In 180 Tagen um die Welt

Irgendwo zwischen Wanaka und Queenstown, ein must-do fuer Action Freaks. Hier kann man mit Monster Trucks in den Bergen rumfahren, gut fuer mein Budget, dass heute bereits geschlossen war, so gibts nur Fotos, keine Action.
Vom 900m hohen Pass hinunterzublicken, Queenstown erinnert mich ein ganz wenig an das Schweizer St.Moritz, herrlich in den Hang gebaut, direkt am See gelegen, umgeben von hohen Bergen. Dann in der Stadt, sehr viele, sehr junge Leute hier, ist ja die Action- und Partyhochburg in Neuseeland. Unzaehlige Abenteuer wie Bungy, Canyonswing, Skydive, Jetboat uvm. werden hier geboten.
Nach dem heutigen Regentag war der Wetterbericht fuer die weiteren Tage sehr gut, ideal die Gelegenheit zu nutzen den Rees-Dart Track zu machen, ein viertaegige 80km Wanderung.
Ist bei Regen nicht zu empfehlen, da die unzaehligen Fluesse und Baeche dann beinahe unpassierbar werden.
So fahren wir am spaeten Abend zum Carpark Muddy Creek.
Der Start vom ersten Tag war ideal, anfangs viel Schlamm vom gestrigen Regentag, dann habe ich mir bei einem Sturz den Unterarm total aufgeschuerft und dabei einen meiner neuen Wanderstoecke gebrochen, halb so schlimm. Nach 17km in fuenf Stunden war Shelter Rock Hut erreicht. Ich denke nicht nur ich, alle hier waren sehr muede, da alle vor neun Uhr im Bett waren.
Zweiter Tag war dann leicht, nur der Rees Saddle war zu ueberqueren, wo wir die Wanderfreunde aus Melbourne wiedergetroffen haben. Dart Hut, wie alle anderen Huetten sind top ausgestattet, nur Kocher soll man selber mitbringen. Der dritte Tag war dann ein Abstecher zum Cascade Saddle, erst entlang vom Dart River bis zur Gletscherzunge, dann der Aufstieg zum Sattel, nach zwei Stunden wars geschafft. Sicht: umwerfend. Mt. Apiring und all die umliegenden Gletscher sind zu sehen. Andere Wanderer kommen vom Motupituki River herauf, zusammen gehen wir zurueck zur Dart Hut. Frueh schlafen gehen, letzter Tag wird lang. Vorgenommen haben wir uns um acht zu starten, wurde dann aber neun, so viele Keas hier, das kann man sich nicht entgehen lassen, die zu beobachten.

Nach ein paar km durch den Wald wandern wir ueber gruene Wiesen entlang vom Dart-River, unbeschreiblich schoen dieses Tal, mit den Gletschern die nicht weit entfernt runterschauen. Zwischenstopp in Dailys Flat Hut, ein Paradies fuer Sandflies. Nach einer Stunde Schlaf geht es weiter, sollten heute mehr als 30km werden. Keine grossen Hoehenunterschiede, aber dieses dauerne auf und wieder abwaerts wird dann auf den letzen Kilometern doch anstrengend. Nach 10 Stunden haben wir es dann aber geschafft, ohne Blasen an den Fuessen. Vladka, eine Bekannte von Honza ist so nett uns hier abzuholen und zum Ausgangspunkt zurueckzufahren. Spaet in der Nacht sind wir dann mit den letzten Tropfen Benzin von Glenorchy zurueck nach Queenstown gefahren.
Honza, der mich jetzt seit zwei Wochen begleitet, hatte hier studiert, und kennt somit ettliche Leute hier. Mit ein paar von seinen Freunden gehen wir in den Park zu feiern. Bob Marleys Geburtstag ist heute, Raggy Conzert im Park, was fuer eine ausgelassene Stimmung. Irgendwann am Abend haben wir uns dann einer Gruppe English-Studenten angeschlossen, die wir dann am Freitag zum BBQ wieder sehen sollten. Kann sein dass es spaet war als ich die World-Bar, der beste Club hier verlassen habe.
Remarkable Skifield auf der anderen Seite von Qtown, waere eine ideale Mountainbiketour, ich war aber heute zu faul, so ist die einzige Anstrengung heute, das Fenster runterzukurbeln, ein schoenes Foto zu schiessen und weiter gehts zum Skippers Canyon. Ich mag diese Schielder, Achtung enge windige Schotterpiste, sehr gefaehrlich. Auf der einen Seite geht steil hinauf, auf der anderen steil hinunter zum Shotover River, wo Jet-Boat gefahren wird. Dieser Weg fuehrt an einer Stelle runter zum Fluss, wo noch Goldsucher unterwegs sind, einer von ihnen ist ein waschechter Tiroler, der seinen ganzen Urlaub hier damit verbringt nach Gold zu suchen, scheint eine Sucht zu sein, was mir dann am Abend eine Englaenderin auch bestaetigt hat. Hier draussen, sehr abgelegen wird grad ein Schulhaus renoviert, soll heissen in den alten Tagen des Goldrausches duerften hier viele Goldminers gelebt haben.

Freitag abend zurueck in Qtown, meine erste Polizeikontrolle, kein Scherz, ich war zu langsam unterwegs. BBQ am Strand, viel Wein und mir scheint hier kennt jeder jeden, ein Freund von Fabio kommt vorbei und laedt uns zu ihm nach Hause ein. Sorry, war echt nicht unsere Absicht dir den Kuehlschrank lehrzusaufen.
In einem Tal Naehe Glenorchy wurde in den letzten Tagen ein weiterer Teil von X-Man gedreht. In der Absicht vielleicht noch was zu sehen bin ich dort rausgefahren. Und tatsaechlich war da noch an einem Movieset ein ausgebrannter Helikopter, konnte nicht wiederstehen, ein Teil als Souvenier zu entnehmen.
Am Abend war ich dann zu Fabios Geburtstagsparty eingeladen, exakt zur gleichen Zeit wo zuhause in Oesterreich mein Schwager Charly seinen Geburtstag feierte.
Wieder dieselbe Story: World-Bar bis nach drei.
Die Freunde von Fabio, alle sind hier in Qtown um in den Hotels zu arbeiten, waren von unseren Stories vom Campen so begeistert und wollten dies auch einmal machen. So sind Honza aus Tschechien, Fabio und Pedro aus Brasilien, Christian aus Chile, Harri aus Indien und ich voll beladen, spaet abends zum naechsten Campingplatz rausgefahren. Fuer einige von ihnen war es das erste mal am offenen Feuer zu grillen. Gut dass nicht viele Camper hier waren, denn wir waren nicht gerade leise, hatten so viel zu lachen ueber Harris Stories aus Indien.
Nach einem wohlverdienten Ruhetag, Honza hat sich auf den Weg gemacht in Nelson zu arbeiten, war ein Spass drei Wochen mit ihm zu reisen, ich werde ihn auf meiner Rueckreise auf der Apfelplantage in Nelson besuchen.
Und ich mache mich heute auf den Weg zurueck nach Wanaka um dort noch ein paar Tage zu verbringen, ist von der Umgebung vielleicht genau so schoen wie Qtown, aber etwas ruhiger.
Bilder folgen natuerlich, bis bald.