Mit der Paradiso auf der Donau von Linz nach Sulina und zurück

Reisezeit: Mai - September 2007  |  von Brigitte und Andreas Kastler

"Paradiso Meile 0 zu Berg!"

Exakt zwei Monate nach unserer Abfahrt aus Linz treten wir am Dienstag, 31. Juli unsere Rückreise von Stromkilometer 0 an. Wir wissen, dass es manchmal anstrengend sein wird und wir nicht immer nur Sonnenschein haben werden. Die Etappen müssen genau geplant werden, nicht nur zwecks Diesel- und Wasserbunkerung, sondern weil es stromaufwärts doch länger dauert. Wir haben auch nicht vor, jeden Tag zu fahren, um bald zu hause zu sein, sondern wie bisher Liegetage einzuplanen.
"Paradiso Mila Zero a monte" lautet unser Funkspruch, als wir in Sulina auslaufen. Es bläst heftiger Nordwind. Der Wind drückt uns an das Hafenschiff, aber das Ablegemanöver mit Steuerbord Vollgas zurück und Bugstrahlruder funktioniert. Wir fahren durchschnittlich 8 Minuten die Meile bei rd. 2300 Touren, das ist ein guter Schnitt und stimmt uns für die Rückfahrt positiv. Auf unserer Fahrt nach Tulcea begleiten uns Hunderte von Pelikanen, die Ausflugsschiffe und Hotelschiffe grüßen mit Hupkonzert und die Gäste winken.

Pelikane gleiten elegant durch die Lüfte

Pelikane gleiten elegant durch die Lüfte

An dieser Stelle ein offenes Wort über die Gastronomie in Rumänien und speziell in Tulcea. Hier ist eindeutig Handlungsbedarf gegeben. Das Servicepersonal hat es nicht eilig und scheint an aktivem Verkauf nicht interessiert zu sein. Sie sind zwar freundlich, Dienstleistung ist jedoch noch ein Fremdwort.
Am Donnerstag sind um 8.00 Uhr alle Leinen los und alle neuen Freunde stehen am Ufer zum Winkmanöver.

Niederwasser im Sulina-Kanal

Niederwasser im Sulina-Kanal

Die Fahrt bis Reni/Ukraine ist sehr schön und wir haben auch unsere erste Begegnung mit einem Seeschiff glücklicherweise an einer breiten Stelle.

Kommt wie ein "Hochhaus" entgegen

Kommt wie ein "Hochhaus" entgegen

Kurz vor Reni haben wir starken Gegenwind mit Böen bis zu 70 Km/h. Erst nach der ukrainisch/moldawischen Grenze haben wir wieder guten Fahrtwind. Wir fahren an Galati und Braila vorbei. Oberhalb Km 210 LU sehen wir einen schönen Sandstrand und machen einen Ankerversuch. Der Anker hält zwar, doch der Wind treibt uns zu weit in die Fahrrinne. Auf ziemlich gleicher Höhe am RU ist ein Seitenarm, der auch einladend ist. 8 Meter Tiefe zeigt das Echolot bei der Einfahrt, trotzdem winken uns Fischer, dass es zu seicht ist. Plötzlich 1,3 Meter - Rückwärtsgang und wieder hinaus aus dem Arm. Als wir in die Rechtskurve bei Stancuta einfahren, liegt da einladend ein Schleppkahn. Wir dürfen anlegen und das sogar kostenlos.

Unsere freundlichen Gastgeber

Unsere freundlichen Gastgeber

Am Freitag stehen wir um 7.00 Uhr auf, denn wir wollen bald abfahren. Als wir ablegen, winken wieder alle freundlich und wünschen uns "trum bun" - gute Reise. Im Borcea Arm fahren wir Fischerslalom, um die ausgelegten Netze nicht zu beschädigen. Zudem rudern manche Fischer nur zum Spaß oder aus Neugier in unseren Kurs nah an die Paradiso. Bei Km 62 RU finden wir unseren heutigen Nachtplatz: Ein auf 12 Meter Wassertiefe nahezu senkrecht abfallendes Ufer, nur Erde und Bäume an Land. Ein traumhaft schöner Platz mit einem romantischen Sonnenuntergang.

Perfekte Parklücke

Perfekte Parklücke

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Sommer 2007 haben wir unseren lang gehegten Wunschtraum erfüllt: Die Fahrt mit unserem Hausboot "Paradiso" ins Donaudelta und zurück. 4.450 Stromkilometer führten uns in 109 Tagen zu interessanten Begegnungen mit freundlichen Menschen und faszinierenden Landschaften.
Details:
Aufbruch: 30.05.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 16.09.2007
Reiseziele: Österreich
Slowakei
Ungarn
Serbien
Rumänien
Bulgarien
Der Autor