Daniela auf Entdeckungstour - Einmal um die Welt!

Reisezeit: Dezember 2007 - November 2008  |  von Daniela Kilian

Kanada: Das Leben auf der Huette

"Creston", so heisst der kleine Ort in British Columbia indem wir uns die naechste Woche aufhalten sollten. Unsere Freunde Bill und Nellie haben dort eine kleine Huette und jedes Jahr fahren sie dort mindestens einmal hin und geniessen die ruhige Lage und Abgeschiedenheit. Creston liegt sehr Nahe zur Grenze der Vereinigten Staaten. 5 Minuten mit dem Auto und man ist in "Idaho". Die Fahrt dort hinunter dauert allerdings mehr als 5 Stunden, doch wir legten einige Stops ein und besichtigten was die Landschaft unterwegs noch zu bieten hatte.

Unsere Huette

Unsere Huette

Die Huette ist sehr primitiv eingerichtet, doch man hat im Grunde alles was man braucht. Unsere morgentliche Aktion bestand darin, unsere Solardusche und groessere Toepfe mit Wasser gefuellt, auf's Feld zu transportieren, damit wir abends eine warme Dusche hatten. Die Toilette war ein kleines 1qm grosses Holzplumpsklo dass hinter der Huette stand. Es gab taeglich Beschaeftigungen wie Holz zerkleinern, Lindenblueten zupfen damit wir Tee machen konnten, Kirschen oder Saskatoons pfluecken oder aber Ausfluege in die Berge zu unternehmen. Das Leben dort war einfach, aber sehr ausgeglichen und ruhig. Genau richtig zum erholen und geniessen...
Am 2. Abend hatten war die Bude voll, denn wir feierten 2 Geburtstage und bereiteten Salate und Wuerstl fuer das Grillfest vor. Nellie's Schwester Albine mit Familie kamen aus Kalifornien und wir feierten ihren, als auch den Geburstag ihres Ehemanns Herb. Nachbarn aus Creston waren natuerlich auch eingeladen. Naja, wenn man es Nachbarn nennen kann... Der naechste Nachbar war eben ein paar hundert Meter weiter. So hatten wir eine recht nette Grillfeier mit ca. 15 Leuten.

Lindenblueten zupfen...

Lindenblueten zupfen...

... Holz zerkleinern...

... Holz zerkleinern...

... und Kirschen pfluecken, gehoerte auch zu unsren Aktivitaeten

... und Kirschen pfluecken, gehoerte auch zu unsren Aktivitaeten

Der 15-koepfige Haufen

Der 15-koepfige Haufen

Eines morgens entschlossen wir uns eine kleine Wanderung auf den "Summit" zu wagen. Das sogenannte "Baergras" bluehte gerade in voller Pracht wie ihr unten im Bild sehen koennt. Die Wanderung war unheimlich schoen und wir hatten eine geniale Aussicht auf dem Gipfel. Unterwegs begegneten wir den flinken "Chip munks" die den Streifenhoernchen aehneln und in bestimmten Abschnitten lag sogar noch Schnee.

Von Deutschland aus wussten wir schon dass wir in Kanada zu einer Hochzeit eingeladen sind. Also entschlossen wir und Dirndl mit hinueber zu transportieren und diese auf der kanadischen Hochzeit zu "praesentieren". Oh mann, ich sags euch.... wir waren der Mittelpunkt des Geschehens und alle fragten uns woher das Outfit kommt. Alle waren total begeistert von den Dirndl und man hat uns sogar oeffentlich beim Essen begruesst, obwohl wir weder Braut noch Braeutigam kannten. Ein Spass....!! Na ja, das Essen war gut, das Wetter perfekt und somit koennen wir sagen dass wir schoneinmal auf einer kanadischen Hochzeit waren. Aber ich kann euch sagen dass es nicht viel anders ist als bei uns.

Das "Wildlife Centre" indem man mit dem Kanu Tiere erkunden kann, wollten wir natuerlich auch nicht missen. Von verschiedensten Voegeln wie den Kolibris, bis Schildkroeten, Catfish und was sonst noch Kiemen bzw Federn hat, konnten wir alles beobachten.

Schoen dass es immer was zu lachen und scherzen gab, ob von uns selbst verursacht oder aber Nachbars Hund "Tayler", der mit Vorliebe ein Bad im Kinderplanschbecken nahm

Ich weiss schon gar nicht mehr genau wo wir eigentlich herumirrten und den angeblich schoenen Wasserfall suchten, aber ich kann mich noch sehr gut erinnern dass es ziemlich abenteuerlich war. Gleich zu Beginn unseres Spazierganges wurden wir von vorbeifahrenden Leuten gewarnt dass Grizzli Baeren unterwegs waeren und erst vor kurzem welche gesichtet wurden. "Na klasse", dachten wir uns. Nicht dass ich nicht gerne einmal einen Baeren gesehen haette, wenn ich schonmal in Kanada bin. Aber gleich streicheln wollten wir ihn eigentlich nicht, wir haetten da eher vom Auto aus gedacht... Wie dem auch sei, wir waren zu viert unterwegs und versuchten soviel Laerm und Krach wie moeglich zu machen, denn das ist eine sehr sichere Variante keinem Baeren in der Wildnis zu begegnen. Sie moegen keinen Laerm und gehen ihm so gut es geht aus dem Weg. Baeren versuchen auch eigentlich von Natur aus dem Menschen aus dem Weg zu gehen, sie sind nicht auf der Suche nach dem Menschen um uns als gute Mahlzeit zu verspeisen, wie viele denken.
Irgendwo wollten wir eine Abkuerzung nehmen und kamen vom Weg ab. Bill, der sich sehr gut in der Pflanzen- und Tierwelt auskennt, zeigte uns bei jeder Gelegenheit die frische Baerenkacke im Wald, dass nicht gerade zu unserem steigenden Wohlbefinden beitrug . Sobald wir stehen blieben wurden wir von den Muecken schier ueberfallen und halb gefressen als haetten sie monatelang kein Blut gerochen. Und das obwohl wir uns vorher mit Mueckenspray einspruehten. Biester die!!!! Ein Wedel aus Aesten und Blaettern mit dem man umsich schlagen konnte, loeste das Problem. Wir kletterten ueber umgefallene Baumstaemme, bewunderten unterwegs fussballgrosse Schwammerl (=Pilze) und waren staendig damit beschaeftigt uns den Weg durchs Dickicht zu erkaempfen, immer mit einem 360 Grad Rundumblick ob uns nicht einer der "braunen Zotteln" auf den Fersen ist...
Fuer alle von euch die jetzt denken "wann begegnen sie denn nun endlich dem Baeren", kann ich euch verraten dass wir zum Glueck diesmal keinem Baeren begegnet sind.
Den Wasserfall haben wir leider nicht gefunden, aber wir streckten unsre Fuesse eine Weile in den Fluss und machten uns dann auf den Rueckweg. Mit einigen Mueckenstichen mehr am Koerper und der Erfahrung wie es sich anfuehlt vor einem Baeren auf der Hut sein zu muessen, kamen wir schliesslich wieder am Auto an.

Nach einer Woche auf der Huette ging es letztendlich wieder zurueck nach Calgary und natuerlich gab es auch auf der Rueckfahrt noch einiges zu besichtigen. Schade dass ich euch nur einen kleinen Teil meiner Bilder zeigen kann, ich hab ja so viele und auch schoene Bilder, aber wie gesagt, leider kann ich euch nur einen sehr kleinen Ausschnitt zeigen.

Auf dem Rueckweg in den "Kananaskis"

Auf dem Rueckweg in den "Kananaskis"

© Daniela Kilian, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Round-the-world Ticket von Neuseeland nach Thailand, Laos, Vietnam und Kambotscha und über Deutschland, Kanada und USA wieder zurück nach Neuseeland. Jipihh, los geht's! Was kostet die Welt...
Details:
Aufbruch: Dezember 2007
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: November 2008
Reiseziele: Australien
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Daniela Kilian berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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