Advent 2007 im Land Of Smile

Reisezeit: Dezember 2007  |  von Uta und Carsten

Genieß Dein Leben in vollen Zügen - Ayutthaya

Bis ca. 1760 war die heutige Stadt Ayutthaya die Metropole Siams.
Mit sagenumwobenen Reichtum, über 1.700 Tempeln und annähernd einer Million Einwohnern war es wohl eine der prachtvollsten Städte Asiens. Über 30.000 Priester wachten über die unermesslichen Schätze aus vielen tausenden massiv golderer Budddhastatuen.
Der Einfall der Burmesen gegen 1762 war allerdings das Ende der prachtvollen Stadt und der Reichtum und Glanz ist heute nur noch an den unzähligen Ruinen zu ersehen. Die Stadt wurde praktisch dem Erdboden gleichgemacht, doch war sie doch zu gross um eine 100 prozentige Zerstörung zu erreichen. Denn die heute noch zu sehenden Ruinen der Tempel und Paläste geben einen Eindruck des früheren Reichtumes....

Ayutthaya gehört daher wohl für viele Thailandbesucher zu den wichtigsten Reisezielen außerhalb Bangkoks. Auch wir hatten schon von Anfang an vor, diese Stadt in unsere Touren einzubeziehen.

Es gibt viele Möglichkeiten, von Bangkok nach Ayutthaya zu gelangen. Das einfachste ist natürlich eine organisierte Tour per Minivan oder Bus. Am kurzweiligsten ist wohl die Variante, eine Strecke mit dem Bus und die andere mit einer alten Reisbarke auf dem Chao Phraya zu machen. Wir haben uns für die preiswerteste Möglichkeit entschieden und die Fahrt selbst organisiert.

Urlaubsuntypisch sind wir schon um 07.45 Uhr gestartet und mit dem Taxi zum Bahnhof gefahren. Vor dem Bahnhof wird man als Ausländer gleich angesprochen und bekommt die Informationen, die man braucht. Die waren in unserem Fall zwar falsch, wir hatten aber bereits vorher den Fahrplan ausgedruckt und konnten uns daher selbst helfen. Die Dame erklärte uns nämlich, dass der nächste Zug erst um 09.25 Uhr gehe, obwohl wir von einem um 08.20 Uhr wussten. Vielleicht wäre der spätere Zug aber auch etwas komfortabler gewesen und sie konnte sich nicht vorstellen, dass wir freiwillig Holzklasse fahren würden. Als wir uns nach dem Gespräch sofort zum Fahrkartenschalter begeben wollten wurden wir, da es gerade genau 08.00 Uhr war, aufgehalten: "No walking! Standing! Thailand-Song!" Es wurde wohl gerade die Nationalhymne gespielt und erwartet, dass man Haltung annimmt, zumindest aber für die Dauer der Hymne anhält.

Der Fahrkartenkauf war unproblematisch, pro Person kostete die Fahrt in der dritten Klasse 20 Baht. Für den Preis kann man natürlich keinen Luxus erwarten (die Frage nach einer ersten Klasse wurde mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln beantwortet), und so haben wir uns dann in den vollen Zug gequetscht, zum Glück aber noch Sitzplätze bekommen. Für die meisten der anderen Reisenden hieß es: 1 ½ Stunden stehen.

das hat man davon, wenn man nicht schon vorher in der 1. oder 2. Klasse reserviert

das hat man davon, wenn man nicht schon vorher in der 1. oder 2. Klasse reserviert

Aircondition

Aircondition

In Ayutthaya selbst kann man kaum etwas falsch machen, wenn man den übrigen Touristen folgt. Wir haben uns, was allgemein empfohlen wird, Fahrräder ausgeliehen, um die Altstadt zu erkunden. Ein erster Fehler war allerdings, die Fahrräder schon vor dem Fluss zu leihen, weil man sie dann erst eine steile Treppe runter zur Fähre tragen, auf das kleine Böötchen laden und anschließend wieder eine Treppe hochtragen musste. Am anderen Ufer gibt es auch noch zwei oder drei Fahrradverleihs.

Der zweite Fehler war, dass wir unserem Reiseführer gefolgt und nicht sofort in Richtung der Tempelruinen gefahren sind. So haben wir erstmal einen im Wesentlichen uninteressanten Teil der Stadt gesehen und bis wir dann mal an den Ruinen des Königstempels angekommen waren, brannte uns schon der Schädel von der Sonne. Zwischenzeitlich haben wir die Idee, Fahrrad zu fahren, mehrmals verflucht, waren am Ende aber ganz froh. In dem sehenswerten Teil der Stadt liegt nämlich eine Tempelruine neben der anderen, es ind aber immer größere Areale mit viel Freifläche drum herum, so dass man doch etwas Zeit braucht. Und dafür waren dann die Räder ideal.

Einer der wenigen noch intakten Tempel

Einer der wenigen noch intakten Tempel

Der große Königstempel - sehr beeindruckend

Der große Königstempel - sehr beeindruckend

Im alten Königstempel findet man fast ausschließlich Buddha-Figuren, denen der Kopf fehlt. Da nach dem buddhistischen Glauben die Seele des Menschen im Kopf sitzt, haben die Birmanen bei ihren Überfällen auf die Stadt sämtlichen Figuren eben jenen abgeschlagen.

Am frühen Nachmittag hatten wir dann genug von den Ruinen (vorallem der Hitze) und machten uns wieder auf den Weg zurück nach Bangkok. Diesmal war der Zug zum Glück nicht ganz so voll. Einer der Mitreisenden hatte zwei Hühner in einem Karton mitgenommen, der auf der Gepäckablage stand. Auch das gibt es also.

Übrigens zeigt sich auch an dem Bahnhof, dass es in Bangkok etwas anders zugeht als auf dem Land. Während nämlich in der Hauptstadt vor jedem U-Bahn-Zugang eine Sicherheitskontrolle stattfindet und auf jedem Bahnsteig des Skytrains ein Sicherheitsbeamter steht, der darüber wacht, dass man nicht raucht, nicht isst, nicht trinkt und auch bloß nicht zu nah ans Gleis tritt, kann man in Ayutthaya auf dem Bahnsteig Essen kaufen und Mittag machen und muss, um zu seinem Zug zu gelangen, über die Gleise steigen. Soweit wir gesehen haben, passt da auch keiner großartig auf. Und auch die Zuganzeige ist eher archaisch, Verspätungen werden einfach mit der Hand auf eine Tafel geschrieben. Funktioniert aber genauso.

Der Bahnhof von Ayutthaya mit ebenerdigen Gleisen

Der Bahnhof von Ayutthaya mit ebenerdigen Gleisen

Wir fanden es schön, ausnahmsweise mal etwas weniger komfortabel zu reisen und uns etwas unter die thailändische Bevölkerung zu mischen. Interessant war die Zugfahrt, ebenso wie der Besuch in Ayutthaya selbst, allemal.

© Uta und Carsten, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
BKK - Chiang Mai - Khao Lak - Krabi - BKK
Details:
Aufbruch: 07.12.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 31.12.2007
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Uta und Carsten berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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