Mit der Paradiso auf der Donau von Linz nach Sulina und zurück
Ein weiter Weg nach Osten
Am Freitag, 13. Juli, laufen wir bei Sonnenschein aus. Durch die Richtungsänderung der Donau haben wir ab jetzt fast nur Rückenwind. Eine wahre Freude, bei diesem Wetter die wunder schöne Landschaft zu genießen. Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen an den Ufern, seltener werden die Orte.
Rund um Km 768 sieht man traumhafte Strände, Buchten und Inseln.
In Kozlodui sehen wir die Nachbildung des DDSG-Dampfers "Radetzky".
Bei Km 662 fahren wir in den Stromarm Papädia hinter der gleichnamigen Insel und sind begeistert. Hier sind die Reiher zuhause, einige Fischer sind zu sehen. Wir fahren einen Kilometer hinein und ankern. Zusätzlich legen wir eine Leine um einen im Wasser stehenden Baum, denn die Strömung hier ist nicht zu unterschätzen.
Am 16. Juli verlassen wir um 9.00 Uhr diesen wunderschönen Ankerplatz.
Wir passieren das rumänische Turnu Magurele, eine unattraktive Industriestadt und vis á vis das bulgarische Nikopol.
Bei der Insel Sredniak führt uns eine sehr schmale Einfahrt in den Seitenarm mit 1,9 - 2,4 Metern Tiefe hinein und wir bringen Bug- und Heckanker aus. Die Paradiso liegt mitten in einem Fluss, fast ohne Strömung. Das Wasser hier ist sauber und lädt zum Baden ein. Um 14.30 Uhr sehen wir am Ufer zwei Polizisten, die uns winken und "Papira" rufen. Andreas paddelt im Schlauchboot mit unseren Pässen und Unterlagen ans Ufer.
Plötzlich lautes Gelächter, einer der Polizisten hat einen Tippfehler auf den in Bezdan ausgestellten Unterlagen entdeckt: Das Geburtsdatum von Andreas ist mit 4.5.1060 eingetragen.
Auch hier wieder Vogelgezwitscher, Froschkonzerte, ein Storch spaziert geruhsam am Ufer entlang und wir entdecken auch Schildkrötenfamilien.
Unser nächstes Ziel ist Giurgiu. Nach 6 Tagen Ankern wollen wir wieder einmal einen Stromanschluss haben und Vorräte auffüllen.
Nautisch wird die Strecke immer interessanter.
Manchmal fährt man einen Zickzackkurs von einem Ufer zum anderen. Grüne Bojen finden sich überraschenderweise nahe dem rechten Ufer und Rote nahe dem Linken. Es ist fast unmöglich, ohne Fernglas die Kilometrierung am Ufer auszumachen.
Die Einfahrt in den Hafen von Giurgiu ist 2,4 Meter tief und der Blick, der sich uns bietet, ist enttäuschend. Viel Schrott und es ist nicht zu erahnen, wie weit es in die Stadt ist. Zudem hat es 35 Grad. Wir legen an einem Kahn an und fragen nach Diesel und ob wir hier übernachten können. Ja selbstverständlich, alles ist möglich. Mit dem Auto und Kanistern zur Tankstelle, wir müssen uns aber unbedingt bei der Kapitanerie melden, damit es keine Probleme gibt, wenn wir hier übernachten. Klingt mühsam in der Hitze. Dann sagt einer, er habe noch 80 Liter Diesel auf seinem Schiff, die verkauft er uns für €80,- und wir fahren lieber weiter.
Wir ankern in starker Strömung hinter der Insel Gostinul. Mangels frischer Einkäufe ist Kreativität gefragt und zum Dinner im Abendsonnenschein gibt es eine neue Nudelkreation: Penne Tricolore in Knoblauch-Rahm-Soße und Paradeisersalat aus eigener Ernte.
Gerade als wir gemütlich bei einer Flasche Wein sitzen, legt das Polizeiboot mit 4 Mann bei uns an. Sie sind sehr freundlich, machen ihre Kontrolle, kommen jedoch nicht an Bord. Wie immer ist alles in Ordnung. Ja, die Paradiso ist eben nicht zu übersehen.
Hinter dem Kreuzfahrtschiff Beethoven als "Navigator" fahren wir durch die Inselwelt.
Bei Km 440 kommt uns die "Krems" entgegen. Ein Hupkonzert und ein Matrose, der mit seinem Wasserschlauch tolle Fontänen in den Himmel schickt - das ist eine würdige Begrüßung von zwei Schiffen mit österreichischer Flagge.
Die beiden Städte Toutrakan und Oltenita sind in grauenhafte lndustrieabgaswolken gehüllt und man hat wirklich kein Bedürfnis, hier anzulegen. Gleich nach Silistra ist auch die bulgarisch-rumänische Grenze, ab hier fließt die Donau nur mehr in Rumänien.
Aufbruch: | 30.05.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 16.09.2007 |
Slowakei
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