Safari Njema - Praktikum in Tansania
Sonnenaufgang in Dar Es Salam
Starke aber fein gebuendelte Lichtstrahlen sind das erste was ich bewusst realisiere.
Sie sind ploetzlich durch das Fenster am Vorhang vorbei einfach auf mein Gesicht gefallen.
Ich drehe mich trotzig weg von diesem intensiven Licht
und versuche das unvermeidliche Ende der ruhigen Nacht weiter hinauszuzoegern. Doch es scheint zwecklos, der neue Tag entfaltet mehr und mehr sein umfassendes Repertoir, um mich fuer sich zu gewinnen. Auf einmal ist es als wuerde ich mitten auf einer grossen Kreutzung liegen, wo hupende
Autos direkt an meinem Ohr vorbei fahren und Fussgaenger sich eiligst Grussformeln zuwerfen um dabei sogar noch ueberstimmtzu werden von einem Muezzin der in gleichgueltiger Apathie seine Verse in den fruehen
Morgen bettet. Was fuer eine vielschichtige Geraeuschwelt!
Man koennte aber aus der Sicht eines in Zentraleuropa sozialisierten humanen Wesens auch besser sagen: "KRACH"
Und als sei das alles noch nicht genug fuer meine am morgen doch so sensible Ohrmuschel faengt nur unweit von
mir der Hahn auch noch an, sein inbruenstig geschmettertes
"Kikeriki Kikeriki" beizusteuern und man denkt will dieses
Tier alleine die gesamte Stadt aus ihrer Schlafenszeit
wecken. Schliesslich gebe ich es auf und recke mich mit
geschlossenen Augen dem noch jungen Tag entgegen.
Mittlerweile habe ich seit dem beginn des Praktikums einen regelmaessigen Tagesablauf, der wie beschrieben eben seinen
beginn fruehmorgends mit der auseinandersetzung von
koerperlicher Muedigkeit und wuseliger Umgebung hat.
Danach gibts einen Eimer Wasser uebern Kopf gefolgt von
einem Fruehstueck mit Ciappati (tansanische Eierkuchen).
Um dann meine Praktikumsstelle zu erreichen nehme ich dann
einen Minibus der hier "Dalla Dalla" heisst und so seine eigenen Regeln der Fahrgastsbefoerderung hat.
Diese Fahrten sind meistens eine herausforderung denn man staunt immer wieder wieviele Individuen man in ein Fahzeug kriegen kann und wie stoisch und anstandslos jeweils die Passanten eng beieinander gequetscht diese fahrten bestreiten.
Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten fuer die betreiber
ist das natuerlich toll denn sie verlassen die Haltestelle
wirklich erst wenn der Bus auch bis zum letzten Fleck voll
besetzt ist. Man hofft in dieser Enge, einfach still fuer
sich, das auch alle Insassen vom Eimer Wasser gebrauch gemacht haben. Fuer Ordnung in diesen "Dalla Dallas" sorgen meist junge schlanke Maenner, die auch dem in der letzten Ecke kauernden Fahrgast noch geschmeidig das Fahrgeld abnehmen und nebenbei mir immer helfen an der richtigen stelle auch aussteigen zu koennen.
So erreiche ich dann meist nach halbstuendiger Fahrt so gegen 9 meine Praktikumsstelle, das "Tukolene Children
Development Center".
Was ich genauer dort mache davon gibts mehr beim naechsten mal denn jetzt ist meine Zeit abgelaufen....
Kwa Heri
Gruesse euer Alex
Aufbruch: | 03.07.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 10.12.2008 |