Mit der Paradiso auf der Donau von Linz nach Sulina und zurück
Dem Meer schon nahe
Wir biegen in den Borcea-Kanal ein, der nach 100 Km wieder in die Donau mündet. Wir möchten ihn jedoch nicht wegen der Abkürzung fahren, sondern um die vielen kleinen Orte hier zu sehen. Gleich nach der Einfahrt deuten uns zwei Männer von am Ufer liegenden Schiffen, dass es hier sehr seicht ist, und zeigen das bessere Fahrwasser an. Wir danken ihnen, denn das Log geht bis auf 1,4 Meter herunter. Viele Badende sind hier im Wasser an den wunderschönen Sandstränden. In Calarasi sind kleine pontonähnliche Anleger mit vielen Fischerbooten und ein versunkener Kahn. Auf den ersten Blick sehen wir keine Möglichkeit, hier einen Liegeplatz zu finden. Da bieten uns zwei Männer einen Platz an, indem sie Fischerboote um hängen.
Es hat 37,9 Grad und wir zergehen fast. 20 Euro pro Tag incl. Strom und Wasser ist uns dieser Liegeplatz gerne wert. Am Abend finden wir ein nettes Restaurant, die "Terasa Rustice", wo wir gut und günstig essen.
In Calarasi ist man stolz auf den EU-Beitritt Rumäniens. Ob wohl das neue Kongresshaus gefördert wurde?
Im Hafen empfängt uns ein "Kollega" und stellt uns zwei Burschen vor, die extra für uns Nachtwache halten.
Am nächsten Tag geben wir bekannt, dass wir noch eine Nacht länger bleiben wollen. Welche Freude, das kostet keinen Aufpreis. Es wird uns sogar der Bürocomputer zum Abrufen unserer Mails kostenlos zur Verfügung gestellt. Ein stolzer Fischer präsentiert einen 8-Kilo-Karpfen.
Er gibt uns auch noch den wesentlichen Hinweis, dass der Borcea Kanal von hier aus derzeit wegen Niederwasser nicht zu befahren ist.
Wir verlassen Calarasi am Freitag. Die Ausfahrt aus dem teilweise seichten Kanal ist wieder eine echte Herausforderung, vor allem mit zwei Schiffsbegegnungen. Auf der Donau fahren wir bis zur Einfahrt Bala-Kanal wieder einen Zickzack-Kurs. Der Bala-Kanal mündet nach 10 KM in den Borcea Kanal, der hier so breit ist wie die österreichische Donau.
Anleger, die für uns geeignet wären, gibt es auf dieser Strecke kaum. Auch Buchten vermissen wir hier. Bei Kanal-Km 9 fällt dann der Anker außerhalb der Fahrrinne und wir liegen gut in der Strömung ca. 20 Meter vom Ufer entfernt. Dort leistet uns eine Schweinefamilie Gesellschaft.
Braila ist eine lebhafte Stadt. Hier gibt es Restaurants am Ufer, Musik und viele Fährboote, von denen die Passagiere mitten in der Donau ins Wasser springen.
Wir finden hinter der Insel Veriga einen guten Platz, allerdings ist das Wasser auch hier sehr schmutzig. Eine Schattenseite ist, dass die lndustriestädte in Rumänien und Bulgarien wahre Dreckschleudern sind. Kläranlagen gibt es keine.
Am Sonntag sehen wir ab Galati viele Seeschiffe.
Nachdem Iaut Karte Tulcea bei Strom-Km 117 liegt, haben wir heute nur eine kleine Etappe von 44 Kilometern vor uns. Wir wissen auch, dass ab Strom-Km 150 die Entfernungsangaben in Seemeilen sind. Wir haben mit einer Fahrzeit von zweieinhalb Stunden gerechnet und merken, dass sich das nie ausgehen kann. Wir haben einen Navigationsfehler begangen, der uns letztendlich die doppelte Fahrzeit beschert. Hätten wir uns gleich an die Seemeilen gehalten, hätten wir gemerkt, dass Tulcea bei SM 38 liegt und sich die Kilometrierung 117 auf den St. Georgsarm bezieht.
Bei SM 43 geht es linksufrig in die Ukraine nach lzmail, wir fahren rechts nach Tulcea.
Es empfängt uns mit starkem Gegenwind und ist voll mit Schiffen und Booten. George, der Kapitän des Schaufelraddampfers "Republica" bedeutet uns, dass wir anlegen können. Er erzählt uns auch gleich ganz stolz, dass die Republica 1883 in Austria, in Linz gebaut wurde. Sie ist vor ca. 4 Jahren das letzte Mal mit der Originaldampfmaschine gefahren und ist jetzt ein Restaurant.
Aufbruch: | 30.05.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 16.09.2007 |
Slowakei
Ungarn
Serbien
Rumänien
Bulgarien