diese verlief glimpflich, schon eine halbe Stunde spaeter konnten wir Richtung Mittagessen (mitterweile schon eher Spaetnachmittagsessen) weiter tuckern, immer wieder auf der Schotterpiste durchgeschuettelt! Langsam machte sich das Rueckwaertsfahren (vorallem auch wegen des Geschuettels) bei Toby bemerkbar, er verlor zunehmend an Farbe im Gesicht und es ging ihm gar nicht gut!
Dann kurz nach Sonnenuntergang passierte es; bei der Hinterachse knallte es und wir schafften es gerade noch bis zu einer LKW-Werkstatt. Dort wurde die "Feder" (ich weiss nicht, was es genau war, es sah jedenfalls so aus) ausgebaut, von unseren Fahrern im Schein einer Neonlampe geschweisst (waehrend wir laukaltes Bier tranken, dumme Sprueche rissen und zusahen) und wieder sauber eingebaut, alles innert ca. eineinhalb Stunden und bei stockfinsterer Nacht! Mitterweile ging es Toby gar nicht mehr gut, erst ein Aspirin von Wafa und ein Platztausch mit mir brachte ihn wieder auf den Damm! Um das ganze ein wenig abzukuerzen, wir kamen voellig durchgeschuettelt, muede und total verstaubt (und unsere Rucksaecke erst!) um 23.38 Uhr am Zielort an!!! Nicht schlecht, 14,5 Stunden fuer 195 Kilometer!!!
Gewinner der Wette war Stefano, der Mann von Wafa, und wie wir bereits waehrend der Schweissaktion besprochen hatten, wurde der ganze Wettpott den Fahrern uebergeben, sie waren zwar auch total am Ende, aber immerhin hatten sie uns durchgebracht!
Ein Hotel wurde auch um diese Uhrzeit noch gefunden und Toby organisierte in einem recht anruechigen Lokal noch ein paar Bier, es ging ihm also schon wieder praechtig!
"All we are is dust in the wind"
"Draeck uf dr Zunge und Staub uf dr Lunge"
"Shake, rattle 'n' roll"
Aufbruch: | 03.12.2004 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.04.2005 |
Kambodscha
Laos
Thailand